Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
brach.
    Mutters Augen weiteten sich, und sie wankte kreischend nach hinten. Sie zuckte krampfhaft und tobte vor Wut. Ein Energiesturm erfüllte die Kammer, als ihr Zorn wuchs.
    Sie konnten es nicht mit ihr aufnehmen, das wurde Jaden jetzt klar.
    »Lauft!«, rief er und rappelte sich auf. »Sofort!«
    Die vier sprinteten an Mutter vorbei und auf den Schlitz der Tür zu, die sich nicht öffnete, sodass sie alle drei mit ihren Lichtschwertern auf die Wand einhieben. Es fühlte sich an, als würde man durch Fleisch schneiden. Hinter ihnen schrie Mutter, und Jaden spürte, wie sie ihre Leibesfülle verlagerte, spürte den Blick ihrer Augen in seinem Rücken.
    »Weg!«, sagte er und stieß Marr, Anmut und Soldat durch das Loch, das sie geschnitten hatten. »Weg!« Er schlüpfte just in dem Moment hinter ihnen durch die Öffnung, als Machtblitze durch das Loch zuckten, in seinen Rücken schlugen und ihn mit dem Gesicht voran auf den Boden des Korridors schleuderten.
    »Meister!«, sagte Marr, aber Jaden war bereits auf allen vieren und versuchte aufzustehen. Schwindel ließ ihn wanken, aber Marr und Soldat hielten ihn aufrecht.
    Hinter ihnen dröhnte Mutters Stimme. »Ihr werdet mir nicht entkommen!«, schrie sie. »Ich allein werde diese Station verlassen.«
    Die Tür hinter ihnen öffnete sich, und Mutters Gestalt ragte dahinter auf. Jaden gab eine Energiesalve auf sie ab, was Soldat ihm gleichtat, und dann liefen sie alle um ihr Leben.
    Das Heulen des Alarms ließ Khedryn wieder zur Besinnung kommen. Er lag da und blinzelte zur trüben Notbeleuchtung an der Decke über sich empor, ohne recht zu wissen, wo er sich befand. Er hatte in dem fremdartigen Aufzug festgesessen, und dann war er den Rest des Weges durch den Schacht nach unten gestürzt. Als er unten angekommen war, musste er sich den Kopf gestoßen haben.
    Die Energie war ausgefallen, aber die Notfallsysteme schienen wieder aktiv zu sein. Er fuhr sich mit den Fingern über die Kopfhaut und fühlte die schmerzhafte, feuchte Beule an seinem Hinterkopf. Sein Glühstab lag unweit von ihm auf dem Boden, noch immer eingeschaltet. Er rollte sich herum und kroch darauf zu, Arme und Rücken schmerzten bei jeder Bewegung. Möglicherweise hatte er sich irgendwelche Knochen in den Füßen oder Beinen angeknackst, aber er war sich ziemlich sicher, dass er sich nichts wirklich Relevantes gebrochen hatte.
    Er hob den Glühstab auf und leuchtete damit in der Kammer umher, um sich einen besseren Eindruck von seiner Umgebung zu verschaffen. Er war durch eine der Röhren gefallen, die aus der Decke ragten. Er krabbelte unter eine davon und sah nach oben. Die Röhre schien sich ewig weit nach oben zu erstrecken.
    Auf dem Boden unter der Öffnung jeder Röhre stand eine Kontrolltafel wie die in der Kammer weiter oben. Er berührte eine, und sie reagierte nicht. Fluchend berührte er eine andere, aber auch hier tat sich nichts. Wie sollte er jemals wieder nach oben gelangen? Er berührte eine dritte Tafel, und sie erwachte zum Leben und begann damit, seinen Körper zu scannen, genauso, wie es die oben getan hatte.
    Er trat aus dem Lichtstrahl, bevor der Scanvorgang abgeschlossen war. Jetzt, da er wusste, dass die Kontrolltafel und der Aufzug funktionsfähig waren, fiel ihm das Atmen leichter. Er würde es schaffen, wieder nach oben zu gelangen.
    Nun jedoch musste er sich erst einmal darüber klar werden, wohin er sollte. Ein einzelner, senkrechter Schlitz in der Wand schien der einzige Weg aus der Kammer hinaus zu sein. Er ging darauf zu, und der Schlitz öffnete sich mit einem feucht klingenden Wispern. Bevor er hindurchtrat, knisterte sein Komlink, und er vernahm eine Reihe fragender Piepser von R6. Allein im Bauch der dunklen Raumstation, klammerte er sich an die Geräusche des Droiden wie an eine Rettungsleine. In diesem Augenblick beschloss Khedryn, die Droidensprache besser zu lernen. »Gute Arbeit, Ersechs. Ich sage dir hier und jetzt, dass du jederzeit auf meinem Schiff willkommen bist.«
    Der Droide schwirrte vor Zufriedenheit.
    »Stell mich zu Jaden und Marr durch.«
    Der Droide piepte, als er die Verbindung hergestellt hatte.
    »Jaden«, sagte Khedryn. »Hörst du mich? Jaden?«
    Mutters Wutgebrüll verfolgte sie, als sie ungestüm durch die Korridore der Station rannten. Jaden, Marr und Soldat hackten sich den Weg durch sämtliche Türen frei, die sich nicht öffneten, wenn sie näher kamen.
    »Sie kommt näher!«, rief Anmut.
    »Schneller, schneller, schneller!«, drängte

Weitere Kostenlose Bücher