Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
mit, wie du tragen kannst. Und Injektoren. Ich kann das Ganze hier mischen.«
    Jägerin nickte und stand auf.
    Er sah sich im Cockpit nach Anmut um, schaute unter den Sitzen nach, aber er fand sie nicht. »Wo ist Anmut?«, fragte er.
    Jägerin zuckte die Schultern und schickte sich an, davonzugehen.
    »Such sie«, sagte er. »Sie sollte nicht allein im Schiff herumwandern. Und sag Läufer, dass er ebenfalls wieder hierher zurückkommen soll.« Soldat würde einen Kopiloten brauchen. Seherin war für ihn nicht von Nutzen.
    Khedryn saß auf dem Boden, sein Kopf und sein Herz hämmerten. Er zerrte an den Fesseln an seinem Handgelenk. Er zuckte zusammen, als die Schelle in sein Fleisch schnitt und hervorsickerndes warmes Blut seine Hand klebrig machte und seinen Unterarm hinabrann.
    Er versuchte, sich einen Reim auf das zu machen, was hier vorging. Wer war der Umbaraner? Wie war es ihm möglich gewesen, Läufer so mühelos zu töten, ja, sogar sein Lichtschwert zu deaktivieren? Wenn er nicht für die Jedi arbeitete, für wen arbeitete er dann? Und warum hatte er Khedryn am Leben gelassen?
    Khedryn schaute sich in dem dunklen Korridor um, suchte nach etwas, das er dazu verwenden konnte, um sich zu befreien. Er entdeckte nichts. Er rüttelte wieder an den Fesseln, aber der Schmerz machte seinen Bemühungen beinahe sofort ein Ende. Er fluchte frustriert.
    Ein Geräusch rechts von ihm ließ ihn aufschrecken. »Wer ist da?«, fragte er.
    Das kleine Mädchen aus dem Cockpit schlich aus der Dunkelheit, so scheu wie ein Rehkitz. Sie starrte erst Khedryn und dann die Flexischellen an. Ihre Augen waren so groß wie Unterteller.
    »Wo ist Läufer?«, fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Khedryn sanft. »Wie heißt du?«
    »Ich bin froh, dass er dir nicht wehgetan hat«, sagte sie und schickte sich an, wieder zu verschwinden.
    »Warte, geh nicht«, bat er. »Ich brauche deine Hilfe.« Er hatte keine Ahnung, ob sie ihn gehört hatte.
    Sie drehte sich um und lief den Korridor hinunter, um sich noch einmal umzusehen. Ihre Bewegungen waren beinahe genauso verstohlen und lautlos wie die des Umbaraners.
    Khedryn fluchte leise. Sie war fort. Er saß da, allein mit sich, und versuchte angestrengt, nicht daran zu denken, was als Nächstes passieren würde. Sein Atem klang laut in seinen Ohren.
    Ein Geräusch schreckte ihn auf, Metall, das über Metall glitt – von rechts schlidderte ein Werkzeugmesser über den Boden auf ihn zu. Das Mädchen tauchte aus der Dunkelheit auf. Ihr schüchternes Lächeln machte einem Ausdruck des Entsetzens Platz, als die Krankheit, an der die Klone litten, ihre Züge verzerrte. Ihre Wangen wölbten sich, wogten. Sie schrie auf, streckte die Hand nach oben, um ihr Gesicht zu berühren, und Khedryn erkannte, dass die Haut an ihren Händen und Armen ganz genauso aussah. Es war, als würde unter ihrem Fleisch eine Armee von Insekten umherkrabbeln. Ihre verängstigten Augen suchten Khedryns.
    »Bleib, wo du bist«, sagte er und streckte sich nach dem Messer aus. »Ich werde dir helfen.«
    Aber sie blieb nicht, wo sie war. Sie drehte sich weinend um und lief davon.
    Khedryn bekam das Messer zu fassen, ließ die Klinge herausschnellen und schnitt seine Fesseln durch. Er massierte sein Handgelenk und dachte darüber nach, was er tun sollte. Er konnte sich schleunigst zu einer Rettungskapsel begeben, in der Hoffnung, dass der Umbaraner und die Klone zu sehr miteinander beschäftigt waren, um sich um seine Flucht zu scheren. Immerhin hatte der Umbaraner gesagt, dass er nicht hinter Khedryn her war.
    Aber da war das kleine Mädchen. Sie hatte ihn befreit. Er konnte versuchen, sie zu finden, vielleicht konnte er sie mitnehmen, aber wohin? Abgesehen davon war sie krank, und er wusste nicht, wie oder womit er sie behandeln sollte.
    Vielleicht wussten es die Klone. Er dachte an die Injektoren, die auf dem Boden des Cockpits verstreut lagen. Dort hatten sie Medikamente. Um dem Mädchen zu helfen, würde er sicherstellen müssen, dass der Umbaraner die Klone nicht umbrachte. Oder zumindest musste er etwas von den Medikamenten beschaffen.
    Dieser Gedanke stand in völligem Widerspruch zu seinen Instinkten, und als er das letzte Mal nicht abgehauen war, als er es hätte tun sollen, hatte am Ende ein Anzati-Attentäter seine tentakelähnlichen Fortsätze in Khedryns Hirnschale gesteckt.
    Aber er konnte das Mädchen nicht einfach außer Acht lassen. Und wenn er eines war, dann dickköpfig. Er konnte das kleine Mädchen

Weitere Kostenlose Bücher