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Dunkel ist die Zukunft

Dunkel ist die Zukunft

Titel: Dunkel ist die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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brutalen Armee von Barbaren, denen ein Menschenleben absolut nichts galt. Skudder half ihr, sich auf einen flachen Stein zu setzen, hockte sich selbst auf der gegenüberliegenden Seite des Feuers hin und deutete aufmunternd auf eine Anzahl hölzerner Spieße, an denen kleine Fleischscheiben über dem Feuer brieten. Charity ließ sich nicht zweimal bitten. Das karge Frühstück bei Dad und seiner Familie war alles gewesen, was sie heute gegessen hatte, und ihr Magen meldete sich mit Macht zu Wort. Skudder deutete auf den zweiten Shark, der am Feuer saß und Charity aufmerksam beobachtete. »Das ist Raoul«, sagte er. »Mein Stellvertreter. Du kannst ihm vertrauen.« »Den anderen nicht?« fragte Charity trocken. »Nein«, antwortete Skudder im selben Tonfall. »Jedenfalls nicht allen. Aber Raoul und du seid ja gewissermaßen schon alte Bekannte.« Charity sah ihn fragend an, und Skudder fügte mit einem nur angedeuteten Lächeln hinzu: »Heute morgen. Du hast ein Loch in sein rechtes Bein geschossen. Aber er ist nicht nachtragend.« Charity musterte den Shark eingehend. Sie erkannte ihn nicht wieder, aber das besagte nichts - sie hatte wahrlich anderes zu tun gehabt, als sich die Gesichter der Männer einzuprägen. Aber sie sah, daß sein rechts Hosenbein bis übers Knie hinauf aufgeschnitten war. Darunter schimmerte ein weißer Verband. »Tut's noch weh?« fragte sie. Raoul schüttelte den Kopf. »Schade«, sagte Charity. »Ich hätte einen Meter höher zielen sollen.« Raouls Gesicht blieb weiterhin unbewegt, aber Skudder lachte leise. »Du tust ihm unrecht, Laird«, sagte er. »Raoul hat dir das Leben gerettet.« »So?« erwiderte Charity böse. »Das muß mir irgendwie entgangen sein.« »Wenn er dich nicht an der Flucht gehindert hätte, hätten die Jungs dich getötet«, sagte Skudder ernsthaft. »Oder die Ebene hätte dich umgebracht. Niemand überlebt dort draußen, wenn er kein Wastelander ist. Und du bist kein Wastelander.« »Nein«, antwortete Charity. »Das bin ich nicht.« »Und was bist du?« Der bewußt beiläufige Ton der Frage täuschte sie keine Sekunde - Skudder hatte sie nicht nur losgeschnitten, weil er ein so netter Mensch war, sondern weil er etwas ganz Bestimmtes von ihr wollte. »Jedenfalls kein Wastelander«, antwortete sie ausweichend. »Du hast es ja selbst gesagt.« Sie beugte sich vor, angelte sich einen der Fleischspieße vom Feuer und kostete. Das Fleisch schmeckte sonderbar, aber gut, und nach dem ersten, vorsichtigen Bissen kaute sie schneller und fast gierig. Sie merkte erst jetzt richtig, was für einen Hunger sie hatte. Skudder ließ sie eine Weile in Ruhe, aber er sah sie unentwegt an, auch während er aß, und auch Raouls Blicke folgten jeder ihrer Bewegungen. Charity begann sich zunehmend unbehaglicher zu fühlen. Am liebsten hätte sie das Fleisch zurückgelegt und darum gebeten, wieder an ihren Baum gebunden zu werden. Aber abgesehen davon, daß Skudder das wahrscheinlich abgelehnt hätte, war sie dazu einfach zu hungrig. »Ich verstehe ja, daß du uns nicht traust«, sagte Skudder nach einer Weile. »Aber wir sind nicht deine Feinde.« »Das habe ich gemerkt«, antwortete Charity sarkastisch. »Und Net und ihre Familie auch. Brennt ihr immer die Häuser der Leute nieder, die nicht eure Feinde sind?« Skudder preßte ärgerlich die Lippen aufeinander, schluckte aber die scharfe Entgegnung herunter, die ihm auf der Zunge lag. »Das wäre nicht passiert, wenn du nicht weggelaufen wärst«, sagte er mit mühsam erzwungener Ruhe. »Aber das hatten wir ja schon, nicht? Wer bist du?« »Wer ist Daniel?« entgegnete Charity. Wieder blitzte Ärger in Skudders Augen auf, und wieder beherrschte er sich mühsam. »Du weißt es wirklich nicht?« fragte er. »Von wo kommst du? Vom Mond?« »Vielleicht.« Charity zuckte mit den Schultern und sah Skudder abschätzend an. »Warum tust du nicht so, als käme ich wirklich von dort, und beantwortest mir ein paar Fragen? Vielleicht«, fügte sie mit einem neuerlichen Achselzucken hinzu, »beantworte ich dann auch deine.« Skudder seufzte. Aber zu ihrer eigenen Überraschung nickte er plötzlich. »Okay - warum auch nicht? Ich weiß nicht, wer Daniel ist.« Er machte eine hilflose Handbewegung, als Charity ihn ungläubig ansah. »Ich bin ihm nie begegnet«, fuhr er fort. »Er ist unser Verbindungsmann. Aber ich habe sein Gesicht nie gesehen. Niemand hat das.« »Euer Verbindungsmann? Zu wem?« »Zu den Herren

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