Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
Vom Netzwerk:
Zylinder klappte langsam auf, aber nach wenigen Sekunden drückte Sloosh den Stab wieder hinein. Prompt faltete sich der Zylinder wieder zusammen.
    „Diese hier muß von allen Erfindungen der Alten die wunderbarste gewesen sein!“
    „Es ist wahrlich ein großes und schreckliches Wunder“, sagte Deyv. „Aber was sollen wir damit anfangen?“
    „Einstweilen machen wir uns einfach Riemen, eine Trage und einen Sattelgurt, damit ich es auf dem Rücken tragen kann“, sagte Sloosh. „Wenn wir ruhen wollen, nehmen wir es als Unterstand. Auch als Zufluchtsort bei Gefahr kann es uns nützlich sein. Ich sollte euch das eigentlich nicht erklären müssen.“
    Deyv wurde rot. „Ich weiß das ja alles. Ich hatte mich nur gefragt, ob vielleicht … nun, da es doch nun mal zum Fliegen gedacht ist, könnten vielleicht auch wir damit fliegen. Und dann könnten wir möglicherweise auch den Yawtl leichter finden.“
    „Eine gute Idee, aber nicht durchführbar. Vielleicht … In der Zwischenzeit …“

 
16
     
    „Da sind sie wieder“, sagte Sloosh und zeigte nach unten. „Die Abdrücke des Yawtl.“
    Deyv sah hinunter, konnte die Spuren aber natürlich nicht erkennen. Was er jedoch sah, war ein sehr breites Tal, durch das sich ein Fluß schlängelte. Alle fünf standen hoch oben auf einem Berghang. Der Pflanzenmensch hatte darauf bestanden hinaufzuklettern, um sich einen Überblick über das Land zu verschaffen. Der Aufstieg war anstrengend gewesen, aber er hatte sich auch gelohnt.
    „Der Dieb ist bis zum Fuße jenes Berges dort gekommen“, erklärte Sloosh. Er wies auf einen Berg zu seiner Linken. „Dann hat er sich ein Kanu oder Floß gebaut und ist bis dort drüben den Fluß hinuntergefahren.“ Sein Finger schnellte bis zu einem Berg vor, der jenseits des Tales zur Linken lag. „Er verließ das Kanu oder Floß und begab sich dort durch den Paß.“
    Vana stöhnte und meinte: „Hoffentlich ist er bald zu Hause. Ist dir bewußt, daß wir wahrscheinlich über vierhundert Meilen zurückgelegt haben?“
    „Fünfhundertsechsundfünfzig, um genau zu sein“, verbesserte Sloosh. „Das heißt, wenn man sowohl die waagerechten als auch die senkrechten Strecken miteinschließt.“
    Deyv fragte nicht, wieso er sich seiner Sache so sicher sein konnte. Obwohl der Pflanzenmensch kein ausgeprägtes Zeitgefühl hatte, schien ihm ein Gefühl für Entfernungen geradezu angeboren zu sein. Deyvs eigene Vorstellung davon war eigentlich eher vage. Ein Vathakishmikl, eine Meile also, war ein Maß, das sowohl von psychischen wie auch von physischen Faktoren abhing. Wenn man nach einem halben Vathakishmikl ebenso müde war wie nach einem ganzen Vathakishmikl, dann war die eine Strecke genauso lang wie die andere.
    Sloosh schätzte, daß sie von der Stelle, an der sie gerade waren, bis zu der, an der der Yawtl den Fluß verlassen hatte, etwa vier Ruhezeiten benötigen würden. Das hieß ungefähr fünfzig Meilen. Wenn nicht sogar mehr.
    Wie sich herausstellte, dauerte es sechzig Meilen. Was sie aufgehalten hatte, waren die Athmau.
    Sie kletterten den Berg hinunter, bauten sich ein Floß mit einem Steuerruder und trieben flußabwärts bis zu der Stelle, an der die Spur des Diebes an Land führte. Der von ihm eingeschlagene Weg brachte sie zu einem Dorf an einem Nebenfluß. Nachdem sie sich daran vorbeigeschlichen hatten, wanderten sie auf einem anderen, weniger häufig benutzten Pfade weiter. Zwei Ruhezeiten später gelangten sie auf offenes Gelände. Schon lange bevor sie dort angekommen waren, hörten sie einen Lärm, der sie auf der Hut sein ließ.
    Vom Dschungel aus entdeckten sie etwas, was ihr Interesse weckte, ihnen aber auch gefährlich werden konnte.
    In der Mitte der Lichtung befand sich ein niedriger, breiter Hügel aus einer zementartigen Substanz ähnlich der, die die Honigkäfer ausschieden. Er war mit zahllosen kleinen Löchern gesprenkelt. Gerade in diesem Moment strömten Scharen von Lebewesen aus ihnen heraus, um sich zu verteidigen. Sie stellten einen seltsam bunten Haufen dar; es waren nämlich ameisenartige Tiere darunter, etwa dreißig Zentimeter lang und fünfzehn Zentimeter hoch, die vollkommen von atmenden Röhren bedeckt waren, ferner lange Schlangen und pelzige, zweibeinige Säugetiere. Letztere waren ungefähr sechzig Zentimeter groß und mit Ausnahme ihrer dachsartigen, weißen Gesichter grau. Ihre Pfoten waren breit und mit kurzen, krummen Nägel ausgerüstet. Ihre Zähne sahen aus wie die von Menschen.
    Etwa

Weitere Kostenlose Bücher