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Dunkelerde: Gesamtausgabe

Dunkelerde: Gesamtausgabe

Titel: Dunkelerde: Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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stürmte auf Koschna zu. Koschna parierte seine Schwertschläge, trieb ihn zurück, schlug ihm die Waffe aus der Hand. Aber schon war der nächste Angreifer da. Auch gegen ihn focht Koschna mit wildem Zorn und dem Mut der Verzweiflung, denn die Übermacht war gewaltig. Er konnte nur hoffen, dass der Magier ihm keine Märchen erzählt hatte und dass das Ritual bald beendet war, denn lange würde er sich trotz seiner beschworenen Überlegenheit wohl nicht gegen die Übermacht wehren können.
    Überall streckten sich ihm fremde Klingen entgegen, versuchten, ihn zu töten.
    Koschna stellte sich zwischen den knienden Magier und die Angreifer. So gut er konnte, wehrte er sie ab, schlug sie teilweise in die Flucht.
    Einen Kämpfer von seiner Rücksichtslosigkeit und vor allem Unermüdlichkeit war den Hiesigen offensichtlich noch nie begegnet. Sie scheuten sich, allzu nah an ihn heranzukommen.
    Sein helles Haar, das stets wild zerzaust und verfilzt war, ließ ihn in ihren Augen wie ein wildes Tier erscheinen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Löwen hatte.
    Dann erhob sich Barasch-Dorm plötzlich. Taumelnd schritt er auf das Tor zu, wurde schneller. Er lief in das blaue Leuchten hinein, verschwand schließlich darin.
    Koschna wich vor den Angreifern zurück. Sie wagten nicht, dem Darscha-Dosch weiter zum Tor hin zu folgen.
    Auch Koschna trat in das blaue Leuchten ein, das bereits schwächer wurde.
    Dieser Hundesohn, ging es ihm durch den Kopf. Wenn es nach Barasch-Dorm gegangen wäre, hätte er mich hier zurückgelassen.  Ich habe ja meine Schuldigkeit getan. Er braucht mich nicht mehr. Ich bin ihm höchstens noch lästig.
    Und dann hoffte er, dass es wirklich für ihn so ungefährlich war, das Tor zu benutzen, wie von dem Magier prophezeit...
     
    *
     
    Gerade noch rechtzeitig hatte Koschna das Tor erreicht. Das Gefühl, das ihn jetzt übermannte, kannte er bereits. Er hatte den Eindruck, zu fallen, in einen Strudel aus Formen und Farben. Schließlich umgab ihn nur noch Finsternis. Taumelnd gelangte er auf festen Boden. Er fiel hin, fühlte Sand. Dann blinzelte er. Das Licht der Sonne blendete ihn grell.
    Koschna schüttelte sich. Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf, blickte kurz zurück. Der Schimmer innerhalb des Tores verblasste nun völlig.
    Einige Meter entfernt befand sich Barasch-Dorm, der Magier. Er umklammerte mit der einen Hand das grüne Juwel, dessen Leuchten noch immer durch seine Faust hindurch drang. In der anderen hielt er die Rolle der geheimen Worte.
    „Ich habe gesiegt!”, rief er. „Ich habe gesiegt! Der Triumph ist mein!”
    Das grüne Leuchten des Juwels schien jetzt den gesamten Arm erfasst zu haben. Barasch-Dorm zitterte.
    Die dunkle Färbung seiner Haare kehrte zurück. Seine Gestalt schien zu wachsen, sich aufzurichten, kräftiger zu werden.
    Neue Lebenskraft fuhr offenbar aus diesem Stein heraus in den Körper des Magiers. Das Leuchten erfasste wenig später den gesamten Körper des Magiers.
    „Kapitän!”, riefen in diesem Augenblick zwei Stimmen, die er nur zu gut kannte: Jule und Pet!
    Sie eilten herbei.
    Pet sagte: „Siehst du, Kapitän, dass es richtig war?”
    Koschna sah, dass sich Jule um den Magier kümmerte. Sie berührte ihn, ehe er es verhindern konnte und murmelte beschwörend: „Wir haben dir zweimal von unserer Kraft  gegeben, aber nun wollen wir diese Kraft wieder zurück: Nicht mehr und nicht weniger!
    Ja, Koschna sah es und wollte es dennoch nicht begreifen, denn der Magier hätte sich normalerweise sehr schnell erholt. Er hätte nichts mehr gegen ihn tun können, weil er sich selber noch geschwächt fühlte - viel zu geschwächt von der Reise über die Jahrtausende. Zwar war die Rückkehr nach seiner Dunkelerde nicht mehr gefährlich gewesen, was der Magier bereits angekündigt hatte, aber er wäre unfähig gewesen, den Magier zu töten, bevor dieser wieder vollends zu Kräften gekommen wäre. Es hätte sein, Koschnas, Ende bedeutet, nicht das des Magiers!
    Pet legte dem Kapitän die Hand auf die Stirn und Koschna spürte, wie über diese Hand neue Kräfte in ihn flossen. Dabei sagte Pet ruhig zur weiteren Erklärung: „Ohne dich wäre es dem Magier nicht gelungen, zurückzukehren und jetzt wissen wir auch endlich, wozu wir überhaupt hier sind: Der magische Stein! Mit seinem hier gesammelten Wissen, der Ergänzung der Schriftrolle und zusätzlich mit dem magischen Stein kann der Magier nämlich Dunkelerde zu dem machen, was es vorher war: Zum leblosen

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