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Dunkel ist die Zukunft

Dunkel ist die Zukunft

Titel: Dunkel ist die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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... « »Was willst du?« unterbrach sie Gurk. »Jeder muß leben, nicht? Ich lebe von Informationen - und davon hast du schon genug bekommen, ohne zu bezahlen. Du willst wissen, was hinter der Ebene liegt? Ich weiß es. Also bezahle mich.« Charity schluckte die wütende Antwort herunter, die ihr auf der Zunge lag. Irgendwie konnte sie Gurk sogar verstehen; was ihren Ärger aber kaum dämpfte. »Was verlangst du?« fragte sie gepreßt. Gurk deutete, ohne zu zögern, auf die MP über ihrer Schulter. »Die Waffe da.« Charity lachte böse. »Die kannst du haben«, sagte sie drohend. »Zwischen die Zähne. Vergiß es.« Gurk war nicht sonderlich enttäuscht, sondern zuckte nur abermals mit den Schultern. »Einen Versuch war es wert«, sagte er. »Aber gut - gib mir dein Feuerding, und ich verrate dir, wie du die Ebene überwinden kannst. Und was dahinter liegt.« Für einen Moment war Charity fast versucht, seinem Vorschlag zu folgen. Schließlich - es war nur ein billiges Einwegfeuerzeug, ein Plastikding, das sie für ein paar Cent ... Sie erkannte den Fehler in diesem Gedanken gerade noch rechtzeitig, um die Hand wieder zurückzuziehen, die sie schon nach der Tasche ausgestreckt hatte. »Nein«, sagte sie. Sie drehte sich um, blickte wieder zu den Bergen hinüber und versuchte, sich Nets Worte ins Gedächtnis zurückzurufen. »Sie tragen Kleider wie ich«, murmelte sie. »Und haben Waffen wie ich. Und sie leben unter der Erde ... « Die Worte waren nicht für Gurk bestimmt gewesen, aber er antwortete trotzdem. »Du bist verrückt. Sie werden dich einfach umbringen. Glaubst du, die Leute hier haben umsonst solche Angst vor ihnen? Sie sind tausendmal schlimmer als die Sharks!« »Ach?« fragte Charity lauernd. »Woher weißt du das? Ich denke, es gibt sie gar nicht?« Gurk zog eine Grimasse. »Und selbst wenn«, sagte er trotzig. »Du findest sie niemals. Ihr Versteck ist zu gut. Nicht einmal die Sharks haben es geschafft, sie aufzuspüren.« Charity lächelte. »Und wenn ich nun genau wüßte, wo sie sind?« fragte sie. Gurk sperrte Mund und Augen auf und starrte sie an. »Du ... du weißt ... « »Ich denke schon«, antwortete Charity ruhig. »Jedenfalls weiß ich, wo ich nach ihnen suchen muß.« »Wo?« fragte Gurk erregt. »Wo sind sie? Verrate es mir!« »Gerne«, erwiderte Charity freundlich, drehte sich herum und ging wieder in die Scheune. Aber bevor sie die Tür direkt vor Gurk zuwarf, rief sie ihm noch zu: »Sobald wir uns über den Preis geeinigt haben, den dir diese Information wert ist.«

Kapitel 4

    Zwei oder drei der ärmlichen Hütten brannten noch immer, als Skudder und Raoul die Siedlung erreichten. Der Wüstenwind trieb die Qualmwolken bereits auseinander, die ihnen im Verlaufe der letzten Stunde den Weg gewiesen hatten. Skudder sah ein halbes Dutzend Maschinen, die auf dem ehemaligen Dorfplatz abgestellt waren, und ein paar andere, die den jenseitigen Ausgang der Schlucht blockierten. Seine Leute hatten die Siedlung ausgelöscht. Raoul und er hatten fast ein Dutzend Leichen gesehen, zwei von ihnen trugen das schwarze Leder der Sharks. Die Wastelander hatten sich verzweifelt zur Wehr gesetzt, aber natürlich hatten sie keine Chance gehabt. Das Dorf war regelrecht ausradiert worden. Skudder glaubte nicht, daß auch nur einer seiner Bewohner überlebt hatte. Der Anblick erfüllte ihn mit hilflosem Zorn. Er hatte ein Dutzend Wastelander getötet, seit er die Führung der Sharks übernommen hatte, und fast ebenso viele seiner eigenen Leute, aber der Anblick des geschleiften Dorfes machte ihm zu schaffen. Diese ganze Aktion war eigentlich sinnlos und überflüssig gewesen. Mit einem wütenden Tritt auf die Bremse brachte er die Maschine in der Dorfmitte zum Stehen, kippte sie auf den Ständer und sprang aus dem Sattel. Ein paar der Männer - die, die nicht damit beschäftigt waren, die Toten auszuplündern - kamen zögernd näher, und Skudder erkannte erst jetzt, daß es Kinks Gruppe war, die dieses Gemetzel angerichtet hatte. Wortlos stieß er einen der Männer aus dem Weg, ging mit mächtigen Schritten auf Kink zu und riß ihn grob an der Schulter herum. Kink knurrte wütend; sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse, und er ballte die Faust. Dann erkannte er Skudder und ließ die Hand wieder sinken. Skudder bedauerte fast, daß Kink nicht zugeschlagen hatte. Dann hätte er ihm die Lektion erteilen können, die er schon lange verdiente. »Was ist hier passiert?« fragte

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