Dunkel ist die Sonne
Dornbüschen quer darüber errichtet hatten.
Als sie dann schließlich mit ihrer Untersuchung begannen, hielten Vana und Deyv für Sloosh die Fackeln. Das war eine ermüdende und auch ein wenig gespenstische Beschäftigung. Der Mangel an frischer Luft trieb sie von Zeit zu Zeit nach draußen. Aber Sloosh war durch nichts zu bremsen.
Die meisten Räume waren leer. Der Pflanzenmensch machte sie auf die kaum spürbaren Verdickungen aufmerksam, die, wie er meinte, zusammengeklappte Möbel oder Apparaturen darstellten. Er fuhr mit den Fingern über Wände und Decken, wobei er in dem gesamten Zylinder feine Linien nachzeichnete.
„Das müssen die Leitungen für die Energiezufuhr gewesen sein. Na, dann wollen wir mal sehen, wo wir die Quelle haben.“
Sie fanden sie im Mittelteil. Es war ein Würfel von einer Breite von etwa fünfzehn Zentimetern. An einer Seite ragte ein langer, dünner Stab hervor.
„Der läßt sich wahrscheinlich hineindrücken“, sagte Sloosh. „Aber das werde ich lieber seinlassen. Wer weiß, was passiert. Ich wünschte nur, ich wüßte, mit was für Treibstoff das Ganze betrieben wurde. Es müßte eigentlich noch welcher da sein, selbst nach so langer Zeit. Sonst wäre nämlich die Tür nicht aufgegangen.“
Schließlich traten sie in die Spitze des Zylinders ein. Diese enthielt zwei Stühle und eine Reihe viereckiger, hauchdünner Platten in bogenförmiger Anordnung vor den Stühlen.
Sloosh sah sich den Raum eine Weile ganz genau an.
„Es muß ein Fahrzeug sein. Wahrscheinlich kann es durch die Luft fliegen. Es ist sogar nicht auszuschließen, daß es schon im Raum gewesen ist. Die Platten dort könnten eine Art Sichtschirm sein, die die Flugdaten und wer weiß was sonst noch angaben!“
Sloosh fuhr einige der Leitungen nach. Endlich machte er an einer Reihe daumenabdruckgroßer Platten Halt. Er streckte nach einer einen Finger aus, zögerte, und dann drückte er. Die Menschen sprangen entsetzt zurück, als die Stühle und Platten vor ihnen erst kleiner wurden, dann zusammenklappten.
„Hmm! Alles fällt einfach so zusammen!“ bemerkte Sloosh. „Könnte es etwa sein, daß …“
Er hörte auf zu summen und schloß die Augen. Deyv sah Vana an und verdrehte seinerseits die Augen. Sie hustete wegen der dunklen Rauchschwaden.
Sloosh geleitete sie aus dem Raum und zu dem Energiewürfel zurück. Er betrachtete diesen eine Weile und sagte dann: „Laßt uns die Steine hier alle wieder nach draußen befördern.“
„Warum?“ fragte Deyv zurück.
„Wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren, den Grund sage ich euch später. Wenn ich recht habe, wird schon von allein deutlich werden, warum ich die Steine raus haben will. Übrigens, hebt auch alle Fackeln auf, die ihr stehengelassen habt, und macht den Fußboden von dem Baumsaft sauber. Ich möchte nicht, daß irgend etwas hier liegenbleibt, was vorher nicht da war.“
Als die Ruhezeit herangekommen war, war das Gestein verschwunden und mit ihm jede Spur von Eindringlingen. Sloosh hieß Deyv und Vana von dem Zylinder zurückzutreten, und er selbst ging hinein. Aus irgendeinem Grunde hatte Deyv erwartet, daß Sloosh sich auf das obere Deck begeben würde, wo der Würfel stand. Wie er das bewerkstelligen wollte, ohne das „Fahrzeug“ umkippen zu lassen, war Deyv allerdings ein Rätsel. Sloosh ging jedoch nur bis kurz hinter den Eingang, griff dann ein Stück höher als bis zum oberen Ende der Tür und kam schließlich für seine Verhältnisse recht schnell wieder heraus.
„Vielleicht sollten wir noch etwas weiter zurückgehen“, sagte er.
Niemand außer dem Archkerri wußte, was kommen würde.
Langsam fiel der Zylinder in sich zusammen und fing dann an, sich zusammenzufalten. Die beiden Seitenwände richteten sich auf und bildeten ein flaches Oval. Dann zeigte sich in der Mitte eine Naht, und das Ganze faltete sich weiter und weiter zusammen.
Als dieser Prozeß beendet war, war aus dem Zylinder ein Würfel mit einer dünnen, zweieinhalb Zentimeter herausstehenden Stange geworden.
Die Stange war die gleiche, die Deyv aus der Energiequelle hatte herausragen sehen. Der Würfel war etwa neunzig Zentimeter breit.
Obwohl Slooshens Gesicht keines Ausdrucks fähig war, war sein Entzücken doch offensichtlich. Er tanzte wie ein betrunkener Elefant herum, schnippte dazu mit den Fingern und summte völlig unsinniges Zeug zusammen. Als er seine gewöhnliche Haltung zurückgewonnen hatte, trat er an den Würfel heran und zog an der Stange. Der
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