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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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in Stunden.
    Dann waren sie außer Gefahr.
    Sloosh wandte sich von dem Felsen ab und ging im weiten Bogen auf ihn zu. Als sie auf der anderen Seite angekommen waren, sahen sie, daß sich hinter dem Felsen in einer Entfernung von etwa achtzehn Metern eine Baumgruppe befand. Deyv hielt es für möglich, daß sich der Yawtl dahinter versteckt hatte. Aber Sloosh begab sich an den Fuß des Felsens, und als Deyv näher herangekommen war, entdeckte er den Rand einer tiefen Grube.
    Der Archkerri blieb kurz vor dem Rand stehen und zeigte nach unten.
    „Dort ist der Dieb.“

 
17
     
    Zuerst dachte Deyv, daß der Yawtl von einem Sandungeheuer erwischt und hinabgezerrt worden wäre. Es gab jedoch keinerlei Anzeichen eines Kampfes. Auch war zweifelhaft, ob der Yawtl einem derartigen Monster lange hätte Widerstand leisten können. Aber was auch geschehen sein mochte, er war sicher verwundet und litt unter Schmerzen. Dennoch glühten ihnen die rötlichen Augen herausfordernd entgegen. Er versuchte sogar sich aufzurichten und den Felsen, an den er sich mit der einen Hand klammerte, anzuheben. Er verzog das Gesicht und fiel zurück.
    Obwohl er nackt war, da er seinen Lendenschurz verloren haben mußte, war es ihm gelungen, die Knochenpfeife zu retten. Sloosh zeigte mit seinem Summer zu ihm hinunter und sagte auf Archkerri: „Wir sind nicht gekommen, um dich zu töten, Hoozisst. Wir wollen nur die Eier und meinen Kristall wiederhaben.“
    Sloosh hatte es wieder einmal geschafft, Deyv restlos zu verblüffen. Deyv sagte: „Kennst du ihn etwa?“
    „Ja, ich lernte ihn vor längerer Zeit kennen, als er mit einigen anderen seines Geschlechts bei uns zu Besuch war. Woher sollte er wohl sonst unserer Sprache mächtig sein?“
    „Du hast die ganze Zeit über gewußt, daß er es war? Warum hast du nichts davon gesagt?“
    „Mich hat nur der Diebstahl, nicht der Täter interessiert.“
    Vana verzog das Gesicht und sagte: „Ich schwöre dir, ich schwöre dir, daß ich dir noch einmal einen solchen Tritt geben werde, daß dir alle Blätter abfallen!“
    „Wenn das deinem kindlichen Gemüt hilft, bitte sehr. Aber du wirst dir nur den Fuß weh tun.“
    Der Yawtl sagte: „Wenn ihr nicht die Absicht habt, mich zu töten oder zu martern, dann hört endlich auf zu reden. Helft mir lieber hier heraus. Ich habe mir einen Arm gebrochen, das Becken wahrscheinlich auch, ich habe eine Menge Blut verloren, und außerdem bin ich sehr hungrig und durstig.“
    „Wo sind die Eier?“ pfiff Deyv.
    „Sage es mir, oder ich reiße dir das Herz aus dem Leib!“ pfiff Vana.
    Die dünnen Lippen des Yawtl öffneten sich zu einem überaus boshaften Lächeln, wobei er die Zähne eines Raubtiers enthüllte. Dann machte er den Mund wieder zu und setzte die Pfeife an. „Sie sind da oben. Auf dem Schiffstier. Feersh die Blinde hat sie. Helft mir, und ich werde euch ebenfalls helfen. Ich will mein eigenes Ei zurück haben, und außerdem will ich mich rächen.“
    Die beiden Menschen ließen sich in die Grube hinunter und trugen ihn gemeinsam hinauf. Als sie ihn am Rand niedergelegt hatten, sagte er: „Sie schlafen jetzt alle – oder sollten es zumindest. Hoffen wir es; denn sonst sind wir verloren. Bringt mich zum Wald zurück, dann erzähle ich euch meine Geschichte. Ihr könnt nichts unternehmen, wenn ihr sie nicht kennt.“
    „Das scheint mir vernünftig“, meinte Sloosh. „Setzt ihn mir auf den Rücken.“
    Sie mußten abermals durch das Martyrium der Fühler hindurch, aber ansonsten war der Rückweg weit weniger schrecklich als das ursprüngliche Unternehmen. Als sie unter den schützenden Bäumen angekommen waren, gewährten sie Hoozisst alles, was er wünschte. Sie richteten ihm den Arm und legten ihm eine Schiene an. Vana holte Wasser, um ihm seine Quetschungen und die anderen Wunden auszuwaschen. Deyv schleuderte seinen Speer hoch in die Äste der Bäume hinein, worauf es große, purpurfarbige, wie Birnen geformte Früchte regnete. Der Yawtl verschlang ein gutes Dutzend von ihnen mit solchem Vergnügen, daß die anderen ebenfalls Appetit bekamen. Für Deyv waren es die köstlichsten Früchte, die er je gegessen hatte.
    Als seine Bedürfnisse befriedigt waren, machte der Yawtl die Augen zu. Niemand störte ihn, bis er sie nach langer Zeit wieder aufmachte, denn sie sahen ein, daß er seinen Körper mit Hilfe seines Geistes abtasten mußte, um jede Zelle ausfindig zu machen, die der Heilung bedurfte. Nachdem er das getan hatte, konnte er die

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