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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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den Kopf. Betäubt fiel die Bestie zurück. Einige von denen direkt hinter ihm sprangen über seinen Körper und verkeilten sich im Eingang. Andere fingen an, an dem Anführer zu zerren. Die Tür schwang nach innen auf. Sloosh griff nach oben und drückte auf eine in die Innenseite der Tür eingelegte Platte.
    Der ganze Vorgang hatte sich innerhalb weniger Sekunden abgespielt. Dann begann der Zylinder, der sich immer noch drehte, auch zu rollen. Die Tür schloß sich gerade noch rechtzeitig. Und weg waren sie; der Wind wirbelte den Zylinder über die Ebene dahin. Innen fingen alle fünf an zu rennen, um nicht umgeworfen zu werden. Es half allerdings keinem etwas, denn der Innenraum war viereckig, und sie traten jedes Mal daneben, wenn sie vom Boden auf die Wand zu kommen suchten, die nun für einige Sekunden den Boden bildete. Daß es drinnen vollkommen dunkel war, machte ihre Lage nur noch schlimmer. Deyv fiel durch die Tür in den anliegenden Raum hinein und prallte so heftig gegen eine Wand, daß er wie betäubt war.
    Einen Augenblick später stieß ein kläffender Jum gegen ihn.
    Deyv wurde noch schlimmer durchgeschüttelt als vorher, als er von dem Tharakorm abgeworfen worden war.
    Schließlich war der Alptraum wie alle Alpträume zu Ende. Der Zylinder hielt mit einem krachenden Geräusch an, und die Insassen blieben liegen, wo sie gerade waren. Alles ächzte und stöhnte. Deyv stand auf und tastete sich zur Tür, deren unteres Ende sich in Brusthöhe befand. Durch sie hindurch hievte er sich wieder in den ersten Raum. Zumindest hoffte er, daß es der Raum mit der Außentür war. In seiner Verwirrung hätte er auch leicht in den Raum geraten können, der weiter nach innen führte.
    Wegen der hereindringenden Geräusche war er jedoch ziemlich sicher, an der richtigen Stelle zu sein. Er rief die anderen alle einzeln auf; niemand war imstande, wenigstens in irgendeiner Weise zu reagieren, aber alles klagte über einen Katalog von Schmerzen.
    Seine Hände fühlten nach der Tür, und einen Augenblick später drückte er die eingelegte Platte. Als sich die Tür öffnete, strömte Licht herein: sie bildete mit dem Boden einen Winkel von fünfundvierzig Grad. Es fiel jedoch nicht schwer, den Zylinder wieder gerade aufzurichten, wenn sie nur ihr Gewicht richtig verteilten. Dann kletterten alle hinaus, und alle waren erleichtert.
    Der Zylinder war bei den Bäumen am Rande der Ebene zum Stehen gekommen. In der Ferne war das Rudel der grauen, mit dem Kreuz gezeichneten Bestien zu sehen, das gerade einem gehörnten Tier nachsetzte.
    „Irgend etwas muß geschehen sein, als wir weitergerollt sind“, meinte Sloosh. „Hast du zufällig noch auf irgendwelche anderen Platten gedrückt?“
    Deyv sah in das Innere. Die Möbel waren verschwunden.
    Sloosh ging noch einmal hinein, kam jedoch nach wenigen Minuten wieder heraus.
    „Wo vorher die Möbel waren, hat sich der Boden jetzt fast unmerklich verdickt“, sagte er. „Die Möbel haben sich einfach zusammengeklappt. Die Frage ist nur, warum?“
    Deyv meinte darauf nur, daß er keine Ahnung hätte, was Sloosh natürlich klar war. Er hatte immerhin die Probe bestanden und wollte mit der Ursache dafür nichts weiter zu tun haben. Wenn er auch genauso neugierig wie der Archkerri war, besaß er doch nicht das Wissen, um ein Experiment zu wagen.
    Sloosh beharrte darauf, daß sie aus Binsen etliche Fackeln anfertigten, die sie mit brennbarem Baumsaft tränken sollten. Nach dem Essen brachen sie auf – oder besser, ein –, um das Innere des Zylinders zu erforschen. Nicht einmal das Gehen darin war problemlos. Wegen seiner außerordentlichen Leichtigkeit fing er schon an zu rollen, wenn sie nur die Stufen zum oberen Stockwerk hinaufgingen. Sie verließen den Zylinder wieder, machten sich ein paar grobe Holzschaufeln und häuften rundum auf dem Boden Erde an. Auch schleppten sie einen großen Haufen schwerer Steine herbei, um mit ihnen das Innere auszulegen. Da Steine in der Gegend rar waren, kostete es schon eine Menge Zeit, danach zu suchen.
    Inzwischen war es an der Zeit zu ruhen. Trotz der Proteste des Pflanzenmenschen legten sie sich hin. Wofür er auch sonst gut sein mochte, der Zylinder bot auf jeden Fall tadellosen Schutz vor Regen. Sie konnten die Tür nicht ganz zumachen, da sonst der Sauerstoffvorrat bald erschöpft gewesen wäre. Wenn sie die Tiere direkt am Eingang postierten, konnten sie einigermaßen sicher schlafen; vor allem auch, nachdem sie eine Barrikade aus

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