Duniyas Gaben: Roman
n sic h draußen . Si e stie g au s de m Auto , aber nich t ohn e ih m eine n leichte n Ku ß z u geben . »Bi s morgen dann« , sagt e er . »Gut e Nach t un d dank e fü r alles« , ga b sie zurück.
MOGADISCH U (SONNA , ANSA , 7 . JANUAR)
Ei n Hilfsabkomme n mi t de r italienische n Regie rung wurde vorgester n be i eine m Empfan g i m Caruub a - Hot e l in Mogadischu unterzeichnet. Das Hilfspaket erstreckt sich auf zahlreich e entwicklungsbezogen e Bereiche , e s reich t vo n der Wiedereinführung des Reisanbaus in Jowhar und Umgebung ü be r di e Aufstockun g de r Bettenkapazitä t zahlreicherallgemeine r Krankenhäuse r i n de r ganze n Republi k bi s zur Stärkun g de r Beziehunge n zwische n de n beide n Ländern . In diese m Zusammenhan g ha t di e italienisch e Regierun g die Erhöhun g de r Zah l de r vo n italieni s chen höheren Lehranstalten a n di e National e Universitä t vo n Somali a entsandten Lehrkräft e versprochen . Di e somalisch e Universitä t is t die einzig e außerhal b Italiens , i n de r all e Fäche r au f italienisch gelehr t werden . Al s Tei l diese s Programm s helfe n itali e nische Somal i - Experte n ihre n einheimische n Kollege n unte r der Leitung der Universität Rom und der somalischen Sprac h - und Literaturakademi e be i de r Fertigstellun g eines italienischsomalische n Wörterbuch s un d eines Linguistikprojekts , mi t de m sic h da s Tea m beschäftigt. Das Abkomme n wurd e au f somalische r Seit e vo m Außenminister un d au f italienische r Seit e vo m diplomatischen Geschäftsführer unterzeichnet.
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Duniya und ihre drei Kinder empfangen eine Reihe von Besuchern , darunte r Muraayo . Un d wi e üblic h k omm t auch Bosaas o vorbei.
Der Morgen war silberhell, und mit einer leichten Kühle war auc h ein e Libell e in s Zimme r geweh t worden , di e i n ihren flirrenden Au f - und Abbewegungen den Schriftzug eines Namen s abzubilde n schien . U m ih n z u lesen , wischt e sich D uniya Feuchtigkeit wie Tau aus den Augen und war sich des Ergebnisses zuerst nicht sicher. Der Säugling rührte sich wege n de s kühle n Winde s i m Frauenzimmer , un d Duniya klettert e au s de m Bett , u m ih n mi t eine r ihre r guntiino - R ob e n z u bedecken . Al s sic h die s als unzureichend entpuppte, hob sie ih n au f un d hiel t ih n i n ihre r warme n Umarmung , wobe i sie zärtlich e Laut e ausstieß , bi s e r nich t meh r weinte . Si e legt e ihn wiede r i n sein e Wiege , un d nachde m si e da s Fenster geschlosse n hatte , kehrt e si e wiede r in s Be t t zurück.
Dan n sa h si e vo r ihre m geistige n Aug e de n kodiertenSchriftzu g de r Libell e un d wa r zuversichtlich , eine n Name n in Tätowierungsbla u mi t Ränder n au s eisklare m Wasse r gelesen zu haben. Es war der Name der jungen Frau, die Duniya an der Ambulanzklin i k an dem Morgen gesehen hatte, als Bosaaso sie i n seine m Schmetterlingstax i mitgenomme n hatte.
Si e wacht e auf , i n ihre m Kop f ei n Durcheinande r von unzusammenhängende n Erinnerung e n .
»Weiß t du , ic h mein e e s ernst , wen n ic h sage , ic h werd e nicht mehr zu Onkel Qaasims und Tante Muraa y o s Wohnung zurückgehen«, sagte Yarey. Duniya sagte ihrer neu n j ä hrigen Tochter , si e soll e stil l sein.
Da s Radi o wa r an . Si e lauschte n ein e Zeitlan g denNachrichten , doc h bal d verlo r Yare y da s Interess e a n der Beschäftigun g ihre r Mu t te r mi t de n Geschehnisse n der Außenwelt und bestand darauf, daß Duniya sie beachtete.
»Has t d u gehört , wa s ic h gesag t habe? « fragt e Yare y grob.
Duniy a lie ß sic h nich t abbringen , eine r Meldun g übe r das Staatsoberhaupt zuzuhören, das eine gemeinsame Delegat i on aus Nordamerika und der EU emp fi ng, die zu Besuch weilte, u m übe r di e benötigt e ausländisch e Hilf e fü r Somali a zu sprechen. Unmittelbar darauf kam eine Meldung über einen männlichen Säugling, ein paar Tage alt, der in Duniyas Viertel bei einem Abfallko r b aufgefunden wurde. Weitere Einzelheite n wurde n nich t gemelde t – nu r da ß de r Säugling ausgesetz t worde n war , abe r nicht , da ß e r ei n Hei m un d zwei Vormünder , Duniy a un d Bosaaso , bekomme n hatte.
»Wills t d u mic h jetz t anhören? « fragt e Yarey . »Ja?«
»Ic h möch t e mein e Sache n hergebrach t haben , i n Bosaasos Auto.«
Duniy a wollt e nich t gehetz t werden . Si e zo g e s vor , immer nu r ei n Proble m nac h de m andere n
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