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Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
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sich zu ihm hinunter und zischte ihm ins höchstens fünfzehn Zentimeter entfernte Gesicht: „Hast du eine Ahnung, was die Typen im Knast mit einem machen, der sich von Kindern einen hat runterholen lassen?“.
    „Du stinkst aus dem Hals!“, schleuderte Kleine Malte entgegen.
    Mit einem kurzen Zucken des Kopfes traf Malte die Maske, die Kleine zum Schutz seiner Nase trug. Kleine schrie auf und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. Ihm wurde vor Schmerz übel und er spürte, wie ihm die Tränen unter der Maske über das Gesicht liefen. Malte hatte sich umgedreht und war in die Ecke des Raumes getreten, die der Tür am nächsten war. Von dort konnte er Kleine im Blick behalten. Mit verschränkten Armen wirkte er wie ein Palastwächter des Orients, der wildentschlossen war, niemanden zu seinem Herrscher vordringen zu lassen. Kleine erholte sich langsam wieder und hatte jetzt den verschwommenen Blick seiner tränenden Augen auf Frank gerichtet.
    „Herr Kleine! Tobias Ritter sitzt in meinem Büro. Er ist heute frühzeitig von Lanzarote zurückgekehrt, und unsere Kollegen in Spanien waren so freundlich, uns das mitzuteilen.“
    Kleine reagierte immer noch nicht, sodass Frank unbeirrte fortfuhr.
    „Herr Ritter ist – im Gegensatz zu Ihnen – sehr kooperationsbereit. Er hat uns in der Zeit, in der Sie hier alleine waren, haarklein erzählt, was geschehen ist. Wir wissen, dass Sie nach dem Streit mit Klettner so wütend waren, dass Sie ihm gedroht haben, ihn umzubringen. Wir wissen, dass Sie am Mittwochnachmittag bei Ritter waren und ihm gesagt haben, dass Sie die beiden getötet haben, woraufhin er sich entschlossen hat, auf Lanzarote abzutauchen.“
    Frank hielt inne und sah, dass Kleine während seiner Worte immer blasser geworden war. Selbst seine Gesichtsmaske schien die farbliche Veränderung mitzumachen.
    Kleines Stimme zitterte, als er hervorstieß: „Das Schwein!“.
    ***
    Rolf und Maren saßen im gleichen Büro an verschiedenen Rechnern. Beide hatten einen Stöpsel im Ohr, aus denen sie das hörten, was sie zu Papier bringen mussten: die Aufnahmen von den Verhören, die an diesem Nachmittag stattgefunden hatten und die noch nicht beendet waren.
    „Scheiße!“ Maren riss sich den Stöpsel aus dem Ohr.
    Rolf schaute verwundert von seiner Tastatur auf und nahm ebenfalls den Ohrhörer heraus.
    „Der lügt wie gedruckt!“
    Das Telefon klingelte, und Rolf nahm den Hörer ab.
    „Wer?“, fragte er ungläubig nach, nachdem er sich gemeldet hatte. „Frau Siebert! Wie geht es Ihnen?“
    Maren blickte wie gebannt auf Rolf, der mit dem Hörer am Ohr lauschte, was Frau Siebert ihm zu sagen hatte.
    ***
    Frank und Malte hatten Kleine erneut in dem Vernehmungsraum alleine gelassen und betraten gerade das Zimmer, in dem sich Ritter mit Reinhard aufhielt. Ritter saß mit ausgestreckten Beinen auf einem Schemel und lehnte mit dem Rücken an der Wand, während Reinhard neben der Tür stand und einen recht gelangweilten Eindruck machte.
    „Na endlich!“, sagte er erleichtert. „Kann ich jetzt endlich gehen? Kümmert ihr euch jetzt um die Sau?“
    Frank nickte und merkte, wie Ritter erbost in Richtung Reinhard schaute. Der verließ den Raum, und Frank und Malte nahmen die gleichen Positionen ein, die sie eben bei Kleine eingenommen hatten.
    „Was soll man dazu sagen …“, begann Frank und machte mit seinen Händen eine Geste, die Ratlosigkeit ausdrücken sollte.
    „Herr Kleine will das nicht akzeptieren, was Sie uns da erzählt haben. Er behauptet hartnäckig, nichts mit den Morden zu tun zu haben und dass
Sie
ihn beauftragt hätten, Frau Siebert Angst zu machen.“
    Frank ließ diese Äußerungen erstmal so stehen, und Ritter reagierte sofort.
    „Klar! Der will seine Haut teuer verkaufen! Das kann ich verstehen. Aber es war genauso, wie ich es Ihnen erzählt habe.“
    Selbstgefällig strich er sich mit der Hand übers Kinn, als prangte dort ein ansehnlicher Vollbart.
    „Herr Ritter“, ergriff Malte das Wort, „warum – um alles in der Welt – sollten wir einem Ferkel wie Ihnen glauben? Sie sind vom ekelhaftesten Menschenschlag, den ich mir überhaupt vorstellen kann. Warum sollte ich Ihnen und nicht Herrn Kleine glauben, der nicht weniger ekelhaft oder ekelhafter ist als Sie?“
    Ritter ließ jetzt ein breites Grinsen auf seinem Gesicht sehen.
    „Vielleicht, weil Sie keine anderen Beweise haben?“
    Er verschränkte beide Hände hinter seinem Kopf. Malte erwiderte Ritters Blick und lachte trocken

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