Duniyas Gaben: Roman
konnte , sagt e Duniya : »Ic h bin nich t sicher , wan n genau.«
»Has t d u ei n Telegram m ode r eine n Brie f vo n ihm bekommen?«
»Ein e Freundi n vo n Dr . M ir e ha t gester n mi t ihm gefrühstückt« , improvisiert e Duniya . »Ih r hab t euc h noc h nie gesehen , Abshi r un d du , oder?«
»Nein , noc h nie.«
»D u muß t da s abe r al s Geheimni s fü r dic h behalten.«
»Da s werd e ich« , versprac h Yarey.
Inzwische n hatt e Yare y de n Findlin g ode r ih r Vorhaben , sie beid e z u vertauschen , vollständi g vergessen . Si e sprudelt e über vo r Aufregung.
» Glaubst du, du hast noch Zeit, ihm zu schreiben, bevor er kommt? « wollt e si e wissen . »Warum?«
»Wei l ic h möchte , da ß e r mi r wa s au s Italie n mitbringt.«
»Ich weiß nicht genau.« Duniya klang nicht aufmunternd.
»Di e Stewarde ß vo n Somal i Airlines , wi e heiß t si e noch, kann ih m eine n Brie f bringen . Wi r müsse n rausfinden , wan n sie nac h Ro m fliegt , un d dan n gebe n wi r ih r eine n Brie f ode r so wa s mit , ein e Mitteilung. « Duniya s Körpe r versteift e sic h bei de r Erwähnun g de r Stewardeß.
»Wa s is t los? « wollt e Yare y wissen.
»Wa s sol l Onke l Abshi r di r den n au s Italie n mitbringen?«
sagt e Duniy a stirnrunzelnd . »Ic h wil l eine n Walkman.« Duniy a lächelt e schwach . »Schaue n wi r mal , o b wi r ih m eineMitteilun g zukomme n lasse n können.«
»Un d d a is t noc h was. « Yare y wa r z u aufgeregt , u m stil l zu bleiben.
Mi t abnehmende r Gedul d fragt e Duniya : »Etwas , da s er leich t durc h de n Zol l bringe n kann?«
»Ei n Fil m mi t de m Tite l ET.«
» Eine n Film?«
»Ei n Video , da s kan n ic h dan n au f Bosaaso s Gerä t ansehen.«
»Wi r werde n ih n irgendwi e z u erreiche n versuc h en.«
»Versprochen?«
»Un d d u versprichst , keine r Menschenseel e wa s vo n seinem Komme n z u erzählen? « Yare y nickte.
»Wen n d u deine n Tei l de r Abmachun g nich t einhältst , werde ic h meine n auc h nich t halten« , sagt e Duniya . »Da s werd e ich«,sagt e Yarey . »Ic h bi n s c ho n erwachsen. « Nasiiba , di e soeben geduscht hatte, betrat das Zimmer. Als Yarey und ihre Mutter verschwörerisc h schwiegen , vermutet e Nasiiba , si e hätte n über si e geredet . Waru m vermiede n si e beid e woh l sons t denBlickkontak t mi t ihr ? Si e schaut e vo n ihre r jüngere n Schwester z u ihre r Mutter , vo n ihre r Mutte r zu m Findlin g un d schließlich zu m Radio , da s noc h imme r plapperte , abe r ih r f i el nichts zu sage n ein . D a meint e Duniy a kleinmädchenhaf t z u Yarey:
»Solle n wi r zusamme n duschen?«
»Das w ä r toll , Duniya« , sagt e Yarey.
Sie gingen aus dem Zimmer und überzeugten Nasiiba dadurc h davon , da ß si e entwede r übe r si e gesproche n hatten ode r etwa s wußten , da s si e ih r nich t anvertraue n wollten.
Nac h de m Duschen , da s beide n Spa ß gemach t hatte , benutzteDuniy a Mataan s Zimm e r zu m Umziehen . I m Spiege l sa h ihr Gesich t weic h au s wi e di e Erd e nac h de m Frühlingsregen: braun , gesund , geschmeidig . Ein e Weil e lauscht e si e dem Gered e de r junge n Leut e i m Hof : Mataan , Marilyn , ihre Freundi n un d noc h eine , dere n Stimm e si e nich t einordn e n konnte . Nasiib a un d Yare y fütterte n de n Säugling . Bei zugezogene n Vorhänge n un d vo n inne n verriegelte r Tür , wobei aber noch genug Sonnenlicht vorhanden war, daß sie sich im Spiege l sehe n konnte , bekundet e Duniy a erstmal s sei t vielen Jahren eingehendes I n teress e a n ihre m Körper . Un d wa s sie sah , deprimiert e sie . Si e hatt e ihre n Körpe r vernachlässigt, währen d si e sic h al s Klinikschwester , al s Mutte r dreie r Kinder un d nu n al s Mitvormun d eine s Findling s u m di e physischen Bedürfnisse von anderen gekümmert hatte. Sie hatte nicht gemerkt , da ß si e s o fet t geworde n war , da ß si e einen Rettungsrin g u m di e Hüft e hatte.
Somalisch e Männer , heiß t es , solle n Fleischmasse n u m denNabe l eine r Fra u erregen d f i nden . Doc h welche n Ty p Frau mochte Bosaaso? Hatte er sie lieber sc hlank , jugendlich , ohne ei n zusätzliche s Pfun d irgendwo ? Fü r ein e Fra u ihre s Alters un d ihre r Herkunft , wußt e Duniya , wa r ih r Körpe r noc h in gute r F a çon . Si e dacht e sich , e s se i sicherlic h kei n Körper, übe r de n ander e di e Nas e rümpften . E r hatt e ih r al l d i ese Jahre tre u gedient , alle s vo n sic h gegeben
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