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Dunkel ist die Zukunft

Dunkel ist die Zukunft

Titel: Dunkel ist die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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besorgten Tonfall, den Charity an ihm noch nicht kannte. »Es ist eine Legende.« »Woher willst du das wissen?« fragte Charity. Sie hatte eigentlich gar keine Lust, sich mit dem Gnom zu unterhalten, aber sie wollte ihn auch nicht zu brüsk abfertigen. »Du kannst mir glauben«, sagte Gurk, ohne ihre Frage direkt zu beantworten. »Die Tiefen sind eine Legende.« »Es ist wohl auch eine Legende, daß diese Welt einmal den Menschen gehört hat, wie?« sagte Charity sarkastisch, aber zu ihrer Überraschung schüttelte Gurk nur den Kopf. Seine gewaltige Größe ließ die Bewegung absurd aussehen; so, als wolle sein Schädel jeden Moment einfach von dem viel zu dürren Hals herunterfallen. »Nein«, sagte er. »Das ist die Wahrheit.« »Du weißt ... « »Ich bin kein kleingeistiger Wastelander,« sagte Gurk beleidigt. »Ich weiß eine Menge. Ich weiß zum Beispiel auch, daß du nicht aus irgendeinem Land kommst, das sie überfallen haben.« Er lachte leise und deutete mit der Hand in den Himmel hinauf. »Woher kommst du wirklich? Von dort? Oder aus der Vergangenheit ? « Diesmal war Charity ehrlich überrascht. Sie schwieg eine ganze Weile, und Gurk schien deutlich zu spüren, mit wieviel Mißtrauen sie seine Frage plötzlich wieder erfüllte, denn er fügte hinzu: »Keine Angst, Charity. Abn Gurk Ben Amar Ibn Lot Fuddel der Vierte ist kein Spion Morons. Ich kann im Gegensatz zu Dad und den anderen zwei und zwei zusammenzählen. Es gibt nur diese zwei Möglichkeiten.« »So?« sagte Charity lauernd. Gurk nickte heftig. »Ich komme viel herum«, sagte er. »Ich habe eine Uniform wie die, die du da trägst, schon gesehen. Und auch Waffen wie deine. Aber die waren verdammt alt. Deine sehen aus, als wären sie nagelneu.« »Vielleicht sind sie es«, sagte Charity. »Woher kommst du?« fragte Gurk noch einmal. Charity antwortete nicht, und nach einer Weile gab er es auf und zuckte mit den Schultern. »Na ja, geht mich auch nichts an. Ich dachte nur, du wärst ein bißchen dankbarer, nach allem, was sich für dich getan habe. Aber die Dankbarkeit ist wohl aus der Mode gekommen.« Er seufzte. »Egal. Jedenfalls solltest du dir den Gedanken aus dem Kopf schlagen, in die Berge zurückzugehen. Die Sharks werden dich kriegen. Und wenn nicht sie, dann die Reiter. Ich glaube, sie suchen dich.« »Ein Grund mehr, die Tiefen zu finden«, antwortete Charity. Gurk seufzte übertrieben. »Es gibt sie nicht, verdammt noch mal«, sagte er heftig. »Sie sind eine Legende, mehr nicht.« »Für mich klingt Nets Beschreibung nicht nach einer Legende«, antwortete Charity gleichmütig. »Eher nach Überlebenden, die es irgendwie geschafft haben, sich in Sicherheit zu bringen.« Gurk starrte sie an, dann schüttelte er erneut den Kopf. »Das glaubst du nur, weil du es glauben willst«, behauptete er. »Du rennst in dein Verderben, wenn du wirklich in die Berge zurückkehrst. Du solltest nach Süden gehen. Die Ebene ist groß, aber mit der Maschine kannst du es schaffen, wenn du ein bißchen Glück hast.« »Und dann? Was soll ich dort im Süden?« »Überleben«, antwortete Gurk ernsthaft. »Dazu bist du doch hier, oder?« »Und was finde ich dort?« erwiderte Charity. »Dad hat gesagt, daß ... « »Dad weiß nicht alles«, unterbrach sie Gurk ungehalten. »Die Ebene ist groß, aber sie reicht nicht bis ans Ende der Welt. Es sind zwei Tage mit deiner Maschine, allerhöchstens zweieinhalb.« »Bis wohin?« fragte Charity, aber Gurk schwieg. »Wenn du das alles so genau weißt, warum hast du dann vorhin nichts davon erzählt?« Gurk lachte hart. »Warum sollte ich? Glaubst du, ich tue denen einen Gefallen, wenn ich ihnen erzähle, daß es hinter der Ebene ein Land gibt, in dem sie besser leben können?« Er schüttelte heftig den Kopf. »Mit der Wahrheit würde ich sie umbringen. Sie würden losziehen und irgendwo zugrunde gehen. Der Weg ist gefährlich, und das, was hinter der Ebene liegt, noch gefährlicher. Tödlich für einen Wastelander. Du kannst es schaffen. Vielleicht.« »Was schaffen?« fragte Charity ungeduldig. »Was liegt hinter der Ebene, Gurk?« »Was zahlst du?« sagte Gurk anstelle einer Antwort. Sekundenlang starrte Charity ihn verstört an, ehe sie begriff. Dann schlug ihre Verwirrung in Zorn um. Wütend streckte sie die Hand aus und versuchte Gurk zu packen, verfehlte ihn aber, weil er mit einer erstaunlich behenden Bewegung zur Seite auswich. »Du kleine, gierige Ratte!« sagte sie drohend. »Du

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