Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)
Jugendlichen warb. Welch Größenwahn! Die Polizei brauchte nur noch
einzumarschieren und fand genug Beweise, sorgsam in Akten sortiert und auf
Video aufgezeichnet. Dieser Skandal wurde erfolgreich von der doch so sauberen
Kirche unter´n Teppich gekehrt. Werner kam unter psychiatrischer Beobachtung,
erhielt einen Ausbildungsplatz und lebte bis zu seinem 18. Lebensjahr in einem
Heim, wo ihm nichts mehr widerfuhr. Er verhielt sich lange Zeit sehr
unauffällig, hatte keine Freundin, war in der schwulen Stricherszene bekannt
und arbeitete als Fensterputzer - bis er sich durch den Massenmörder angespornt
fühlte, auch so eine Tat zu begehen.
Er
wollte auch berühmt werden. Nun ist er groß rausgekommen. Und im Gefängnis.
Dort wird es diesem schmächtigen jungen Mann wieder wie früher ergehen. Keine
zwei Tage, und man wird ihn auf der Toilette oder unter der Dusche
vergewaltigen. Sein Leben wird nie anders werden. Keine Reha der Welt kann
diesen Jungen auf Dauer vor seinem Schicksal schützen.“
Thomas
traf diese Erzählung hart, da viel Wahrheit in ihr lag und er wusste, wie es
war, als Kind nicht das Leben zu haben, welches viele andere Kinder hatten.
Aber dieser Werner, der hatte Pech gehabt, sehr viel Pech. Wäre da der Tod
nicht besser? Hätte er in solch einer Situation Selbstmord begangen?
Er
wusste es nicht.
„Schlimm.
Wirklich schlimm. Selbst Institutionen wie der Kirche kann man nicht mehr
vertrauen.“
„Glauben
Sie mir, wenn wir wüssten, wie hoch die Dunkelziffer von solchen Verbrechen ist
- wir würden die Menschheit verfluchen. Was meinen Sie wie viele Väter, Onkel
oder Brüder ihre kleinen Mädchen, Schwestern auf ihren Schoß nehmen - aber
bestimmt nicht, damit sie dort sitzen. Manchmal ist es besser, nicht alles zu
sehen und zu wissen. Glauben Sie mir, wenn wir wissen würden, wer so etwas tut
oder tat, würde es sehr wenige Menschen mit reiner Weste geben. Sehr wenige“,
antwortete Thomas Mahlberg und blickte Thomas direkt in die Augen, als warte er
auf eine Reaktion. Eine Reaktion, die Thomas bloß stellen sollte. Doch diesen
Gefallen tat ihm Thomas nicht.
Er
blieb gefühllos und antwortete:
„Ich
glaube, Sie haben recht. Aber was meinen Sie, warum der Täter nicht mehr
zuschlägt?“
„Vielleicht
ist es ihm ja wie Jack the Ripper ergangen, und er wurde selbst Opfer eines
Mordes.“
„Na
- ich hoffe nicht. Denn mich würde brennend interessieren, wer er war“,
bekannte Thomas. Und da war sie wieder, seine aufrichtige Neugierde dem
Serienmörder gegenüber.
„Vielleicht
irre ich mich auch. Vielleicht hat er sich zurückgezogen, weil sein Blutrausch
gestillt ist. Vielleicht ist ihm die Situation zurzeit zu brenzlig geworden.
Vielleicht schlägt er auch schon sehr bald zu. Und vielleicht ist er auch ein
armes Schwein, wie Werner Beil, womit ihre Theorie ein zweites Mal widerlegt
worden wäre.“
„Was
auch immer er ist, er ist ein Mörder und gehört bestraft“, antwortete Thomas.
Während
sie sich noch unterhielten trat der Türke, der seinen Wagen reparierte, ein.
„Herr
Mann - Ihr Wagen ist fertig.“
„Oh,
danke. Ich muss dann gehen. Hat mich gefreut Sie wiedergesehen zu haben“,
antwortete Thomas und gab Mahlberg die Hand zum Abschied.
„Mich
auch, danke. Wenn Sie mögen, können wir ja die Unterhaltung bei einer Tasse
Kaffee bei mir fortsetzten“, antwortete Thomas Mahlberg.
„Gerne,
aber meine Frau wartet mit dem Abendbrot. Und der Umzug steht sehr bald an,
daher bin ich zurzeit leider sehr eingespannt. Aber ich danke Ihnen und wünsche
Ihnen für die Zukunft alles Gute.“
Thomas
kostete das mehr Kraft, als er sich eingestehen wollte. Gerne hätte er der
inneren Stimme, genannt Versuchung, nachgegeben. Aber er musste stark sein. Er
hatte ein glückliches Leben! Seine Frau und sein Kind bedeuteten ihm mehr, als
ein Mann mit dem Namen Thomas Mahlberg. Dann hörte er den Ton einer Harfe
spielen, neben seinem Puls, welcher mit Adrenalin versorgt war. Der Harfenton
war mild und gut. Es war, als würde eine schützende Hand über ihn schweben und
wachen.
Thomas
Mahlberg verzog sein Gesicht. Er schien über die Antwort alles andere als
glücklich.
„Kein
Problem. Grüßen sie mir ihre Familie ganz lieb. Und viel Erfolg in Amerika“,
antwortete er, ohne Kommentar in der Stimme, und reichte ihm zum Abschied die
Hand. Thomas verabschiedete sich und verließ mit dem Türken das Büro.
Geschafft!
Endlich geschafft. Ich dachte ich erliege ihm. Jetzt bin ich wahrlich
Weitere Kostenlose Bücher