Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)
dies alles Tobi
Angst, aber inzwischen nicht mehr. Es war jedes Mal der gleiche Vorgang: Sobald
sie an der Lichtung angekommen waren, erstarb jedes Lächeln. Sie drückte seine
Hand ganz doll zusammen, als fürchtete sie, er könnte sie alleine lassen. Und
sie zeigte immer auf die selbe Stelle. Irgendwo da draußen, im Verschwommenen,
in der Mitte des Teichs.
Einmal
sprach er im Traum zu ihr: „Ich möchte dir helfen, aber ich bin ein Kind,
vielleicht kann mein Papi dir helfen.“
Als
er diesen Satz sagte, zuckte sie zusammen, drückte ganz fest seine Hand und
zitterte am ganzen Körper und sprach diesen einen Satz. Einen Satz, den sie nie
mehr wiederholte und der auch der einzig gesprochene Satz war: „Nicht Thomas!“
Während
sie das sagte, bluteten ihre Lippen, da sich die Schnur durch den Schreck ganz
tief in ihre Lippen geschnitten hatte.
Woher
kannte sie den Namen seines Vaters? Er hatte ihn doch nie erwähnt gehabt, oder?
Vielleicht
kannte sie seine anderen Träume! Vielleicht wollte sie nicht mit anderen
Menschen sprechen, schon gar nicht mit Erwachsenen. Nur ein Kind kann ein
anderes Kind verstehen, versuchte sich Tobi zu beruhigen.
Und
da er davon überzeugt war, dass es sich nur um einen Traum handelt, verschwieg
er diesen wiederkehrenden Traum seinen Eltern. Er konnte und wollte nicht
glauben, dass sein Vater in irgendeiner Verbindung zu diesem Kind steht. Ja,
sein Vater hatte viele Probleme. Aber diese lagen mehr als drei Jahre zurück.
Seitdem sein Vater beim Arzt war und diese Tabletten bekam, waren diese
Probleme verschwunden. Und, dass Thomas dem Mädchen etwas Böses angetan haben
könnte, daran glaubte er nicht. Er hatte Tobi das eine oder andere Mal zu
heftig angefasst, wie damals, als Tobi aus Versehen Papas Lieblingsplatte von
den Beatles zerkratzt hatte, und sie nicht mehr abspielbar war. Es war ein
seltenes Exemplar. Es war eine handsignierte Coverversion von Imagine, so genau
wusste es Tobi aber nicht mehr. Er war gerade mal vier, als er ein Messer und
diese Platte in der Hand hielt.
Dann
kam das Eine zum Anderen. Ehe er sich versehen hatte, hatte er tiefe Risse in
die Platte mit dem Messer geritzt. Und zu seinem Unglück hatte Thomas ihn dabei
erwischt und war wutentbrannt auf ihn zugerannt und hatte die Platte und das
Messer von seiner Hand losgerissen - dabei verletzte sich Tobi an seiner
rechten Hand. Sein Daumen blutete, doch sollte dies nur harmloses Blut sein, im
Vergleich zu dem, was kommen sollte.
„Bete
zu Gott, dass die Platte funktioniert. Du kleiner Satan“, schrie Thomas
fuchsteufelswild. Die ersten zwanzig Sekunden schien noch alles in Ordnung.
Doch dann kamen die Aussetzer. Und mit jedem Aussetzer erhob sich die Stimme
Thomas.
„Du
kleiner Mistkerl. Weißt du was du getan hast? Du Hosenscheißer!“, schrie
Thomas, nahm Tobi, der sich vor Angst nicht regen konnte, und schleifte ihn
nach oben ins Schlafzimmer.
Er
warf ihn aufs Bett.
„Hosen
runter“, sagte er in einem dominanten Ton. Tobi zog seine Hose aus.
Währenddessen zog Thomas seinen Ledergürtel aus und schrie: „Jetzt zeige ich
dir, was es heißt, mit Papis Sachen zu spielen. Damit du so was nie wieder
tust. Hörst du - nie wieder.“
Doch
Tobi konnte nicht antworten.
Er
sah, wie sich die rechte Hand Thomas nach oben hob und Schwung nahm, um dann
mit voller Kraft das Leder gegen seinen jungen Hintern knallen zu lassen. Tobi
schrie auf vor Schmerz. Ihm war, als würde ihm jemand sein Herz bei lebendigem
Leib rausreißen.
„Männer
schreien nicht. Du bist selbst dafür verantwortlich. Und nun ertrag es wie ein
Mann.“
Doch
Tobi wollte kein Mann sein. Er war ein Kind. Und er hatte höllische Schmerzen.
Der Gürtel schlug noch fünfmal auf seinen nackten Po ein. Mit voller Kraft -
Tobi verstand das nicht. Sein Vater liebte ihn, aber warum tat er ihm das an?
Weder Tobis Schreie, noch seine Tränen erhielten darauf eine Antwort. Und ihm
war, als würde der Gürtel mit jedem Schwung ein höhnisches Lachen von sich
geben und es genießen. Es genießen, diesen Jungen zu verletzen und zu quälen.
Und ihm zum Trost sagen: „ Einen Gürtel, Kleiner, leg dir einen schönen
festen Qualitätsgürtel aus Echtleder zu wenn du erwachsen bist. Deine Kinder werden sich freuen. ”
Bing
Bing Bang, here we go, Step up Step down, the beat is in the house! I’m alive!
Claudia,
die erst am späten Abend zurück kam, da sie mit Freundinnen in der Stadt
bummeln war, eine Edelboutique in Düsseldorf hatte eingeladen,
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