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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zurückkehren und dem Allgeist Omnius Bericht erstatten. Noch hatte er die Gelegenheit, sich eine beliebige Ausrede einfallen zu lassen, denn Omnius würde ihn niemals einer Lüge verdächtigen. Auf so einen Gedanken kam der allgegenwärtige Computerverstand einfach nicht. Der Cymek-General dagegen hatte ein menschliches Gehirn ...
    Während Agamemnon durch die Weiten des Alls flog, hatte er Zeit, sich passende Erklärungen zu überlegen, mit denen er die Schuld auf jemand anderen schieben konnte. Diese Version der Ereignisse würde er auch der Datenbank mit seinen stetig anwachsenden Memoiren anvertrauen.
    Zum Glück verlangte der allmächtige und allgegenwärtige Allgeist lediglich Informationen und eine exakte Wiedergabe sämtlicher Geschehnisse. Ausreden waren nur eine menschliche Schwäche.
     
    Auf Salusa Secundus, der Hauptwelt der Liga, blickte ein Junge zum dunkelhäutigen Emil Tantor auf, einem vermögenden und einflussreichen Edelmann. Sie standen im Garten vor dem weitläufigen Anwesen der Tantors, von dem aus man in der Ferne die höchsten Gebäude der Stadt sehen konnte. Noch war es früh morgens, und in den Palästen, die in den Hügeln verstreut lagen, gingen vereinzelte Lichter an.
    Ulf Harkonnens Notruf war endlich aufgefangen worden, und Emil Tantor hatte dem Jungen soeben die tragische Nachricht über seine Eltern und seinen Bruder überbracht. Weitere Verluste im andauernden Krieg gegen die Denkmaschinen.
    Der junge Xavier Harkonnen neigte zwar das Haupt, blieb jedoch tapfer und weinte nicht. Der gütige Edelmann legte ihm die Hand auf die Schulter und sprach mit kehliger Stimme freundliche Worte. »Möchtest du, dass Lucille und ich deine Pflegeeltern werden? Ich glaube, dass das der Wille deines Vaters war, als er dich in unserer Obhut zurückließ.«
    Xavier sah ihm in die braunen Augen und nickte.
    »Aus dir wird einmal ein feiner junger Herr, auf den seine Eltern und sein Bruder stolz wären«, sagte Tantor. »Wir werden alles tun, um dich ordentlich zu erziehen und dich Ehre und Verantwortung zu lehren. Du wirst dem Namen der Harkonnens in den Annalen der Geschichte Glanz verleihen.«
    Xavier starrte an seinem Pflegevater vorbei zu den schimmernden Sternen, die in der Dämmerung nur noch schwach leuchteten. Ein paar von ihnen kannte er und wusste auch, welche Sonnensysteme von Omnius beherrscht wurden und welche der Liga unterstanden.
    »Ihr werdet mir auch beibringen, wie man gegen die Denkmaschinen kämpft«, sagte er, und Emil Tantor drückte ihm die Schulter. »Eines Tages werde ich sie besiegen.«
    Das ist meine Bestimmung.
     
    Finstere Nacht lag auf den hellen Schneefeldern und düsteren Kiefernwäldern Caladans, als die Eingeborenen auf Fellen rund ums prasselnde Feuer saßen. Um das Erbe ihrer Überlieferungen zu wahren, wiederholten sie die alten Legenden und die Geschichten jüngerer Schlachten. Tiddoc, der Älteste, saß neben dem Fremden, den sie in den Stamm aufgenommen hatten, einem Helden mit hellen Augen und furchtbaren Narben auf der bleichen Haut. Einer, der ganz allein gegen ein Cymek-Ungeheuer gekämpft hatte und dabei in einen Spalt mit sengenden Dämpfen gefallen war. Doch er war nicht gestorben. Er hatte sich an die verbeulte Laufmaschine des Cymeks geklammert und war lebendig aus der Grube gekrochen. Piers gestikulierte mit nur einer Hand, denn die andere war verbrannt und verkrüppelt und zu nichts mehr zu gebrauchen. Schlaff lag sie an seiner Brust. Voller Hingabe erzählte er in der alten buddhislamischen Sprache. Wenn ihm die richtigen Worte fehlten, hielt er inne und wartete, bis Tiddoc ihm aushalf.
    Caladan war nun seine Heimat, und mit diesen Menschen verbrachte er den Rest seines Lebens im Verborgenen. Von diesem entlegenen Ort gab es kein Entrinnen, außer in den Geschichten, die er erzählte. Wenn Piers große Schlachten gegen die Denkmaschinen schilderte, waren seine Zuhörer völlig gefesselt. Er wiederum lernte die Lieder der Langen Wanderung und die Chroniken der Irrfahrten zahlreicher Zensunni-Generationen.
    Schon seinem Vater war klar gewesen, dass Piers Harkonnen zum Geschichtenerzähler geboren war.

Der Prügel-Mek
     
    Eine Geschichte aus Butlers Djihad
     
     
    Als das waffenstarrende Djihad-Kriegsschiff eintraf, erwartete das Volk von Giedi Primus die Nachricht von einem weiteren großartigen Sieg über die niederträchtigen Denkmaschinen. Doch ein einziger Blick auf das von der Schlacht gezeichnete Schiff sagte dem jungen Vergyl Tantor, dass

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