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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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prachtvollen, beeindruckenden Vögel.
    Zacarias hatte sich im Regenwald immer zu Hause gefühlt und den Tieren verwandter als den Menschen, die die Welt bevölkerten.
    Wie ich , bejahte Marguarita. Deshalb haben wir auch so schnell zueinandergefunden, Zacarias – weil wir beide eine Affinität zu Tieren haben.
    Wieder wärmte ihr Lachen, das er in seinem Kopf verspürte, ihm das Herz. Natürlich bist du mehr wie eine große Dschungelkatze und ich mehr wie die Kolibris, die die Blumen umschwirren.
    Sie blickte zu ihm auf. Ihre Augen strahlten vor Freude und Erwartung dessen, was er mit ihr teilen würde. Mit einem Lächeln zeigte er ihr die Zähne und bleckte sie wie ein wildes Tier. Wieder lachte Marguarita und durchflutete ihn mit ihrer wunderbaren Wärme, die wie flüssiger Honig war – oder geschmolzenes Gold, das die Risse und Sprünge in seiner Seele füllte und noch mehr der Schatten aus ihm vertrieb.
    Er schloss sie fester in die Arme. Wie war es dazu gekommen, dass er nach jahrhundertelangem, völligem Alleinsein innerhalb kürzester Zeit so vollkommen erfüllt von einer Frau sein konnte? Und noch dazu von einer menschlichen?
    Und närrischen , setzte sie lachend hinzu.
    So ist es , stimmte er grinsend zu. Aber diese süße kleine Närrin hatte die Welt für ihn verändert, ihn ins Leben zurückgeholt und ihm Gefühl und Farbe zurückgegeben. Trotzdem konnte er nicht widerstehen, sie ein bisschen aufzuziehen. Du weißt, dass Kolibris sich ständig zanken? Sie sind boshafte kleine Biester.
    Vielleicht verspüre ich deshalb diese Affinität zu dir.
    Sehr zu seinem eigenen Erstaunen lachte er diesmal laut heraus. Das Geräusch verblüffte und erfreute ihn. Er kannte das Wort »Spaß«, hatte sich aber bis jetzt nie wirklich etwas darunter vorstellen können. Wieder war es Marguarita, die ihm die Bedeutung eines Wortes nahebrachte, denn das Zusammensein mit ihr war purer Spaß.
    Ist dir kalt? Hatte er ein kleines Frösteln an ihr wahrgenommen?
    Nein, du hältst mich sehr schön warm. Ich bin nur aufgeregt. Es ist so wunderschön hier, Zacarias! Ich habe schon Aras gesehen, jedoch noch nie so viele auf einmal, die alle die Köpfe aus den Baumlöchern herausstrecken.
    Wohin sie auch blickte, spähten neugierige Köpfe, immer zwei auf einmal, aus den ausgehöhlten Löchern in den Bäumen, in denen sie die Nacht verbrachten.
    Ein normaler Schwarm von Aras besteht, je nach Gattung, aus etwa dreißig Tieren. Sie hocken morgens alle zusammen herum, als besprächen sie sich miteinander. Die Spannweite ihrer Flügel beträgt gute drei Fuß, also nicht annähernd so viel wie die des Haubenadlers, doch wenn sie sich in die Luft erheben, ist es ein unvergleichlicher Anblick. In wenigen Minuten wirst du sehen, wie der ganze Schwarm auffliegt.
    Er spürte Marguaritas freudige Erregung und Begeisterung, die durch sie auch ihn ergriffen. Sie hatte ihn nach Jahrhunderten der Dunkelheit erweckt, und ein Teil von ihm würde sich immer sorgen, was genau sie da erweckt hatte. Aber seine Gefühle für sie waren zu vielschichtig und intensiv, um sie ans Licht zu bringen und zu untersuchen.
    Dann lass es, Zacarias! Dieser frühe Morgen im Regenwald ist einfach herrlich. Der Mond wirft noch sein Licht auf uns, die Aras erwachen und breiten ihre blauen, goldenen und roten Flügel aus … Es ist fantastisch, und du hast mir diesen unvergesslichen Moment geschenkt.
    Zacarias blickte auf das bunte Durcheinander all dieser prachtvollen glänzenden Federn, als die Aras sich langsam regten und streckten und für ihre morgendliche Versammlung putzten. Der Mond sank allmählich tiefer, und die Sonne erhob sich langsam.
    Wie kommt es, dass du so weise bist?
    Frauen sind sehr weise, Zacarias. Du solltest öfter auf sie hören.
    Er schnaubte nur und spürte Marguaritas Lachen, das ihn mit Freude und Glück durchflutete. Sie zitterte vor Aufregung und umklammerte sein Handgelenk noch fester, als die Vögel mit ihren Flügeln flatterten und sich dann alle, wie ein einziger Körper fast, im selben Moment in die Luft erhoben. Die durch die Bäume fallenden Lichtstrahlen verstärkten die herrlichen Farben der schillernden Federn noch. Die Farben waren sogar so intensiv, dass sie Zacarias blendeten und ihm ein bisschen schwindlig davon wurde. Er hatte diesen Anblick schon viele Male gesehen, aber noch nie in Farbe. Nicht so. Und nicht mit Marguarita an seiner Seite.
    Marguarita. Ihr Name war nur ein Hauch, ein leises Wispern im Wind, das ihn durch den

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