Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
gegen mögliche Reste des Retrovirus zu schützen und sich auch moralisch gegen die Schrecken zu stärken, die sie voraussichtlich auf Parmentier erwarteten.
    Statt für die klobigen Schutzanzüge, die er und seine Begleiter auf Ix getragen hatten, entschied sich Abulurd diesmal für sterile Atemmasken, die das Gesicht luftdicht abschlossen. Untersuchungen der Liga hatten zu der Erkenntnis geführt, dass das Retrovirus nach dem anfänglichen Ausbruch der Epidemie rasch instabil wurde, und mittlerweile war auf Parmentier eigentlich genug Zeit verstrichen. Auch in dieser Beziehung winkte der Liga ein Hoffnungsschimmer.
    Abulurd ließ das Shuttle auf einer Anhöhe bei Niubbe landen, in der Nähe des Gouverneurswohnsitzes, an dem unheimliche Stille herrschte. Obwohl er genau wusste, was dort vorzufinden war, hielt er es für seine Pflicht, zuerst Rikovs Haus aufzusuchen. »Dafür haben Sie doch Verständnis, nicht wahr, Sir?«, fragte er Vorian Atreides.
    »Auch ich muss mich um private Angelegenheiten kümmern«, antwortete Vorian merklich von Sorge und Unruhe gequält. »Ich muss in die Stadt, zur Klinik für Unheilbare Erkrankungen. Ich kann nur hoffen, dass meine Enkelin noch am Leben ist.«
    Während der Oberkommandierende sich allein auf den Weg machte, führte Abulurd den Soldatentrupp zum Wohnsitz seines Bruders. Die Männer verteilten sich, um die Räumlichkeiten des weitläufigen Anwesens zu durchsuchen. Wenn sich schon nichts anderes mehr tun ließ, wollte er der Familie seines Bruders wenigstens eine anständige Bestattung und einen Grabstein verschaffen. Zügig durchschritt Abulurd die Korridore, schaute in den Zimmern, in Kohes Privatkapelle und den Salons der Familienwohnräume nach, an die er sich von früheren Aufenthalten erinnerte.
    Im elterlichen Schlafzimmer entdeckte er die stark verwesten Leichen eines Mannes und einer Frau, wahrscheinlich seines Bruders und dessen Gattin. Inzwischen hatten die Soldaten mehrere tote Bedienstete gefunden, aber keine Spur von Abulurds Nichte. Nachdem er in den letzten Monaten so viel Tod und Leid gesehen hatte, verspürte Abulurd kein Grauen und keinen Abscheu mehr, während er die nahezu skelettierten Überreste betrachtete. Er empfand nur tiefe Traurigkeit und wünschte sich, er hätte seinen Bruder besser gekannt.
    »Was hättest wohl du von meiner Entscheidung gehalten, Rikov?«, dachte Abulurd laut nach. »Hättest du verstanden, warum ich Harkonnen heißen will? Oder wärst du zu stolz auf den Mythos deiner Familie gewesen?«
    Während die Gruppe sich anschließend einen Eindruck von den Zuständen in der Hauptstadt verschaffte, stellte man zum allgemeinen Befremden fest, dass ein Großteil der Zerstörungen offenbar nicht durch die Epidemie erklärt werden konnte, sondern auf Ausschreitungen eines Pöbels beruhte. Von vielen Gebäude waren nur noch verkohlte Gerüste und Schutthaufen übrig, zahllose Fenster eingeschlagen, Trümmer lagen in Straßen, auf Plätzen und in Parkanlagen.
    In lockerer Aufteilung folgten die Männer der Spur der Verwüstung in die Richtung mehrerer ausgebrannter Bauten. Vor der Klinik für Unheilbare Erkrankungen stand Vorian Atreides niedergeschlagen auf der Freitreppe neben einem herabgestürzten Firmenschild der Klinik. »Sie ist nicht da«, sagte er. »Niemand ist mehr da. Alles ist demoliert worden.«
    Abulurds Herz fühlte mit ihm. In diesem grässlichen Krieg war auch der Oberkommandierende nur ein Mensch, der sich um die Sicherheit seiner Familie sorgte.
    Abulurd blickte sich in der Klinik um und sah, dass man sie ausgeraubt und geplündert hatte. »Warum zerstört jemand eine medizinische Einrichtung?«, fragte er, als könnten die Geister der toten Patienten ihm Auskunft geben. Waren die Menschen wütend auf die Ärzte geworden, weil sie kein Heilmittel gefunden hatten? Was für eine schändliche Tat, eine der wenigen Institutionen, die die Seuche bekämpfen und Todgeweihten die letzten Tage erleichtern konnten, zur Ruine zu machen ...
    »Wenn wir eine erste Einschätzung der Lage getroffen haben, schicken wir Suchtrupps aus«, sagte Abulurd zu Vor. »Sie können die Suche nach ihr selbst leiten.«
    Der Oberkommandierende nickte. »Danke.« Abulurd kehrte auf die Straße zurück, um die Besichtigung fortzusetzen. Beide Männer wussten, dass die Chancen, hier eine einzelne Person zu finden, schlecht standen; zu viele Aufzeichnungen waren vernichtet und verloren.
    Am späten Nachmittag trafen Abulurd und die Soldaten auf

Weitere Kostenlose Bücher