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Dunkel ist die Zukunft

Dunkel ist die Zukunft

Titel: Dunkel ist die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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»Aber es sind trotzdem nur Tiere«, sprach er schließlich weiter. »Sie können menschliches Verhalten nicht so perfekt nachahmen, daß niemand einen Unterschied bemerkt.« »Um das zu verstehen, müßten wir eines dieser Biester lebend in die Hand bekommen«, sagte Charity. »Vielleicht lassen sie das Gehirn ihres Opfers unangetastet und bringen nur seinen Willen unter ihre Kontrolle. Oder sie absorbieren Teile seiner DNA, seine Erinnerungen, sein Wissen, charakterliche Eigenarten und dergleichen, um die Rolle nach außen hin weiterzuspielen. Auf jeden Fall müssen sie intelligenter sein, als ihr bislang geglaubt habt.« »Und ... wenn er nicht der einzige war?« murmelte Skudder. »Vielleicht gibt es noch mehr? Jeder hier könnte einer der Moroni sein.« »Nein.« Charity schüttelte den Kopf. »Jedenfalls glaube ich es nicht.« »Woher willst du das wissen? Woran hast du ihn überhaupt erkannt? Ich kannte Raoul seit Jahren, und nicht einmal ich habe etwas gemerkt.« Charity sah Skudder ernst an. »Doch«, widersprach sie leise, aber mit sehr fester Stimme. »Du hast es gemerkt. Nicht so deutlich wie ich, aber trotzdem, und bei mir hat es auch lange gedauert, bis ich die richtigen Schlüsse gezogen habe. Die Kopie war perfekt, und es gab keine Unterschiede zu einem echten Menschen, nichts, was man erkennen konnte. Ich habe es einfach nur gespürt.« »Ich verstehe nicht, was du meinst«, sagte Skudder verwirrt. »Ich mochte ihn von Anfang an nicht«, erklärte Charity. »Irgend etwas an ihm stieß mich ab, ohne daß ich wußte, was es war. Und du hast vorhin zugegeben, daß er dir auch unheimlich wäre. Du hast dieses Gefühl nur unterdrückt, weil du ihm unbedingt vertrauen wolltest, und das war der Fehler. Schon als ich das erste Mal auf die Außerirdischen traf, sogar als ich mich nur in der Nähe ihrer Maschinen befand, habe ich mich so unbehaglich gefühlt. Dann, als ich vorhin direkt vor den Moroni stand, und Raoul mich berührte, habe ich plötzlich gemerkt, daß es die gleiche Art von Unbehagen war.« »Gefühle.« Skudder versuchte, seiner Stimme einen verächt-lichen Tonfall zu verleihen, aber es gelang ihm nicht; was geschehen war, hatte ihn viel zu sehr erschüttert, als daß er seine Unsicherheit verbergen könnte. Er lächelte gezwungen. »Das ist etwas wenig, um sich darauf zu verlassen. Es kann Zufall gewesen sein. Vielleicht hatte sich das ... Ding nur nicht gut genug unter Kontrolle. Es wäre etwas zu einfach, wenn wir sie alle auf diese Art erkennen könnten. Zu einfach, als daß ich mein Leben darauf setzen würde.« Charity musterte ihn noch einige Sekunden, dann wandte sie sich schweigend um. Skudder wußte so gut wie sie, daß ihnen keine andere Wahl blieb, wollten sie nicht ständig jeden verdächtigen. Jede vernünftige Zusammenarbeit würde unmöglich werden, die Zweifel an der wahren Identität des anderen würden sie einander mehr entzweien und jede Tatkraft lahmen, als die Moroni es vermochten. Sie wollte zu den verletzten Sharks hinübergehen, um zu sehen, ob sie ihnen helfen konnte, doch Gurk trat ihr in den Weg. »Was geschieht nun mit Mark und seinen Leuten?« fragte er, wobei er abwechselnd sie und Skudder anschaute. »Wir dürfen nicht noch mehr Zeit vertrödeln, sonst war alles umsonst.« Unwillig verzog Skudder das Gesicht. »Was gibt es da noch zu bereden? Es bleibt bei meiner Entscheidung. Du wirst sie über die Ebene führen, und wir verbrennen die Toten und die Reiter.« »Dazu bleibt keine Zeit mehr«, widersprach Gurk. »Es kann nicht mehr lange dauern, bis Daniel hier ist. Wenn wir über die Ebene ziehen, wird er uns aus der Luft ent ... « Skudder trat blitzschnell einen Schritt vor, packte den Zwerg am Kragen und hob ihn scheinbar mühelos noch. »Woher weißt du davon?« zischte er. »Außer Captain Laird war niemand dabei, als ich mit Daniel gesprochen habe, und keiner von uns hat gesagt, daß er herkommen würde. Also - woher weißt du davon?« Gurk versuchte vergeblich, sich aus seinem Griff zu befreien. »Laß mich los, du Grobian!« zeterte er. Dann sah er die Sinnlosigkeit seiner Bemühungen ein und schnaubte verächtlich. »Ich bin vielleicht klein, aber deshalb noch lange nicht blöd. Bei dem Aufwand, den Daniel getrieben hat, um Charity in die Hände zu bekommen, wird er so schnell wie möglich mit ihr sprechen wollen. Und am schnellsten geht es, wenn er herkommt, um sie persönlich abzuholen. Außerdem wird er sich mit eigenen Augen

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