Dunkel ist die Sonne
Schwanz und wackelndem Hinterteil an Deyv hoch und leckte ihn von oben bis unten ab. Deyv packte ihn und drückte ihn an sich und kraulte ihn hinter den Ohren.
„Jetzt ist klar, daß wir die Röhre hätten nehmen sollen“, sagte Sloosh. „Wir hätten den Dieb einholen können, während er mit dem Boot beschäftigt war. Ich wundere mich, daß Jum nicht …“
„Vielleicht hat er die Spur im Dschungel irgendwann verloren. Der Yawtl könnte schließlich auf einen Baum geklettert sein. Außerdem war uns der Yawtl weit voraus. Vielleicht hat er genug Zeit gehabt, um das Boot zu bauen und abzulegen, bevor Jum zu ihm stoßen konnte. Auf jeden Fall bin ich froh, daß er gesund und munter ist.“
„Wahrscheinlicher ist allerdings, daß Jum auf die Jagd gegangen ist und dadurch Zeit verloren hat“, bemerkte Sloosh. „Wofür man ihn aber kaum tadeln kann.“
Sie machten sich daran, zwei Bäume zu fällen. Sloosh hatte weder Waffen noch Werkzeuge, so daß er ihnen keine große Hilfe war. Er sah jedoch sehr genau zu, wie die beiden Menschen verfuhren. Als Deyv und Vana gerade dabei waren, die Stämme auszuhöhlen, tauchte die Katze wieder auf. Sie keuchte und wirkte erschöpft, denn sie hatte einen großen Vogel über eine ziemlich lange Strecke hinter sich hergezogen. Als er noch gelebt hatte, mußte er stehend fast zwei Meter gemessen haben. Die Flügel waren nur im Ansatz vorhanden; der Kopf war gewaltig und mit einem scharfen, gebogenen Schnabel versehen. An den drei Zehen saßen lange, scharfe Krallen. Offensichtlich war es Aejip gelungen, ihn von oben zu überraschen und fast auf der Stelle zu töten. Hätte er die Möglichkeit gehabt, sich zur Wehr zu setzen, wäre er eine gefährliche Beute geworden.
Vana und Deyv zogen die Haut mitsamt den Federn ab, zerlegten und kochten ihn. Alle fünf aßen, bis sie ganz dicke Bäuche hatten, und anschließend suchten sie sich einen guten Ruheplatz. Ganz in der Nähe hatten sich Aasgeier, Insekten und mehrere krokodilähnliche Säugetiere eingestellt, um die Reste zu vertilgen. Die Wanderer konnten das wilde Gezänk hören, als sie durch den Busch gingen.
Nachdem man etwas geschlafen hatte, wenn auch bei weitem nicht genug, kehrte man zur Arbeit an den halbfertigen Booten zurück. Aejip ging abermals auf die Jagd. Als sie, dieses Mal mit leerem Maul zurückkam, waren die Boote fertig. Danach wurden Paddel gebastelt, während Sloosh mit einer Stange, einer Schnur und einem Haken von Deyv fischte. Der Archkerri fing allerdings nichts.
Das kleinere Boot war für Vana und Aejip gedacht. Das größere war ein Auslegerboot, da Deyv befürchtete, Sloosh könnte das Boot umkippen, wenn nicht Vorkehrungen getroffen würden, die das verhinderten. Sie setzten das Boot aus, und bald steuerten sie flußaufwärts am Ufer entlang, wo die Strömung am schwächsten war. Sloosh saß hinten mit übereinandergeschlagenen Vorderbeinen und einem riesigen Paddel in den Händen. Deyv war in der Mitte mit dem Hund vor sich.
Kurz bevor es wieder an der Zeit war zu ruhen, sagte Sloosh: „Der Yawtl ist zum anderen Ufer übergewechselt, allerdings ohne an Land zu gehen. Die Abdrücke gehen flußaufwärts weiter.“
Sie waren bereits sehr müde, obwohl sie häufige Pausen eingelegt und die Boote auf den Strand gezogen hatten. Deyv bestand darauf, daß sie genausogut versuchen konnten, den Fluß zu überqueren. Das taten sie dann auch und schliefen am Ufer. Als sie aufwachten, begann Deyv zu fischen, aber Sloosh verlangte, es noch einmal selbst versuchen zu dürfen. Sein Mißerfolg hatte ihn gestört; er betrachtete ihn als Herausforderung. Deyv ging mit Jum zusammen weg, und Aejip begab sich allein auf die Jagd. Vana sah sich nach Früchten und Beeren um. Jeder bekam, was er sich vorgestellt hatte, so daß sie schließlich mit vollem Magen wieder aufbrachen. Das meiste von dem, was Vana gesammelt hatte, kam in geflochtenen Körben in die Boote. Sie aßen davon während der Ruhepausen.
Das sonderbare schimmernde Objekt am Ende des Tales wurde größer. Jetzt konnten sie schon Einzelheiten erkennen. Es schien etwa eine halbe Meile breit und fast genauso hoch zu sein. Es war dort gelegen, wo die Seiten des Tals sich plötzlich verengten, und bildete auf diese Weise eine Art natürlichen Damm. Als sie jedoch merkten, daß die Oberfläche in Facetten geschnitten war, meinte Sloosh, daß es nicht natürlichen Ursprungs sein könnte.
„Das da ist“, sagte er, „ob ihr es glaubt oder nicht, ein
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