Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)
sie schmeckte nach Salz. Nein, nein das kann nicht sein. Sie
schmeckte nach Blut.
Aber
nicht nach seinem Blut. Er wusste, wie sein Blut schmeckte, aber dies war nicht
sein Blut.
Und
währenddessen hörte er diese Mädchenstimme, die immer lauter und aggressiver
wurde, aber dennoch kein wahres Gefühl, außer Kälte und Gleichgültigkeit in der
Stimme hatte.
Alle
kommen sie wieder ... alle ... alle kommen sie wieder ... alle ... 5, 6 da hat
doch jemand den Thomas verhext ... 7, 8 ... die Realität erwacht ...
Was
für eine Realität? Das war doch ein Traum. Ein gottverdammter Traum! Hör bitte
auf zu singen, kleines Mädchen. Zeig dich. Ja, zeig dich, zeig dich, damit ich
dir dein dämliches kleines Gesicht zerquetschen kann. Aber hör auf zu singen.
Bitteeee!
Doch
das Singen ging weiter. Immer mehr nahm es Besitz von Thomas, drang in sein
tiefstes Ich. An seine verletzlichste Stelle. Seine Seele, seine Kindheit.
Alle
kommen sie wieder ... alle ... alle kommen sie wieder ... alle ... 9, 10 was
war geschehen? ... 11, 12 ... die Winter vergehen, doch wann wird er gestehen
... la, la, la … bald ist es vorbei ...
THOMAS!
Konnte
sie nicht aufhören? Noch länger konnte er dies nicht ertragen. Wenn doch nur nicht
seine Stimmbänder versagten. Er holte noch mal tief Luft und schrie, schrie die
ganze Wut und Angst aus seinem Bauch und von seiner Seele. Seine Stimme war
wieder da. Es bedurfte einer Explosion.
„Was,
was kommt wieder?“, schrie er fragend und verzweifelt in den Raum.
Plötzlich
verstummte die Stimme des Mädchen. Es trat Stille ein. Das Licht der
aggressiven Tischlampe erlosch. Hatte er gewonnen? Ein Lächeln wollte sich
gerade über sein Gesicht breitmachen, als ein Mann auf ihn zukam. Er konnte
erst nur die Schattierung eines Menschen sehen. Es war, als würde das Licht des
Mondes ihn begleiten und ihm so den Weg in diesem dunklen Raum weisen. Und dann
stand er vor ihm.
Er
hier? Warum?
Thomas
hatte diesen Mann schon mal gesehen. Dessen war er sich ganz sicher. Die
Tischlampe sprang wieder an. Noch greller als zuvor.
Woher
kam der Strom? Wo war der gottverdammte Ausschalter? Er würde noch blind
werden.
Der
Mann ging auf seinen Rücken zu, bückte sich und flüsterte in sein Ohr.
„Die
Erinnerung.“
„Was,
was ist mit der Erinnerung?“, fragte Thomas panisch.
„Was
zurückkommt“, antwortete der Mann mit einem kalten Lächeln und setzte sich auf
den Stuhl, der auf der anderen Seite des Tisches stand. Es war ein prächtiger
Stuhl, fast ein Sessel. Nein, es war ein Sessel. Ein Herrschersessel. War er
der Herrscher und richtete über Thomas?
Thomas
war total von der Rolle. Er wirkte wie jemand, der drohte, jederzeit wahnsinnig
zu werden. Seine Augen waren weit nach vorne geöffnet und eines von ihnen fing
an zu zucken.
Der
Stuhl, der Stuhl war vorhin noch nicht da, dessen war er sich sicher.
„Ich
kenne Sie. Ich habe sie schon mal gesehen, im ... im Nachtflug. Ich bin mir
sicher. Sie waren da - sie konnten gut tanzen und haben mich angesprochen. Was
wollen Sie von mir?“, fragte Thomas mit der Stimme eines Verzweifelten, der
wusste, dass er dem Teufel höchstpersönlich begegnet war.
Der
junge Mann lachte. Das Lachen passte so gar nicht zu seiner netten Erscheinung.
Es war tief, überlegen und verachtend.
„Das
weißt du doch ganz genau. Oder dachtest du im Ernst, du könntest davor
weglaufen? Weglaufen wie ein Hühnchen. Pock ... Pock ... Pock ! Niemals
wirst du das können, weil es dich immer begleitet. Du weißt, was du tun musst,
damit es aufhört.“
„Was?“
Der
junge Mann nahm eine Zigarette aus der Tasche und zündete sie an. Er nahm in
aller Ruhe und mit dem größtmöglichen Genuss einen Zug und blies den Rauch in
Thomas Gesicht.
Das war kein Rauch. Es war Asche, sie regnete über Thomas herunter und brannte
sich in seine Haare und sein schönes Gesicht.
„Akzeptieren!
Akzeptiere es als einen Teil von dir. Einen Teil von dir, der mit jedem Teil
deines Körpers verwachsen ist. Sei es dein Herz, dein Verstand, deine Seele. Es
ist selbst in deinen Blutkörperchen. Du kannst es nicht vernichten -“, antwortete
er in einem fürsorglichen Ton und holte kurz Luft und fuhr fort, doch diesmal
war die Stimme tief und befehlend.
„Töte
sie! Töte dieses sexbesessene Biest. Diese Nutte. Sie ist an allem Schuld. Sie
ist keine gute Mutter. Denk nicht mal daran, dass sie es sei. Sie liebt dich
nicht. Sie will nur deinen Schwanz. Sie ist der Teufel. Wenn sie könnte,
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