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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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während er hinter sich horchte.
    Er hörte nichts anderes als das Wummern seines eigenen Herzschlags. Er versuchte, die Geschehnisse zu verarbeiten. War der Umbaraner die ganze Zeit über an Bord gewesen? Was wollte er? War er ein potenzieller Verbündeter? Und, was am wichtigsten war, verfolgte der Umbaraner ihn?
    Der Gang wurde dunkler, oder zumindest kam es Khedryn so vor, aber das ergab überhaupt keinen Sinn. Er stemmte sich gegen seine Fesseln, was jedoch nur dazu führte, dass sie noch tiefer in sein Fleisch schnitten. Er biss sich auf die Lippen, um den Schmerz zu unterdrücken, und streckte den Kopf hinaus, um in die Richtung zurückzuschauen, aus der er gekommen war. Er musste einen Weg finden, seine Hände frei zu bekommen, und sich dann eine Waffe suchen … Etwas Scharfes drückte leicht gegen die Seite seiner Kehle.
    »Hallo«, sagte eine leise Stimme, die sein Herz rasen ließ. »Bitte, tu nichts Unüberlegtes. Andernfalls muss ich dir wehtun.«
    Khedryn schluckte und wandte den Kopf dem Sprecher zu. Der Umbaraner trat einen Schritt zurück, die geladene Armbrust noch immer auf Khedryns Gesicht gerichtet.
    »Beweg dich«, sagte der Umbaraner und stupste ihn mit der Armbrust an.
    Khedryn kam der Aufforderung nach, und der Umbaraner führte ihn den Gang entlang, bis sie zu einer Weggabelung gelangten, wo an der Schottwand ein langer Haltegriff befestigt war.
    Der Umbaraner durchtrennte mit seinem Messer – einer Vibroklinge – Khedryns Fesseln. Während er die Armbrust die ganze Zeit auf Khedryn gerichtet hielt, holte er ein Paar Flexischellen aus dem Mantel hervor. »Um deine rechte Hand und dann um den Haltegriff an der Wand.« Er warf Khedryn die Flexischellen zu. »Beeil dich, oder ich schieße dir ins Gesicht.«
    Khedryn schlang die Flexischellen um sein rechtes Handgelenk und dann um den Haltegriff.
    »Fest!«, sagte der Umbaraner, und Khedryn gehorchte. »Jetzt setz dich hin.«
    Khedryn tat wie geheißen, und sein an den Haltegriff gefesselter Arm ragte über den Kopf empor. Er musste aussehen wie ein Schüler, der sich im Unterricht meldete, weil er eine Frage hatte.
    Schweiß durchtränkte seine Kleidung. Dort, wo die Fesseln der Klone in seine Haut geschnitten hatten, sickerte Blut aus seinem Handgelenk. »Was willst du von mir?«
    »Ich will gar nichts von dir«, sagte der Umbaraner, seine Stimme ein zischendes Flüstern. »Ich komme später zurück, um mich um dich zu kümmern.«
    »Warte! Wer bist du? Arbeitest du für die Jedi?«
    Bei diesen Worten ließ der Umbaraner ein spöttisches Grinsen sehen und eilte den Korridor hinunter. Khedryn staunte über die Fähigkeit des Umbaraners, sich mit nahezu völliger Lautlosigkeit zu bewegen. Schon als der Umbaraner bloß einige Meter weit den Gang entlanggehuscht war, hatte Khedryn ihn aus den Augen verloren. Er schien mit den Schatten zu verschmelzen.

8. Kapitel
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte Seherin zu Soldat. Ihre Stimme klang abwesend, ihr gedankenverlorener Blick war auf das grenzenlose Schwarz außerhalb des Schiffs gerichtet. »Mutter will, dass wir nach Hause kommen.«
    Soldat schaute sie an und sah das leichte Pulsieren unter ihrer Haut. Er warf einen raschen Blick hinter sich auf Jägerin, die in einem der Mannschaftssitze saß. Sie erwiderte seinen Blick, ihre grünen Augen noch immer leicht benommen. Er fragte sich, ob sie ihn erkannte, ob sie sich daran erinnerte, was sie zu ihm gesagt hatte, als sie den Mond verließen. Er bezweifelte es.
    Er ergriff Seherin am Arm. Sie zischte bei seiner Berührung, und er spürte die Bewegung unter ihrer Haut.
    »Du brauchst Medikamente«, sagte er. Er hätte aus dem Frachtraum mehr ins Cockpit mitnehmen sollen. Er hatte nicht gedacht, dass sie schon so bald Nachschub brauchen würden.
    »Ich muss nach Hause«, sagte sie und grinste.
    Soldat sah den Wahnsinn, der ihr ins Gesicht geschrieben war. »Ich beende gerade die Kursberechnungen«, sagte er vorsichtig und ließ ihren Arm los. »Wir fliegen nach Hause, Seherin. Aber du brauchst Medikamente. In Ordnung?«
    Sie sagte nichts, und er entschied, ihr Schweigen als Zustimmung zu deuten.
    Er dirigierte Seherin zum Kopilotensitz, ließ sie sich hinsetzen und wandte sich an Jägerin. »Ich möchte, dass du in den Frachtraum gehst und die Medikamente holst.«
    Jägerins Augen konzentrierten sich auf ihn, wachsamer, als er sie seit Tagen gesehen hatte. »Wo sind sie?«
    »Vorne im Frachtraum. Ich habe den Container offen gelassen. Bring so viel

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