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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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es sich aber auch nur um eine besondere Ausformung des Materials, um ein nahtlos herausgewachsenes Relief sozusagen.“
    Er knickte seine Beine ein und beugte den Oberkörper zur Erde hinunter. Dann steckte er seine riesigen Hände dort unter den Zylinder, wo dieser den Boden berührte. Deyv hielt den Atem an, als sich das gewaltige Ding über Slooshens Kopf erhob.
    „Das ist gar nicht weiter erstaunlich“, sagte Sloosh. „Komm. Es ist ganz leicht.“
    Da er seine Furcht nicht zeigen wollte, legte er seine Hand neben die des Archkerri. Sloosh trat einen Schritt zurück und ließ ihn das Ding allein tragen. Deyv schrie auf, weil er dachte, daß der Zylinder umfallen würde. Aber es kostete ihn nur wenig Mühe, ihn an die Bäume gelehnt zu halten. Er wog sicher nicht mehr als achtzig Pfund.
    Er setzte ihn wieder ab und sagte: „Was ist das? Ein Haus ist es bestimmt nicht.“
    „Jedenfalls nicht die Art Haus, an die du gewöhnt bist.“
    Sloosh warf einen Blick auf die ekelhaften Tiere. „Sie gehen auseinander. Meiner Meinung nach sollten wir in diesem Ding Schutz suchen.“
    Der Kreis hatte sich in eine langgezogene Linie verwandelt, mit dem Anführer an der Spitze. Statt sofort vorzurücken, wie Deyv erwartet hatte, dehnte sich die Linie an den Seiten aus; schließlich begannen die beiden Enden sich nach innen zu krümmen. Die Raubtiere wollten nicht nur frontal angreifen, sondern obendrein von den Flanken her stürmen.
    Sloosh summte, daß Deyv und Vana sich zum einen Ende des Zylinders begeben sollten, während er das andere übernehmen würde.
    Sie gehorchten, obwohl sie sich wunderten, was er vorhatte. Sloosh, der sich unter dem komisch geformten Ende postiert hatte, schrie mit gellender Stimme: „Los, ihr zwei! Hochheben und ab in meine Richtung damit!“
    Das zu tun wäre leicht gewesen, wenn nicht der Wind den Zylinder so stark gegen die Bäume gedrückt hätte. Sie mußten ihn gleichzeitig hochheben und weiterschieben. Die Seitenwand des Zylinders wirkte wie ein riesengroßes Segel.
    Obgleich er von seiner Aufgabe vollkommen in Anspruch genommen war, vergaß Deyv in keiner Sekunde die grauen, mit dem Kreuz gezeichneten Tiere. Ein flüchtiger Blick ließ ihn erkennen, daß sie angehalten hatten. Ihre Schreie klangen verwirrt. Der Anführer war näher an den Zylinder herangetrottet und dann mit schiefgelegtem Kopf stehengeblieben.
    Als sie an dem einen Baum ganz und an dem anderen halb vorbei waren, sagte Sloosh: „Jetzt hinlegen! Aber gut festhalten! Sonst dreht sich vielleicht das eine Ende, und das Ganze rollt uns weg!“
    „Ich glaube, ich weiß jetzt, was er vorhat“, murmelte Deyv.
    „Was denn?“ fragte Vana.
    Sloosh summte: „Jetzt, Deyv! Sag deinen Tieren, daß sie hineingehen sollen!“
    Unter anderen Umständen hätte es Jum und Aejip vielleicht widerstrebt, den Zylinder zu betreten. Das so deutlich auf der Hand liegende Vorhaben der grauenhaften Bestien hatte sie jedoch sehnlichst eine Zuflucht wünschen lassen. Wie der Blitz waren sie im Türeingang verschwunden.
    Sloosh sagte: „Jetzt du, Vana! Festhalten, Deyv!“
    Deyv mühte sich verzweifelt ab, sein Zylinderende davon abzuhalten, sich im Winde zu drehen. Vana schoß an der ganzen Länge des Zylinders vorbei und zum Eingang hinein.
    „Jetzt sieh zu, daß du zur Tür kommst! Ich werde das gleiche tun! Wenn sich ein Ende dreht, lauf so schnell du kannst hinein!“
    Schritt für Schritt bewegten sie sich gleichmäßig aufeinander zu. Deyvs Druck gegen die Zylinderwand war sicher nicht so stark wie der von Sloosh, aber der Pflanzenmensch versuchte, den gleichen Gegendruck auszuüben. Bevor sie sich auf eine Entfernung von sechs Metern einander genähert hatten, fing der Zylinder an, sich mit dem hinter Sloosh liegenden Ende zu drehen.
    Da entschied der Anführer des Rudels, daß die Zeit zum Angriff gekommen wäre. Obwohl er ohne Zweifel wegen der Wunderlichkeit des Zylinders unschlüssig war, konnte er es dennoch nicht ertragen, sich die Beute entgehen zu lassen. Er stieß ein wolfsähnliches Geheul aus und raste auf den Eingang zu. Die hinter ihm Kommenden griffen ebenfalls an, und die, die die Flanken bildeten, begannen plötzlich zu laufen.
    Deyv gelangte als erster ans Ziel und wandte sich um, um Sloosh hinter sich hineinzuziehen. Der Archkerri stolperte genau in dem Moment hinein, als der Anführer schon nach seinen Hinterbeinen schnappte. Vana kam ihm zu Hilfe und schlug dem Scheusal mit der scharfen Kante ihres Tomahawks auf

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