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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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einem Hügel am Stadtrand auf eine buntscheckige Rotte Menschen, die gerade gemeinsam zusammengestohlene Lebensmittel verzehrten. Die Leute sahen müde, aber andächtig aus, und alle blickten zu einer kleinen Gestalt empor, die auf der Kuppe der Anhöhe stand.
    Abulurd und seine Männer näherten sich ihr und sahen, dass es ein haarloses junges Mädchen war, dessen bleiche Haut an verdünnte Milch erinnerte. »Kommt ihr, um euch uns anzuschließen?«, rief das Mädchen ihnen entgegen. »Um überallhin die Nachricht zu tragen, was die Menschheit tun muss, wenn sie überleben will?«
    Abulurd suchte in seinem Gedächtnis nach einem Hinweis, warum ihm das Kind so bekannt vorkam. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich seine Wahrnehmung anpasste und er trotz des Haarverlusts und der Abmagerung wusste, wen er vor sich hatte. »Rayna? Rayna Butler?« Er eilte zu ihr. »Du bist am Leben! Ich bin dein Onkel Abulurd.«
    Das Mädchen schaute ihm ins Gesicht. »Bist du aus so weiter Ferne gekommen, um uns gegen die Denkmaschinen zu helfen?« Mit gespreizten Händen wies sie auf die verwüstete Stadt.
    »Die Seuche hat sich überall ausgebreitet, Rayna. Dein Großvater hat mich geschickt, um nach dir und deiner Familie zu suchen.«
    »Alle sind tot«, antwortete Rayna. »Fast die Hälfte ist an der Seuche gestorben, und danach sind noch viele mehr umgekommen. Ich weiß nicht, wie viele Menschen noch auf Parmentier leben.«
    »Wir hoffen, dass das Schlimmste überstanden ist, nachdem sich das Virus hier ausgetobt hat.« Abulurd drückte sie an sich; sie fühlte sich nahezu ätherisch an, als könnte sie in seiner Umarmung zerbrechen.
    »Unser Kampf steht erst am Anfang.« Raynas Stimme klang hart wie Stahl. »Meine Botschaft wird bereits weitergetragen. Der Serena-Kult hat auf dem Raumhafen von Niubbe Raumschiffe gefunden, und von Parmentier sind Kuriere zu anderen Welten geschickt worden, um auch dort die Menschen darüber aufzuklären, was wir tun müssen.«
    »Und wie lautet diese Botschaft, Rayna?« Abulurd lächelte. In seiner Vorstellung war sie noch das kleine Mädchen, das früher viel Zeit mit seiner Mutter in religiöser Andacht verbracht hatte. »Und was ist der Serena-Kult? Davon hab ich noch nie gehört.« Jetzt sah er, dass ihr infolge der Krankheit nicht nur die Körperbehaarung ausgefallen war, sondern sie durch das Leid offenbar auch reifer geworden war, um Jahre gealtert zu sein schien. Anscheinend stellte sie so etwas wie die Führerin dieser Menschen dar.
    »Auch Serena hat Denkmaschinen zerstört«, antwortete Rayna. »Als Erasmus ihr Kind getötet hat, warf sie einen Wachroboter von einem hohen Balkon. Das war der erste Schlag der Menschheit gegen Omnius' dämonische Schergen. Mein Ziel ist die Vernichtung aller Maschinen.«
    Abulurd musterte seine Nichte mit wachsender Besorgnis. Unwillkürlich dachte er an Iblis Ginjos politische Machenschaften und selbstsüchtigen Umtriebe, gegen die damals Xavier Harkonnen gekämpft hatte. Allerdings erweckte das Kind nicht den Eindruck, eigennützige Motive zu verfolgen. Die Menschenmenge, die sich auf dem Hügel um Rayna geschart hatte, rief plötzlich im Chor ihren Namen.
    Abulurds Blick schweifte über die verkohlten Ruinen der Umgebung. Der Lärm zwang ihn, lauter zu sprechen. »Du ... hast das alles verursacht, Rayna?«
    »Es war nötig. Serena ist mir erschienen und hat mir erklärt, dass wir unsere Planeten reinigen und alles technische Teufelswerk ausmerzen müssen. Alle computerisierten Dinge müssen zerstört werden, damit die Denkmaschinen nie wieder die Macht ergreifen können. Die Dämonen dürfen keinen Fuß mehr in unsere Tür setzen, sonst wird die Menschheit erneut in den Abgrund stürzen. Wir haben viel gelitten, aber wir leben noch ...« Mit gespenstisch durchdringendem Blick starrte Rayna in Abulurds Gesicht. »Wir kommen auch ohne ... Bequemlichkeiten aus.«
    Sie verhielt sich wie ein Musterbild der Selbstlosigkeit und schien überhaupt nicht mehr an persönlichem Besitz interessiert zu sein. Wahrscheinlich gönnte sie sich lediglich das absolut notwendige Minimum, um am Leben zu bleiben, und hatte alles Hab und Gut im Gouverneurswohnsitz zurückgelassen.
    Verstört legte Abulurd seiner Nichte eine Hand auf die dünne, knochige Schulter. »Ich möchte, dass du mit mir nach Salusa fliegst, Rayna. Du sollst mit dem Rest deiner Familie vereint werden.« Außerdem wollte er sie von diesem Mob absondern.
    »Salusa Secundus ...«, murmelte Rayna verträumt,

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