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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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war, setzte den Weg fort. Als sie jedoch die Kreuzung erreichten, bog Sloosh in die Straße zur Linken ein. Die Menschen fragten nicht, warum er das tat. Es war offensichtlich, daß der Yawtl die gleiche Richtung eingeschlagen haben mußte.
    Nachdem die Hälfte einer Ruhezeit verstrichen war, ging der Archkerri von der Straße ab und wandte sich dem zur Rechten gelegenen Dschungel zu.
    „Die Abdrücke führen nicht wieder heraus“, erklärte er. „Das heißt also, daß er nicht nur zum Schlafen hineingegangen ist. Vielleicht nähert er sich seiner Heimat.“
    Vor ihnen erhoben sich hohe Berge. Wenn der Dieb auf sie zumarschiert war, würde er etwa drei Ruhezeiten brauchen, um ihre Ausläufer zu erreichen. Im Dschungel kam man nicht so schnell voran wie auf offener Straße.
    Bevor sie ein paar Schritte in den Busch hinein getan hatten, sagte Deyv: „Sloosh, wir müssen damit aufhören, unsere Pfeifen so oft zu gebrauchen. Der Klang reicht weiter als unsere Stimmen. Wenn du auch leise pfeifen kannst, so solltest du es am besten nur dann tun, wenn es unbedingt notwendig ist.“
    „Wenn das so ist“, antwortete Sloosh, „warum hört ihr dann mit dem Pfeifen nicht ganz auf? Ich kann euch genauso gut verstehen, wenn ihr euch in Vanas Sprache unterhaltet.“
    Deyv knirschte mit den Zähnen, und Vana wurde rot im Gesicht und am ganzen Körper.
    „Soll das etwa heißen, daß wir die ganze Zeit diese Pfeifen benutzt haben, ohne daß dies nötig war?“
    „Ja“, sagte der Archkerri darauf. „Ich dachte eigentlich, daß das klar wäre, bis du diese Bemerkung gerade machtest. Ich wußte nicht, daß ihr so dumm seid.“
    „Bei Tirsh und ihrer namenlosen Schwester!“ entfuhr es Vana. „Manchmal, also manchmal …“
    „Jetzt bist du schon wieder böse auf mich, und wie üblich weiß ich nicht, warum. Wie hätte ich meine Summtöne auf die Laute deiner Sprache denn abstimmen können, wenn ich eure Sprache gar nicht verstanden hätte? Ich dachte, ihr wüßtet das und wolltet nur auf den Pfeifen üben. Das ist es also … deshalb also hat Vanas Stamm nie mit mir gesprochen und immer nur die Pfeife benutzt.“
    Deyv brach plötzlich in schallendes Gelächter aus. „Er hat recht, Vana. Es war dumm von uns.“
    Sloosh meinte: „Ich würde jedoch vorschlagen, daß ihr mit dem Pfeifen weitermacht, wenn wir an einen Ort gelangen, an dem es nicht so gefährlich ist. Ihr könntet sonst leicht aus der Übung kommen, und das wiederum könnte uns in gewissen Situationen Unannehmlichkeiten bringen.“
    Die drei Ruhezeiten vergingen mit nur einem einzigen nennenswerten Zwischenfall. Als sie den gewundenen Pfad hinunterschritten, den der Yawtl gewählt hatte, kamen sie einmal um eine Ecke. Und da sahen sie in einer Entfernung von nur etwa zehn Metern ein Wesen-mit-der-Schlangennase. Deyv, der die anderen anführte, erstarrte. Jum und Aejip näherten sich soweit, bis sie genau neben ihm waren, machten aber keine Anstalten weiterzugehen. Sie knurrten auch nicht. Vana holte tief Luft, gab aber danach keinen Ton mehr von sich. Sloosh blieb stehen. Sein Summer war still, aber der Mund unter den Brustblättern schnalzte mit den Lippen.
    Sie alle hatten schon geraume Zeit gewußt, daß etwas ungewöhnlich Gefährliches in nächster Nähe war. Das Schreien der Vögel und Tiere war plötzlich verstummt, und an seiner Stelle herrschte jetzt eine gespannte, drückende Stille. Die Gruppe war weitergegangen, wenngleich langsamer als sonst. Das war also die Ursache für die allgemeine Atemlosigkeit.
    Der gewaltige, purpurhäutige Zweibeiner stand eine Minute lang ebenso starr wie sie, wenn man von der hin und her schwingenden gelben Nase absah. Die purpurnen Augen waren auf sie gerichtet. Die eigenartig menschenähnlichen Hände hielt es nach vorn gestreckt; die Finger waren gekrümmt, die gelblichen Klauen glitzerten unter einem Lichtstrahl, der durch ein Loch in der dunklen Decke des Waldes fiel.
    Dann schnaufte es, drehte sich um und verschwand im Laub.
    Obwohl es doppelt so groß wie Deyv war und dreimal soviel wiegen mußte, machte es kein Geräusch.
    Deyv erhob eine Hand um anzuzeigen, daß die anderen weiter steif wie Statuen stehenbleiben sollten. Langsam wandte er sich um. Das Wesen mochte vielleicht nicht hungrig sein. Der gorillaartige Bauch hatte wie ausgestopft gewirkt. Aber es konnte schließlich sein, daß es vorhatte, sie aus dem Dschungel heraus anzugreifen.
    Die Zeit verging, und dann brachen auf einmal alle Tiere des

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