Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
Vom Netzwerk:
weiter.
    Unten hörte er bereits die Haustür schlagen. Als er auf dem untersten Treppenabsatz angelangt war, wurde eine Wohnungstür geöffnet. Eine ältere Frau trat in den Hausflur und bedachte Malte mit einem vorwurfsvollen Blick. Er streckte den rechten Arm aus und schob im Vorbeihetzen die Frau zurück in die Wohnung. Vom Schrei der völlig überraschten Frau begleitet erreichte er die Haustür und riss sie auf. Draußen blickte er nach rechts und links. Er sah Lachner um die Ecke laufen, genau in die Richtung, in der ihr Polizeiwagen stand. Malte sprintete los, vernahm hinter sich das erneute Schlagen der Haustür und wusste, dass Reinhard ihm folgte.
    ***
    Kleine klagte über Kopfschmerzen. Auch seine Lippe tat ihm weh.
    „Wollen Sie eine Pause machen?“, fragte Britta.
    Sie konnte nicht leugnen, dass sie schwaches Mitgefühl für Kleine verspürte. Er schüttelte den Kopf.
    „Wenn ich noch einen Kaffee bekommen könnte?“, bat er.
    Britta nickte Frank zu, und der erhob sich, um den Kaffe zu holen. Als er wieder zurückkehrte, stellte er den Becher vor Kleine hin, der sich brav bedankte.
    „Als man bei COMPUB dann die Bilder auf meinem Rechner gefunden hatte, kam es zum ersten Mal zu einem heftigen Streit zwischen Klettner und mir.“
    „Warum? Sie konnten doch eigentlich froh darüber sein, dass die Geschäftsleitung Sie nicht angezeigt hat.“
    „Darum ging es nicht. Ich hatte mit Jörg verabredet, dass er die Daten vor der Sicherung auf CD brennt und dann löscht. Er hat es nicht getan und mir die Suppe eingebrockt.“
    Frank wurde langsam ungeduldig. Er stand auf und lief im Raum auf und ab.
    „Herr Kleine, ich möchte von Ihnen gerne eine Frage beantwortet haben, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge brennt.“, wandte er sich jetzt an den Mann mit der Gesichtsmaske. „Warum haben Sie Frau Siebert mit Ihrem Wagen angegriffen?“
    „Ach das!“, winkte Kleine ab. „Angegriffen kann man das doch wohl nicht nennen! Ich wollte sie ein bisschen erschrecken, mehr nicht. Dass die Frau nicht Autofahren kann, konnte ich ja nicht wissen.“
    „Jetzt hören Sie aber mal auf!“, fuhr Frank ihn an. „Sie haben Frau Siebert von hinten gerammt und ihren Unfall verursacht! Die Frau ist schwer verletzt!“
    „Das tut mir ja auch Leid. Das wollte ich nicht.“
    „Und warum das Ganze?“
    „Das weiß ich nicht!“, antwortete Kleine und sah Frank dabei offen an. „Ein Kollege hat mich angerufen und mir gesagt, dass ich die Frau ein bisschen ärgern solle. Warum, kann ich Ihnen nicht sagen.“
    „Wer war der Kollege?“, erkundigte sich Frank und aus der Art, wie er das tat, wurde deutlich, dass er verhältnismäßig ungeduldig war.
    „Ritter! Tobias Ritter!“, antwortete Kleine und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    ***
    „Warum warst du heute wieder nicht in der Schule?“
    Frau Wiberts Stimme klang schneidend. Sie sah ihre Tochter mit einem Blick an, der sowohl Wut als auch Unverständnis offenbarte.
    Steffi saß am Küchentisch. Ihr Gesicht war leer. Sie schien geschlafen zu haben, denn ihre Augen waren klein und lagen tief in ihren Höhlen. Ihre Haare hingen in ihr Gesicht, und an einigen Stellen standen sie wild von ihrem Kopf ab.
    „Ich war in der Schule.“
    Die Stimme der Frau wurde schrill.
    „Nein, warst du nicht! Lüg mich nicht an! Warum sollte Herr Kirchhoff denn sonst sowas behaupten?“
    Steffie legte ihren schweren Kopf auf ihre Arme, die sie auf dem Tisch verschränkt hatte.
    „Ich habe doch in der Pause mit ihm geredet.“
    „Ich denke, du bist zu dem Gespräch nicht gekommen?“
    Steffie hob den Kopf wieder.
    „Du hörst nicht zu, Ma. Warum hörst du nicht zu?“
    Es klang resigniert. Frau Wibert setzte sich gegenüber von Steffie an den Tisch.
    „Pass mal auf! Ich lasse mir von dir nicht jeden Tag neue Lügen auftischen! Du brauchst dich nicht zu wundern, wenn niemand mehr was mit dir zu tun haben will!“
    Steffie stand auf und sah ihre Mutter an, die ihrem Blick aber auswich. Frau Wibert sah auf die Uhr. Steffie wandte sich ab und verließ die Küche.
    „Ja, geh nur! Du kannst es nicht haben, wenn man dir die Wahrheit sagt!“
    Steffie begann wieder zu weinen. Für ihre Mutter war das Gespräch beendet.
    ***
    Das Gespräch mit Shirley Simmons war nach einer halben Stunde beendet. Maren und Fabian hatten einiges von ihr erfahren. Shirley Simmons war eine Studentin, die in Duisburg Germanistik studierte. Kleine hatte sie kennengelernt, als er sie bei einem Fest in

Weitere Kostenlose Bücher