Dunkel ist die Sonne
in fremden Landen lebten?
Sloosh war, wenn überhaupt, der einzige, der sich in solchen Sachen auskannte. Deyv spürte, daß es am besten war, sich von dem Ort fernzuhalten. Er stand auf, und da die Neugier für einen Moment stärker war als das Gra u en, warf er der auf- und abschwellenden Helligkeit noch einen flüchtigen Blick zu. Da sah er Fußabdrücke in der Erde bei dem Ende des Holzbrettes, das ihm zugewandt lag.
Das versetzte ihn in noch größeren Schrecken. War der Bewohner in den Wald gegangen?
Blitzschnell drehte er sich um, denn für eine furchtb a re Sekunde hatte er das Gefühl, etwas unvorstellbar Schreckliches stünde hinter ihm. Erleichtert atmete er auf. Hinter ihm war nur der Wald.
Aber wer auch immer dort drüben lebte, konnte gerade in diesem Moment zurückkehren. Deyv hielt es für be s ser, sich rasch davonzumachen. Mit einem eifrigen Jum hinter sich, ging er den gleichen Weg zurück. Als sie den Pfad erreicht hatten, marschierten sie auf ihm schnell weiter. Deyv mußte seine ganze Selbstbeherrschung aufwenden, um nicht Hals über Kopf die Flucht zu e r greifen. Aber die Regel lautete, daß man im Dschungel niemals rannte, es sei denn, jemand war mit Sicherheit hinter einem her oder man verfolgte selbst jemanden.
Als er wieder beim Lager war, wurde er vom Yawtl begrüßt.
„Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen .“
„Ich habe etwas viel Schlimmeres gesehen“, sagte Deyv. Rasch lief er bis zu dem Skelett des Schiffswesens weiter. Sloosh war nicht da. Eine kurze Weile darauf kam der Archkerri, schwer beladen mit ganzen Bergen von Früchten, aus dem Dschungel.
Als der Pflanzenmensch die ganze Geschichte gehört hatte, sagte er: „Daß du wenigstens den Spuren hättest nachgehen können, will ich ja lieber nicht sagen.“
„Du hast es aber gerade gesagt.“
„Nein, ich sagte, daß ich es nicht sagen würde. Ich mußte ja spezifizieren, was ich nicht sagen würde, da du sonst nicht gewußt hättest, was ich meinte. Wie dem auch sei, laßt uns alle hinaufgehen.“
Die Sklaven weigerten sich. Feershs Kinder stimmten nur zu, weil sie Angst hatten, sich von der Mutter zu trennen. Außerdem wollten sie nicht den Sklaven ausg e liefert sein. Vana hörte mit dem Ausnehmen und Zerte i len der beiden großen Nagetiere, die sie geschossen hatte, auf und brachte sie ins Schiff.
Als sie sich der flimmernden Stelle genähert hatten, sie aber noch nicht sehen konnten, fiel Jum zurück. Deyv rief ihn nicht zu sich, denn er konnte den Hund nicht einmal tadeln. Ihm selbst schlug das Herz bis zum Halse, und die Haare im Nacken schienen ihm zu Berge zu st e hen. Als die Gefährten bis auf Sichtweite an die Ersche i nung herangekommen waren, empfanden alle gleiche Übelkeit und Angst wie er zuvor. Nur Sloosh hatte den Mut, sich dem Holzbrett zu n ä he rn , und er blickte das, worin es auf der anderen Seite verschwand, so wenig wie möglich an.
„Die Person, die die Abdrücke hinterlassen hat, trägt Stiefel“, verkündete er. „Ich habe noch nie solche ges e hen. Die Absätze sind ziemlich hoch. Und in die Sohlen sind irgendwelche Zeichen eingedrückt. Ich würde sagen, daß ihr Besitzer etwa hundertdreißig Pfund wiegt. Und er hinkt mit dem linken Bein.“
Deyv fühlte sich nun schon etwas besser, was die eventuelle Bösartigkeit des Bewohners anging. Nie hatte er von einem Gott oder Dämon gehört, der Stiefel getr a gen hätte. Dann fiel ihm ein, daß das ja genau das Pr o blem war. Er hatte zwar noch nie davon gehört, aber hier war er ja auch ein gutes Stück von seiner Heimat en t fernt. Gleich begann ihm wieder schlecht zu werden. Und er fühlte sich sogar noch viel schlechter, als Sloosh sagte, daß sie die Person bis in den Dschungel hinein verfolgen sollten. Deyv tröstete sich aber mit dem Gedanken, daß Sloosh wenigstens nicht gesagt hatte, daß sie über die Brücke gehen sollten.
Die Fußabdrücke führten sie um den unteren Teil der Bergspitze herum, an dem sie eine kleine Höhle fanden. Sie enthielt die Überreste eines Feuers und ein Bündel Decken. Tief unter dem Eingang der Höhle lagen die Knochen verschiedener Tiere verstreut.
Weitere Spuren führten sie hier und da an Stellen, wo die Person ihren Kot vergraben oder sich an Tiere hera n gepirscht hatte.
Sie kehrten an den Abhang zurück. Sloosh sah das G e flimmer an, so lange er konnte. Als er sich wieder abg e wandt hatte, sagte er: „Ich kann mich täuschen, aber ich würde wagen zu behaupten, daß
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