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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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einen Anführer geben. Wir haben diese Frage bisher nicht klären können. Ich würde diesen Rang ja einnehmen, da ich intelligenter bin als ihr, jedenfalls nach meiner Definition, da ich mehr weiß als ihr beide. Aber ihr Menschen besitzt etwas, was wir Archkerri nicht besitzen, nämlich einen starken Führungstrieb. Das heißt, manche von euch besitzen ihn und manche auch wiederum nicht. Aber in einer Gruppe ist es bei euch grundsätzlich so, daß einer der Anführer sein muß. Der Begriff der Zusammenarbeit …“
    „Ich möchte das jetzt lieber nicht diskutieren“, unterbrach Deyv. „Ich meine, einer von uns sollte der Anführer sein. Wir müssen zu schnellen Entscheidungen fähig sein, und zwar nicht erst nach langen Diskussionen, wenn man schon vor dem nächsten Problem steht und das erste nicht mehr akut ist.“
    „Also gut“, sagte eine verärgert wirkende Vana. „Du kannst Anführer sein. Aber wenn du nicht die richtigen Entscheidungen triffst, bin ich an der Reihe. Meiner Meinung nach bin ich genauso schnell und genau wie du. Aber …“
    „Sehr gut, Vana“, kommentierte Sloosh. „So, gehen wir also über den Berg. Und dann werden wir weitersehen.“
    „In Ordnung“, sagte Deyv. „Aber ich werde doch Jum durch die Röhre schicken. Wir haben es hier mit einer Situation zu tun, in der sein Geruchssinn für uns von größter Bedeutung sein kann.“
    „Ach ja“, sagte darauf der Archkerri, „das hatte ich ja ganz vergessen. Unter bestimmten Umständen kann der Hund Spuren genauso gut lesen wie ich oder sogar noch besser.“
    Jum gefielen Deyvs Kommandos gar nicht, aber er ging in die Röhre hinein. Die anderen begannen mit dem Aufstieg.
    Es dauerte zweieinhalb Ruhezeiten. Deyv machte sich Sorgen um den Hund. Was war, wenn Jum sich verirrte und nicht mehr ins Freie fand? Es konnte ja sein, daß der Yawtl durch Wasser watete, in welchem Falle Jum die Spur verlieren würde. Außerdem war es möglich, daß Raubtiere in der Röhre waren, die kurzen Prozeß mit Jum machen würden.
    Sie kamen an den Vorsprung des Gipfels, der sich zur Hälfte beinahe senkrecht über ihnen erhob. Unten, am Fuße des Berges, lag ein gewaltiges Tal. Außer in der Mitte, wo ein Fluß hindurchfloß, war es von Wald bedeckt. Zur Linken sahen sie in der Ferne, daß etwas Riesenhaftes und Grünglänzendes das Tal absperrte. Aus dieser Entfernung war es unmöglich festzustellen, was es war. Wasser floß darum herum und bildete zwei Wasserfälle.
    Direkt ihnen gegenüber ragte ein Berg auf, der noch steiler war. Hinter ihm lagen noch mehr Gipfel.
    „Wenn die Röhre auf dieser Seite in mehreren Armen endet“, bemerkte Sloosh, „so sind wir zu weit weg, um das erkennen zu können. Selbst wenn der Dschungel sie nicht verdeckt.“
    Deyv fragte sich, ob er Jum wohl jemals wiedersehen würde. Er verspürte heftige Schuldgefühle. Seufzend begann er den Abstieg.
    Nachdem anderthalb Ruhezeiten vergangen waren, kamen sie an den Fluß. Dieser war ungefähr eine halbe Meile breit und, nach dem glatten grünen Wasserspiegel zu urteilen, mindestens ebenso tief.
    Der Archkerri betrachtete den Fluß einen Augenblick lang sehr sorgfältig und meinte dann: „Wir haben Glück. Ich kann da drüben die Abdrücke des Yawtl sehen. Dort ist er gegangen.“
    Er wies durch das dichte Unterholz und die riesenhaften Bäume am Ufer. Aejip machte sich davon, um zu jagen. Es gab hier reichlich Früchte, so daß die drei keine Mühe hatten, sich vollzustopfen. Gerade als sie sich nach einem guten Ruheplatz umsehen wollten, machten sie eine Entdeckung. Sie entdeckten nämlich die Stelle, an der sich der Yawtl erst kürzlich einen Einbaum gemacht hatte. Holzspäne, ein kleiner Baumstamm, Zweige und abgetrennte Lianen waren die offensichtlichen Anzeichen dafür.
    „Er hat einen Iyvrat -Baum genommen“, sagte Deyv. „Das Holz dieses Baumes ist sehr weich; wenn er tüchtig gearbeitet hat, dann hat er ihn bestimmt innerhalb einer halben Ruhezeit gefällt und ausgehöhlt. Es gibt eine ganze Menge Iyvrat -Bäume hier. Wir könnten uns auch einen Einbaum machen.“
    Er betrachtete den gewaltigen Umfang des Archkerri.
    „Einbäume, wollte ich natürlich sagen. Glaubst du, daß du paddeln könntest, Sloosh?“
    Sloosh summte: „Ja. Dein Hund war auch hier.“
    „Ich weiß“, antwortet Vana. „Ich bin gerade in seinen Dreck getreten.“
    Sie ging an den Fluß, um sich den Fuß zu waschen. Etwas später kam Jum aus dem Dschungel gesaust und sprang mit wedelndem

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