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Dunkle Burg

Dunkle Burg

Titel: Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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Böden ihrer Schlaf- und Überwinterungshöhlen bedeckte. Kein Wunder, dass sie an Tauschgeschäften mit Nahrungsmitteln interessiert waren; und sie hatten ihrerseits viel zu geben.
    Wir warteten nicht lange, denn die Unterirdischen waren höflich. Es wäre nicht ratsam gewesen, auf eigene Faust in die weit verzweigten tieferen Gänge einzudringen. Solch eigenmächtiges Eindringen wäre nicht nur eine grobe Unhöflichkeit, sondern auch gefährlich gewesen.
    Hinter einer Biegung wurde ein Lichtschein sichtbar, dann kam die Begrüßungsabordnung. Drei Wächter mit Armbrüsten und Kurzschwertern und ein Führer. Alle in Lendenschurz und Weste, der üblichen Tracht der Unterirdischen.
    Die Kleidungsstücke bestanden nicht aus gewebtem Stoff, sondern aus weichem Leder. Fledermausfell, hatte ich gehört. Ich fragte mich, welche Lebensweise sie hier unter den Bergen führten.
    Arienne fasste den letzten der Ankömmlinge ins Auge, den Führer. Ihr Gesicht war ausdruckslos wie das eines Spielers, und er starrte in ähnlicher Weise zurück. Für die Unterirdischen war das ein Zeichen guter Manieren. Ich versuchte sie nachzuahmen, Silvus und Schwester Berichterstatterin desgleichen. Nach kurzer Pause begann Arienne zu ihnen zu sprechen.
    Ich hatte eine Vorstellung davon, wie sie es tat; ich konnte es nicht, und nicht nur, weil ich die Sprache nicht beherrschte. Im Gegensatz zu Arienne hatte ich nicht das Talent. Sie konnte lesen, was die Unterirdischen empfanden, und diese konnten umgekehrt sie lesen, wenn Arienne es wollte. Aber darüber hinaus gab es Zeichen, kleine Gesten und Variationen der Haltung und des Mienenspiels, die dem Strom der Empfindungen Bedeutung hinzufügten. Man musste sehr genau hinsehen, um solche Feinheiten zu bemerken.
    Nach einigen Augenblicken entspannte sich Arienne. »Sie sahen das Signal von der Burg und haben bereits die Erlaubnis erteilt. Sie werden uns zu dem Ausgang führen, der Neutal am nächsten ist.«
    »Die Stollen führen nicht bis dorthin?«
    »Nein. Dies ist ein großer Bau, aber nicht so groß. Sie verraten nicht – und ich werde sie nicht danach fragen –, wie groß er wirklich ist. Sie können uns ein weites Stück auf den Weg bringen, und Stillfried hier sagt, dass es ein leichter Weg sei, mit nur einer Serie von Treppen. Es sei ein Mühlweg, sagt er.«
    »Was ist ein Mühlweg?«
    »Du wirst es erfahren.« Sie hielt inne. »Er sagt auch, dass es in der Nähe von Neutal einen kleinen Bau gebe. Er mache sich Sorgen um die Bewohner, wenn Schwarze Magie bevorstehe. Sie hätten keine Möglichkeit zur Abwehr. Er drängt uns zur Eile.«
    »Dann also los.« Wir schulterten unsere Rucksäcke und folgten dem Führer.
    Zuerst ging es durch einen niedrigen Stollen, und wir gingen gebückt und im Gänsemarsch gerade in den Berg hinein. Nach kurzer Zeit stießen wir auf einen größeren Gang und konnten uns beinahe aufrichten. Der Führer – wie hatte Arienne ihn genannt? Stillfried? – schritt mit der Lampe voraus. Die Wächter blieben hinter uns. Wir waren anerkannt, aber nicht als Freunde geschätzt. Möglicherweise hatte ich in der Schlacht vor Ys Väter, Brüder und Söhne von ihnen getötet. Das galt es zu vergegenwärtigen.
    Von Zeit zu Zeit platschten wir durch kleine Rinnsale und Pfützen, Wasser, das aus den Wänden rann. Der Weg führte uns durch Krümmungen und um Ecken, bis ich jedes Orientierungsgefühl verlor. Irgendwo war ein tiefes Rumpeln zu hören, das allmählich stärker wurde; der Fels, durch den unser Gang geschlagen war, vibrierte um uns. Ich kam mir vor wie eine Maus im Resonanzkörper einer Bassgeige.
    Der Führer bog in eine lange Galerie und stieg eine Treppe hinab. Das Geräusch dröhnte und brachte die Wände zum Erzittern. Unten befand sich das seltsamste Gefährt, das ich je gesehen hatte.
    Es war eine lange, schmale Plattform mit Rädern, zusammengesetzt aus Bronzeblech und Leder, mit vier Sitzen darauf. Aber es gab kein Gespann, den Wagen zu ziehen. Die Unterirdischen verwendeten keine Zugtiere.
    Stattdessen lief ein Stahlseil – ein aus gedrehten Stahldrähten gefertigtes Seil, keine Kette – durch Führungen am Boden. Es glitt gleichmäßig aus der Dunkelheit zur Linken in die Dunkelheit zur Rechten.
    »Der Mühlweg«, sagte Arienne mit Befriedigung. »Setzen wir uns auf die Bänke und legen wir die Rucksäcke darunter.«
    Wir nahmen unsere Plätze ein. Stillfried ergriff einen Hebel, der von der Seite aufwärts ragte, und schob ihn vorwärts. Es gab ein

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