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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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herkommt und von wem oder wofür sie gebaut wurde. Aber im Grunde kommt es ja auch nicht darauf an. Worauf es ankommt, ist die Tatsache, daß du genauso wenig weißt wie wir.“
    „Nein“, entgegnete Sloosh. „Worauf es ankommt, ist die Tatsache, daß wir nicht wissen, wo das andere Ende mündet. Oder ob die Röhre sich möglicherweise verzweigt. Und worauf es sogar noch weit mehr ankommt, ist die Tatsache, daß ich nicht in die Röhre hineinkann. Oder, besser gesagt, hinein kann ich natürlich. Aber wie komme ich am anderen Ende wieder heraus? Ich weiß genau, daß ich nicht mehr zurückkann, wenn ich erst mal zu weit drin bin.“
    Deyv freute sich, weil das riesige, ungeheuer starke und ungeheuer kenntnisreiche Wesen ihm doch auf einigen Gebieten unterlegen war.
    „Die Sache sieht also so aus“, überlegte Deyv, „daß wir jetzt durch die Röhre marschieren könnten. Alle außer dir, meine ich natürlich. Was aber tun wir, wenn die Röhre sich mit anderen kreuzt, wie die Straßen? Dann wissen wir nicht, welche wir nehmen sollen, wenn du nicht dabei bist, um den Abdrücken des Yawtl zu folgen.“
    „Das hast du vortrefflich gesagt“, lobte der Archkerri. „Nun, ihr vier geht hier hinein, während ich den Weg über die Berge nehme und hoffentlich irgendwo ankomme, wo ich wieder auf die Abdrücke des Yawtl stoße. Wenn die Röhre aber viele Arme hat, könntet ihr natürlich an einer Stelle herauskommen, die sehr weit von mir entfernt ist. Es könnte sein, daß wir uns völlig aus den Augen verlieren. Schließlich könnte auch noch passieren, daß ihr zufällig auf seine Spur stößt, aber ich nicht da bin, um sie zu lesen. Es ist nämlich so, daß meine übersinnliche Fähigkeit, Spuren zu lesen – das mag nun Zufall sein oder nicht – auf die gleiche Entfernung begrenzt ist wie mein Sehvermögen.“
    Vana meinte darauf: „Ich glaube, es ist für uns alle besser, wenn wir gemeinsam über die Berge gehen. Dann können wir die Lage vollständig überblicken, und außerdem sehen wir genau, wo der Weg mündet. Auf diese Weise verlieren wir auch nichts. Aber wenn wir ohne Sloosh durch die Röhre gehen, verirren wir uns vielleicht. Und wir wissen nicht einmal, ob sie überhaupt auf der anderen Seite herausführt. Und wenn es mehrere Arme gibt, könnten wir uns auch verirren. Es kann sein, daß sie aus der Berggegend herausführen, es kann aber genausogut sein, daß sie in einen Arm zurückführen, der auf dieser Seite wieder herauskommt.“
    Deyv sagte: „Du meinst also, es könnte sein, daß Sloosh auf der anderen Seite möglicherweise gar nichts sieht. Im Grunde müßte er also auf beiden Seiten gleichzeitig sein, aber das geht natürlich nicht.“
    Wie verschlagen der Yawtl war! Er mußte genau gewußt haben, in welche Zwickmühle er sie bringen würde, wenn er durch die Röhre ging. Oder etwa nicht? Das hing davon ab, ob er die spurenlesenden Fähigkeiten des Archkerri kannte oder nicht. Und davon, ob er sich mit dieser Röhre auskannte. Wenn er mit ihr vertraut war, dann wußte er auch, ob sie sich verzweigte.
    „Kannst du die Abdrücke des Yawtl auch im Dunkeln sehen?“ fragte Vana.
    „Ja“, antwortete Sloosh. „Aber ich sehe nicht weiter als bei Tageslicht auch.“
    „Der Weg durch den Berg kann kaum länger als eine Meile sein“, meinte Vana. „Glaubst du, du könntest eine solche Strecke aushalten?“
    „Ich weiß nicht. Die Frage ist, ob es überhaupt Sinn hat, daß ich es versuche. Eine weitere, wenn nicht noch wichtigere Frage ist die, ob es wirklich nur eine Meile sein wird. Wenn sich der Weg verzweigt, und das könnte gut sein, was dann?“
    „Wir gehen über den Berg statt durch ihn hindurch“, sagte Deyv. „Wenn Sloosh die Spuren auf der anderen Seite dann nicht sieht, können wir sie zurückverfolgen und sehen, ob sie auf dieser Seite herausführen.“
    „Aber“, wandte Vana ein, „es wäre immerhin möglich, daß sie drüben überhaupt nicht herausführen. Was ist, wenn die Röhre einen Arm hat, der an einer Stelle herauskommt, wo Sloosh ihn nicht sieht? Und was, wenn sie überhaupt nicht aus dem Berg herausführt?“
    Das war eine wichtige Frage. Aber Deyv war der Ansicht, daß sie zu einer schnellen Entscheidung kommen mußten. Es gab so viele Möglichkeiten, daß sie noch lange darüber hätten reden können. Inzwischen wanderte der Yawtl in aller Ruhe durch die Röhre. Vermutlich war er sogar schon wieder aus ihr heraus.
    Sloosh sagte: „Es sollte eigentlich in jeder Gruppe

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