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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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Während er sich durch die Gänge vorarbeitete und die Aufzüge benutzte, ließ er die Geschehnisse der vergangenen Stunden noch einmal Revue passieren – wie er von den Klonen als Geisel genommen worden war, der Umbaraner, das kleine Mädchen Anmut … Er hoffte, dass sie wohlauf war.
    Sobald er sich im Cockpit befand, schaltete er die Triebwerke ein und fuhr sie hoch, doch die internen Sicherheitsvorkehrungen des Schiffs hinderten ihn daran, die Systeme auf eine Schleife zu setzen, die letztlich zu einer Explosion führen würde. Er schaltete das interne Netzwerk des Schiffs nach außen hin frei und rief R6. »Ersechs, ich bin in dem Versorgungsschiff, und die Triebwerke laufen. Ich möchte, dass du die internen Sicherheitsmaßnahmen knackst, damit ich die Triebwerke hochjagen kann.«
    R6 piepte eine Frage.
    »Du hast zehn Sekunden Zeit, Droide.«
    R6 stieß einen besorgten Laut aus. Khedryn behielt den Bildschirm der Computerstation im Auge, während sich R6 am System zu schaffen machte. Die Daten scrollten so schnell über den Monitor, dass Khedryn nichts davon lesen konnte. Er drehte sich mit den Blastern im Anschlag zur Cockpittür um, falls die Klone oder die Toten auftauchen sollten. Weder die einen noch die anderen zeigten sich, und R6 hatte das Sicherheitssystem innerhalb von Sekunden außer Kraft gesetzt.
    »Gute Arbeit, Ersechs«, sagte Khedryn und setzte die Triebwerke auf eine Hochfahrschleife, die letztlich dazu führen würde, dass sie explodierten. Das ganze Schiff würde in die Luft fliegen, was der Station angesichts seiner Größe enormen Schaden zufügen würde.
    »Jaden und Marr sind unterwegs«, sagte Khedryn. »Mach die Schrottkiste startklar.«
    Die Triebwerke des Versorgungsschiffs luden sich auf, was am Ende zur Selbstzerstörung des Vehikels führen würde. Khedryn machte sich auf den Rückweg zum Aufzug der Station. Auf dem Weg dorthin stieß er auf einen einzelnen wiedererweckten Toten, einen Nachzügler mit einem übergroßen Schädel und eigentümlichen Stoßzähnen. Ohne langsamer zu werden, pustete er ihn mit seinem Blaster in Stücke. »Und bleib unten«, sagte er.
    Weiter vorn sah er die Aufzugkammer. Ein Aufbäumen des Bodens riss ihn beinahe von den Füßen. Aus den Untiefen der Station erscholl ein Schrei, so voller Hass und Zorn, dass Khedryn sich die Ohren zuhielt. Die Fasern in den Wänden glühten rot.
    »Wir kommen hoch«, sagte Jadens Stimme über das Komlink. »Mutter ist ebenfalls unterwegs nach oben.«
    »Beeilt euch«, sagte Khedryn. »Das Versorgungsschiff ist bereit zur Sprengung.«
    Jaden, Marr, Soldat und Anmut drängten sich in die Liftkammer. Mutters Bewegungen hinter ihnen ließen den Boden erbeben. Es war, als würde sie mit jeder verstreichenden Sekunde größer werden, als würde sie unterwegs mehr und mehr von der Station selbst absorbieren.
    »Steigt ein und verschwindet«, sagte Jaden. Er nutzte die Macht, um die Tür der Kammer zu schließen und sie zuzuhalten, während er in Richtung von einer der Kontrolltafeln zurückwich. Soldat nahm Anmut in die Arme. Der Lichtstrahl der Kontrolltafel scannte sie beide, die Röhre dehnte sich, passte ihre Größe an, und schon sausten sie nach oben. Marr folgte ihnen.
    Mutter hämmerte gegen die äußere Tür. Ihre Kraft trieb Jaden einen Schritt zurück, aber er hielt die Tür geschlossen. Mutter schrie von Neuem, ein Geräusch, das schier vor Hass, Frustration und Zorn triefte. Die Tür wölbte sich nach innen.
    Der Lichtstrahl an der Kontrolltafel scannte Jaden, und die Röhre über ihm passte ihre Größe an, senkte sich zu ihm herab.
    Er konnte nicht länger dagegen ankämpfen. Die Tür zur Kammer sprang auf, und Mutter stürmte in den Raum, ihr menschlicher Oberkörper noch angeschwollener und verfärbter als zuvor. Der schlangengleiche Teil ihres Körpers war inzwischen zehn Meter lang.
    Fäden brachen aus dem Boden und den Wänden hervor und griffen nach Jaden. Er schlug mit seinem Lichtschwert nach ihnen, während Mutter brüllte. Die Röhre nahm ihn auf, und Mutters Kreischen verklang, als er im Aufzug nach oben sauste.
    Khedryn lief in die Kammer mit den Aufzügen. Er ging zu den Schächten und blickte in die Tiefe, jedoch ohne etwas zu entdecken. Dort wartete er mit rasendem Herzen, sein Atem ging schnell.
    Ein Vibrieren unter seinen Füßen signalisierte ihm, dass die Aufzüge in die Höhe fuhren. Er ging von einem zum anderen, während er nach Anzeichen dafür Ausschau hielt, dass etwas nach oben kam.

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