Dunkle Gier: Roman (German Edition)
an ihrem Nacken spürte, als er ihr Haar beiseiteschob, um mit seinen Lippen über ihre Haut zu streichen. Es war nur der Hauch einer Zärtlichkeit, doch Marguarita erschauerte vor Wonne, und ihr Blut erhitzte sich – ihr ganzer Körper begrüßte ihn.
»Ich weiß, dass das für dich genauso schwierig war wie für deine Freundin, und das tut mir wirklich leid.«
Sie drehte sich um, und er trat nicht zurück, sodass sie zwischen der Spüle und seinem Körper gefangen war. Um ihn ansehen zu können, legte sie den Kopf zurück und lächelte ihn an.
Wusstest du, dass deine Augen von einem dunklen Saphirblau sind wie der Mitternachtshimmel, wenn wir allein sind und du mich so ansiehst?
Er küsste sie auf die Nasenspitze. »Wenn das stimmt, bist du die Einzige, die Farbe in meinen Augen erkennt. Ich habe sie immer nur schwarz wie den Schatten des Todes gesehen.«
Sie schlang ihm die Arme um den Nacken, verschränkte die Finger und lehnte sich an ihn. Ich versichere dir, dass sie von einem wundervollen Blau sind, wenn du mich so ansiehst.
»Und wie sehe ich dich an?«
Mit Zuneigung. Sie brachte es nicht über sich, von Liebe zu sprechen, aber es fühlte sich für sie so an.
Er umfasste sanft ihr Kinn, damit sie nicht den Blick abwenden konnte. »Wird es sich wie Liebe anfühlen, wenn ich dich von allem wegbringe, was du kennst? Von allen, die du liebst?«
Das war nie deine Entscheidung, Zacarias, sondern immer meine. Ich bestand darauf, dass du weiterlebtest. Ich bat dich, mir zuliebe zu bleiben. Ich habe mich für dich entschieden. Und ich werde mich immer wieder für dich entscheiden.
Zacarias starrte sie aus seinen mitternachtsblauen Augen an, die so schön waren, dass ihr Herz ins Flattern geriet.
»Du beschämst mich.«
Dass ich menschlich bin und eine Frau, macht mich nicht gleichzeitig dumm. Ich habe aus jedem Blickwinkel darüber nachgedacht. Ich bin nicht mit geschlossenen Augen ins kalte Wasser gesprungen, sondern hatte eine ganze Nacht zum Überlegen. Ich weiß, dass es schwierig sein wird, unsere beiden Welten zu vereinen. Und auch, dass es manchmal schmerzlich sein wird. Doch du hast gesagt, du würdest mich glücklich machen, Zacarias. Du hast es mir geschworen, und ich glaube dir. Du wirst dein Versprechen halten, da bin ich mir absolut sicher.
»Aber du weißt, dass ich dich auch beherrschen werde«, entgegnete er mit schonungsloser Offenheit, doch sie konnte auch die Schatten sehen, die sich über das Blau in seinen Augen legten.
Dann wirst du hoffentlich liebevoll dabei sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich glücklich wäre und mich geliebt fühlen würde, wenn du nicht berücksichtigst, was mich erfreut. Das Leben ist voller Möglichkeiten, Zacarias. Ich habe mich dafür entschieden, bei dir zu bleiben und glücklich zu sein. Und wenn die Erde bebt und ich Angst habe, werde ich mich eben einfach sehr gut festhalten.
Das langsame Lächeln, zu dem sich seine Mundwinkel verzogen, ließ seine harten Züge weicher erscheinen. »Und ich erwarte von dir, dass du Wort hältst. Verbirg niemals deine Furcht oder deinen Ärger vor mir! Ich will alles von dir, Marguarita.«
In seinem Kopf nahm er ihr helles Lachen wahr. Frag Julio und Cesaro nach mir, bevor du das verlangst! Ich habe ein sehr aufbrausendes Wesen. Es kommt nicht oft vor, aber ich kann nicht sachlich bleiben, wenn jemand dumm genug ist, mich zu weit zu treiben.
Zacarias blickte in ihre schönen Augen, die wie geschmolzene Schokolade waren, und wusste, dass er verloren war. Er war ein Mann, der niemandem vertraute, doch in Marguarita setzte er Vertrauen. Sie würde zu ihm stehen. Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich durch das Haus zur Eingangstür.
»Ich möchte, dass du mit mir kommst, Marguarita, denn ich will dir unsere Welt zeigen.« Seine Augen waren blauer denn je, als er lächelnd zu ihr hinunterblickte. »Mit dir werde ich sie zum ersten Mal richtig sehen.«
Sie schrieb ein Fragezeichen in die Luft.
»In Farbe. Du wirst die Farben und das Gefühl dazu beitragen. Ich habe noch nie die Nacht und den Mond und den Regenwald in Farbe gesehen.« Es erschien Zacarias wie ein Wunder, dass sie das bewirken konnte. Nur mit ihr zusammen zu sein ließ ihn eine völlig andere Welt erleben.
Er hatte in einer Art Leere gelebt. In einer Hölle, die kahl, öde und sehr hässlich gewesen war. Die prächtigen Farben und die Gefühle – die guten wie die schlechten – machten alles zu einem wahren Wunder.
Marguarita hatte ihm ein
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