Duniyas Gaben: Roman
au f einma l mi t Zubair, mi t Taari q verheirate t gefunden?
Un d dan n f i el ihr Blick auf Fariida, die durch den Eingang kam . Fariid a gin g rech t watscheln d mi t schlurfende n Füßen wie eine ältere Person mit einem Rückenleiden. Alle Akt i vität schie n aufzuhören , un d ei n momentane s Schweige n breitete sic h i m ganze n Rau m aus . Einig e Mädche n scharte n sic h um Fariida so geräuschvoll wie Sommerfliegen bei einem Halvafest . Fa r i ida s Antwor t au f dere n Frage : »W o bis t d u in letzte r Zei t gewesen? « l autete , si e se i i m Norde n beim Bergsteige n gewese n un d vo n eine m Felse n gestürzt , wa s ihr ein e ausgerenkt e Kniescheib e eingetrage n habe , weswege n sie seitde m au f de m Rücke n hab e liege n müssen . Fariidas Freundinne n öffnete n ih r ein e Gass e un d bemitleidete n sie, als si e au f ihre n unbeholfene n Füße n a n ihne n vorbeiging . Sie kannten sie als fähige Sportlerin, die der Titelträgerin schon zweima l di e Schwimmkron e entrisse n hatte . (Duniy a erfuhr späte r vo n Nasiiba , da ß Fariida , al s si e mi t Qaasi m nach Ostafrika g i ng , verbreite n ließ , si e hätt e de n Kilimandscharo bestiegen. ) Bal d verstummt e de r Trubel . Einig e de r Mädchen sammelte n sic h i n Gruppen , u m de n letzte n Klatsch auszutauschen . Einig e meinten , Fariid a se i schwange r gewesen un d hab e da s Bab y abgetrieben ; eini g e bestande n darauf , die Geschicht e se i s o himmelstürmen d wi e de r Berg , de n di e junge Fra u bestiege n habe n soll.
Dann tauchte Nasiiba wieder auf und brachte Fariida zu ihrer Mutter , di e liebe r i m Wasse r blieb , a m Beckenrand . E s war unangenehm , z u verleugne n , daß sie die junge Frau erst kürzlich gesehen hatte. Und so plauderten sie etwas unbeholfe n miteinander . Währen d de r erste n Minute n ihres Gesprächs vermied es Duniya, Fariida ins Gesicht zu sehen. Di e jünger e Frau , de r da s Unbehage n in s Gesich t geschrieb e n stand, hockte am Beckenrand, und Duniya wagte nicht, aus de m Wasse r z u steigen , au s Angst , si e würd e k a lt e Füße bekomme n un d da s Vorhaben , Schwimme n z u lernen, aufgeben . Inzwische n schlan g sic h ih r Badeanzu g wi e eine Bo a Constricto r u m sie.
Da schlug da n n Nasiiba , geschick t i m Organisiere n desLeben s vo n anderen , vor : »Komms t d u späte r z u uns ? Fariida un d ic h werde n drübe n a m Becke n liegen . Mac h d u nur , was d u tu n mußt , währen d wi r tun , wa s wi r müssen. « Z u Marilyn sagt e Nasiiba : »Bitt e brin g M a mi weite r d a s Schwimme n bei.« Als Duniya zusah, wie Fariida davonwatschelte, dachte sie, die andere habe zwar an Gewicht verloren, aber nichts von ihren langbeinigen Reizen. Sie hatte herrliche Augen, war größer als Misk i un d seh r vie l hübscher . Si e wa r etlich e Mona t e älte r als di e Zwillinge . Fariid a tru g ei n bauschige s Kleid , vielleicht eines , da s si e währen d ihre r Schwangerschaf t angehab t hatte.
I n Duniya s Blic k wa r da s Wasser , i n de m si e stand , nu n das de r Nachgebur t un d Unschuld . Si e erinnert e sich , da ß Nasiiba e r wähn t hatte , Duniy a kenn e ihr e Kinde r ode r wa s si e so triebe n nich t gut . Da s Zusammentreffe n mi t Fariid a öffnet e ihr di e Augen , ein e denkwürdig e Begegnung . Al s nu n Fariid a und Nasiib a i m dä mm rige n Hintergrun d verschwunde n waren, ertönte Marilyns besorgte S timme : »Wen n d u dic h entspannst un d meine n Anweisunge n folgst , Duniya…«
»Ic h versink e jedesma l wi e ei n Anker , wen n ic h di e Füße vo m Beckenbode n hebe« , sagt e Duniya . »Den k einfac h nicht daran. « Marily n ka m allmählic h i n Fahrt , al s hätt e ih r der Kontak t mi t Fariid a un d Nasiib a Mu t eingeflößt . »Da s is t das erste beim Schwimmen. Ü berla ß de n Körpe r sic h selbst , laß ih n treiben , wen n e r will , la ß ih n de n Anke r werfen , wen n e r es wünscht. « Duniy a nickt e wi e ei n Kind , da s überrede t worden ist , ein e Masernimpfun g würd e nich t we h tun . E s könnte schließlich die Tonlage der jüngeren Frau gewesen sein, die den Ausschlag gab, denn Duniya fühlte sich hypnotisiert. Mit eine m liebe n Lächel n un d ohn e Bedenke n setzt e si e ih r volles Vertraue n i n Marilyn.
»Jetzt! « sagt e Marilyn , womi t si e ›Los ‹ meinte . Si e scho b die offene Handfläche, breit wie ein Pitt a b rot, unter Duniyas Körper, hob ihn hoch, wie es einen akrobatischen
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