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Dunkle Burg

Dunkle Burg

Titel: Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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»Einverstanden«, sagte sie schließlich. »Das Wort eines Edelmannes werde ich annehmen. Und Sie, Ser de Castro?«
    Silvus neigte den Kopf. »Ich werde Ihnen in dieser Sache dienen, Priorin, bei meinem Wort.« Er wirkte unglücklich, aber was Silvus versprach, würde er tun oder bei dem Versuch sterben.
    Sie nickte. »Sehr gut. Diese Unternehmung wird zu Fuß stattfinden müssen. Die Stollengänge der Unterirdischen bieten nicht einmal einem Packesel Raum genug, wie Sie selbst am besten wissen. Besitzen Sie noch den Tarnstoff?« Wir nickten. »Sie sollten aufbrechen, sobald Arienne die Erlaubnis erhalten hat und Führer bereitgestellt sind.« Sie ging in unserer Begleitung über den Burghof zum Palas. »Ich habe mich vor der Göttin zu verantworten. Vielleicht wird sie mir einen besseren Weg zeigen. Ich hoffe es.«
    Aber die Göttin schwieg. Als wir die Sperrfeste durch das Tor verließen, beladen mit Proviant für vier Tage, kam die Priorin auf die äußeren Stufen des Bergfrieds heraus und verabschiedete uns mit einem Gesicht, das von Sorgen und Anspannung gequält wirkte.
    Wir durchquerten das enge Tal auf einem Weg, dessen ich mich ohne Vergnügen erinnerte, obwohl das Wetter gut war und die ansteigende Wanderung durch die eindrucksvolle Bergwelt durchaus geeignet war, angenehme Empfindungen zu wecken. Als Silvus und ich das letzte Mal diesen Weg gegangen waren, hatten wir uns vor Erschöpfung dem Tode näher gefühlt als dem Leben. Für Arienne war es jedoch anders; sie ging Freunde besuchen.
    Wir erstiegen den Gegenhang. Die Sperrfeste stand auf einem felsigen Ausläufer im Norden des Gebirgsbaches, der durch das Tal abwärts rauschte, um weiter westlich in den Tanana zu münden, der vom Orden ›Fluss der Göttin‹ genannt wurde. Als wir Höhe gewannen, konnten wir auf die Sperrfeste hinabblicken, die eine Meile und mehr entfernt wie eine Spielzeugburg zwischen den frühlingsgrünen Wiesen und den schrofigen Steilhängen lag. Die Mauern und Türme, so stark und hoch, wenn man vor ihnen stand, schienen kümmerlich und schwach vor dem Hintergrund der gewaltigen Berge.
    Arienne atmete tief und berührte da und dort Felsen, indem sie im Vorbeigehen mit einer Hand darüberstrich. Ich wusste, was sie tat. Sogar hier an der Oberfläche gab es Mana im Gestein – wie kleine Splitter aus Licht.
    Wir stapften den Pfad hinauf, bis wir zu einer Kehre kamen, die sich von tausend anderen scheinbar nicht unterschied.
    Arienne sagte, wir sollten uns abwenden, und wir folgten der Aufforderung. Sie hatte ihr Wort gegeben, anderen nicht zu verraten, wie sie den Türklopfer der Unterirdischen bediente, und Arienne hatte mit Silvus gemeinsam, dass sie Wort hielt. Ich vernahm nur ein leises Kratzen wie von Fingernägeln auf dem Stein, dann mischte sich ein anderer Geruch in die leichte Brise. Nicht ein Laut von Riegel oder Scharnier, aber ein kühler, hohler Luftzug aus einem Loch in der Bergflanke.
    Wir wandten uns um. Arienne winkte uns, ihr zu folgen, und wir zogen die Köpfe ein und gingen in die Dunkelheit.
    Drinnen suchte sie in ihrem Rucksack, zog eine Lampe heraus – offenbar ein Werk der Unterirdischen – und zündete sie an. Ein leichter Druck, und die Tür im Fels schloss sich geräuschlos, mit Gegengewichten sorgfältig ausgeglichen. Wir befanden uns im Bau.
    Dies war ein künstlicher Eingang. Die Unterirdischen nutzten natürliche Höhlen, wo immer sie konnten, verbanden sie aber durch Stollen und Schächte, die sie in Generationen langer Arbeit geduldig aus dem gewachsenen Fels schlugen, denn sie waren hervorragende Bergleute. Der Boden war trocken und mit Sand bestreut, und die behauenen Wände durch Eisenträger abgestützt, die nicht rosteten, denn die Unterirdischen waren auch ausgezeichnete Eisengießer und Schmiede. Die Decke war niedrig und ich musste mit gebeugtem Kopf stehen. Sie waren im allgemeinen kleiner und breiter als wir, mit lederiger Haut, die nicht schwitzte – gut angepasst an die gleichbleibend kühle Temperatur im Untergrund. Hier im Untergrund hatten sie seit ungezählten Jahren gelebt.
    Aber der Untergrund bot kaum Nahrungsquellen außer einigen Pilzen. Darum hatten sie Galerien mit sorgfältig verborgenen Öffnungen zur Oberfläche angelegt, um Sonnenlicht für ihre Pflanzungen einzulassen. Diese oberflächennahen Räume mussten zur Lichtverstärkung mit silbernen Spiegeln ausgekleidet und die von draußen herbeigeschaffte Erde mit dem Kot von Fledermäusen gedüngt werden, der die

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