Dunkle Begierde 2
ihnen
angekommen erfuhr er von der schlimmen Tragödie. Er konnte nicht fassen, was
sich am Montagabend ereignet haben sollte. Nicht glauben, dass es sein zu Hause
nicht mehr gab.
Das hätte
er Felix nicht zugetraut. Doch er hatte es getan. Thomas konnte seine Gefühle
nicht kontrollieren und schrie:
„Neiiiiiiiiiiinnnn!!!“
Ihm war
es egal, was die Anwesenden dachten. Er musste die Angst, die Schmerzen, die
Wut, die Verzweiflung und den Hass rauslassen.
Sein
Vater hatte am Samstagabend mit Renate einen heftigen Streit, als sie ihm,
entgegen ihres Versprechens, mitteilte, dass sie beschlossen hätte, zu Thomas
nach Hamburg zu ziehen.
Und nach
dem Streit war Renate erleichtert über diesen Beschluss. Sie war an dem Punkt
zu erkennen, dass Felix immer diesen bösen Felix in sich haben würde, egal wie
mager, mitleiderregend oder abwesend er war. Es würde immer wieder
Gelegenheiten geben, zu denen dieser kranke Felix zu Kräften käme, und seine
Wut an ihr auslassen würde.
Ihre
Mutter freute sich, dass sie sich endlich von dem Tyrannen losreißen wollte.
Keiner hätte ahnen können, dass noch etwas Schlimmes passieren würde.
Montag,
Dienstag … genauer betrachtet wurde dieser Zahn schon am Samstag gezogen. Immer
wieder Samstag!
Und das
geschah: Am Montag ging Renate gegen 22.00 Uhr zu Bett. Felix blieb noch wach.
Renate dachte sich nichts dabei. Aufgrund der schweren Arbeit, der sie
tagtäglich ausgesetzt war, schlief sie, wie jeden Abend, recht schnell ein. Sie
schlief immer noch im Ehebett, obwohl kaum Konversation oder gar ein Eheleben
zwischen Felix und ihr stattfand - als Christin fühlte sie sich verpflichtet im
Ehebett zu schlafen, solange sie bei Felix wohnte.
Felix
wartete nur darauf, dass sie einschlief.
Kurze
Zeit später, nachdem er sein Arbeitswerkzeug beisammenhatte, stand er vor dem
Ehebett und schaute sich Renate lange und genau an. Sie schien friedlich zu
schlummern. Man hatte fast den Eindruck, als würde sie etwas Schönes träumen.
Sicher nicht von mir, dachte sich Felix und musste seinem Gesicht ein
ironisches Grinsen abverlangen. Ihm war es auch egal, was sie träumte, denn sie
würde es niemanden mehr erzählen können.
Er
öffnete ganz leise einen Benzinkanister und fing an, den Boden rund um das Bett
mit der brennbaren Flüssigkeit zu tränken.
Wach
auf - kannst du das Benzin nicht riechen? Nicht riechen, weil du den Gestank
verdrängst?
Dann
schüttete er Benzin auf seine Hälfte des Bettes und zuguterletzt schüttete er den
Rest direkt über Renate. Erst jetzt erwachte sie.
„Was
machst du da?“, schrie sie, nicht begreifend, was hier geschah. Nicht
begreifend, dass sie jetzt reaktionsschnell handeln müsste, dass jede Sekunde
über ihr Leben entschied.
Felix
grinste sie an und gab ein böses: „Grüß mir den Bastard Thomas, du Schlampe“,
von sich. Dann zündete er eine Fackel an und warf sie auf Renate.
Ehe
Renate merkte was hier geschah hatten die Flammen von ihr Besitz ergriffen,
versengten ihre Haare, ihr Nachthemd, fraßen sich in ihr Fleisch.
Felix
hatte den Raum verlassen und schaute grinsend aus sicherer Entfernung zu, wie
Renate unter gequälten Schreien bei lebendigem Leibe verbrannte. Das Feuer
bildete einen Kreis um sie, eine undurchdringbare Feuerbarriere – es gab keinen
Ausweg zur Flucht. Oder wollte sie gar nicht flüchten? Wollte sie nicht, damit
es endlich ein Ende nahm und sie frei war? Die Antwort nahm sie mit in den
Flammentod.
Kreis,
Flamme ... kennen wir das nicht von irgendwoher?
Sie
schrie, schrie, als wäre sie ein Schaf, welches zur Schlachtbank geführt wurde.
Und Felix, Felix hatte sich auf einen Stuhl vor der Tür bequem gemacht, den er
extra hierfür platzierte – trank Bier, lachte höhnisch und verfolgte das
Spektakel.
„Ha, ha.
Na, wen verlässt du jetzt, du Schlampe…Merk dir - einen Felix Mann verlässt man
nicht. Man wird höchstens von ihm verlassen. Merk dir das, du elende Schlampe.“
Kommt
einem bekannt vor.
Ehe das
Feuer sich bis zur Tür ausbreiten konnte, schmiss seine leere Bierdose ins
Feuer und sagte im Gehen: „Jemand hat das Fleisch verbrannt … Jetzt will ich
kein Steak mehr … ha … ha … ha.“
Renate
litt einen qualvollen Tod. Sie spürte, wie ihr Körper Stück für Stück
verbrannte. Die befreiende Ohnmacht sollte erst kurz vor ihrem Tod eintreten.
An der
Türschwelle drehte sich Felix instinktiv noch einmal um. Ihn überkam ein kalter
Schauer. Renate schrie nicht
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