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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Wahrheit entsprach.
    Das war kein Streit, sondern eine Erkenntnis. Wir können uns noch so viel vormachen, aber das zwischen uns ist weder normal noch das, was wir beide gebrauchen können.
    Dieser Gedanke provozierte eine andere Frage:
Was brauche ich?
    Die Antwort lautete
Tain
, aber sie konnten unmöglich weitermachen wie bisher.
    Die Fahrstuhltüren glitten auf, und Samantha und Logan gingen durch die Halle zum Ausgang. Draußen stand eine lange Schlange von Polizeiwagen, die natürlich Schaulustige angelockt hatten. Und nicht nur Schaulustige, wie Samantha feststellte, als sie eine schwarze Stretchlimousine auf der anderen Straßenseite bemerkte.
    Sie sagte Logan, dass sie gleich nachkäme, lief hinüber zu der Limousine und klopfte an die hintere getönte Seitenscheibe. Das Fenster öffnete sich lautlos, und dahinter saß Septimus, tief im Schatten, so dass ihn auch ja kein verirrter Sonnenstrahl berührte.
    »Wolltest du der Polizei bei der Arbeit zusehen?«, fragte sie.
    »Nein, ich war hinter deinem Unsterblichen her. Einer meiner Untergebenen hat mir berichtet, dass er zurück zur Villa der Lamiah-Matriarchin gegangen ist.«
    Samantha wurde misstrauisch. »Und warum bist du dann nicht dort?«
    »Weil er mich gesehen hat und mich anwies, ihn hierher zu bringen.«
    Samantha drehte sich zu dem Gebäude um. »Er ist drinnen? Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Er ist da oben«, sagte Septimus und zeigte in die Höhe, »auf dem Dach.«
    Wieder drehte Samantha sich um, schirmte ihre Augen mit einer Hand ab und blickte an dem Wolkenkratzer hinauf. »Was macht er auf dem Dach?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Septimus. »Wenn du willst, kannst du das Fernglas meines Fahrers haben.«
    »Nein.« Hinter ihr wurde das Fenster geschlossen, und Samantha rannte über die Straße zurück in das Gebäude. Ungeduldig wartete sie auf den Aufzug, sprang hinein und drückte den Knopf für das Dachgeschoss.
    Als sie oben ankam, fand sie sich in einem großen Wartungsraum wieder, an dessen einem Ende sie eine offene Tür und dahinter blauen Himmel sah. Vorsichtig, eine Hand an ihrer Waffe, bewegte Samantha sich hinaus auf das Dach.
    Tain packte sie, zog sie nach draußen und hinter die Ecke eines kleinen Wartungsschuppens. Er hatte eines seiner Schwerter in der Hand und wirkte zornig.
    »Was machst du hier?«, fragte er.
    »Das ist ein Tatort. Wieso bist du hier? Und was wolltest du bei der Villa?«
    »Ein Portal zu einem der tiefen Totenreiche schließen.«
    Sie starrte ihn entsetzt an. »Die Matriarchin hat ein Portal?«
    »Nicht mehr, aber es gibt noch eines, und das führt hierher.«
    »Zu ›No More Nightmares‹? Sie hassen doch angeblich Dämonen.«
    »Sie opfern Dämonen«, korrigierte Tain.
    »Wie bitte?« In Samanthas Kopf überschlugen sich die Gedanken. »Das machen sie mit den Herzen? Sie opfern sie?«
    »Ja«, antwortete er finster.
    »Aber was war mit Nadias Schwester? Ihr Herz wurde zurückgeschickt.«
    »Das weiß ich nicht.« Seine Augen funkelten vor Wut. Dieses Funkeln zusammen mit seinem kurzgeschnittenen Haar, dem schwarzen Tattoo, den Schwertern und seinem vernarbten Körper ließ ihn furchterregender aussehen als den schrecklichsten Gang-Chef, mit dem sie es bisher zu tun gehabt hatte. »Vielleicht war es nicht gut genug.«
    »Ich würde schwören, dass es in den Büros keine Todesmagie gibt. Auch du hast keine gefühlt. Dort opfern sie nicht.«
    »Die Büros sind nur eine Fassade, um die Leute zu täuschen, die wirklich glauben, dass sie gegen Dämonen kämpfen. Der Tempel befindet sich hier auf dem Dach.«
    Er zeigte mit seinem Schwert um sich. Um sie herum lag Los Angeles in strahlendem Sonnenschein.
    Auf der anderen Seite des Daches aber stand ein niedriger Schuppen, der auf den ersten Blick aussah, als wären darin Kabelkästen oder Rohrleitungen untergebracht. Zunächst spürte Samantha auch gar nichts, dann jedoch kam ihr aus der Richtung eine solche Welle von Todesmagie entgegen, dass es sie beinahe umgeworfen hätte.
    Tain fing sie mit einer starken Hand auf und schob sie zurück in den großen Dachraum, während er die Attacke zugleich mit Lebensmagie abwehrte.
    »Also, diese Dämonen«, rief Samantha, »sind sie irgendwie sauer auf dich?«
    »O ja!«, antwortete Tain.

[home]
Kapitel 17
    D ämonen, Dutzende von ihnen, strömten aus dem Portal in die spätnachmittägliche Sonne.
    »Ruf Hunter an!«, schrie Tain ihr zu, zog sein zweites Schwert und wandte sich zu der Horde um. »Sag ihm, er soll

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