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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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flitzten und an den Wänden hinaufzukrabbeln versuchten. Esteban schrie gellend auf, sprang zurück und schleuderte die Schaufel weg.
    DS fuhr herum, als Esteban zurücktaumelte und schreiend von dem leeren Grab weg auf die Treppe zurannte. DS’ Macht über Esteban war groß genug, um ihn mit einer gezischten Warnung aufzuhalten, jedoch nicht, um ihn wieder an den Rand des tiefen Lochs zurückzubringen.
    Marguarita ließ sich neben Lea auf dem Boden nieder und nahm ihre Hand. Beide Frauen versuchten, so weit wegzurutschen, wie sie konnten, ohne DS auf sich aufmerksam zu machen. Marguarita hatte Leas leises Weinen im Ohr, aber mit ihrem scharfem Gehör nahm sie auch noch etwas anderes wahr – ein Wispern von Tausenden winziger Beinchen, die den Erdboden bewegten.
    Sie hatte doch wohl keinen Fehler gemacht? Zacarias hätte es ihr sicher gesagt, wenn er seinen Schlafplatz gewechselt hätte, oder? Ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist.
    Für einen Moment herrschte Schweigen, und sie drückte die Faust an den Mund, um nicht laut loszuschluchzen. Ihre Augen brannten. Lea legte tröstend den Kopf an ihre Schulter und versuchte, ihre zerrissene Bluse über der Brust zusammenzuhalten.
    So wie ich wissen muss, dass du in Sicherheit bist. Und das bist du nicht, antwortete Zacarias schließlich.
    Die Schärfe seiner Stimme ließ Marguarita zusammenfahren, doch zumindest vermittelte sie ihr nicht den Eindruck einer unmittelbar bevorstehenden Gefahr. Was auch immer sich in diesem Loch befinden mochte, es war nicht Zacarias.
    DS näherte sich der Grube vorsichtig und warf einen Blick hinein. Die vorher bräunliche Erde war jetzt mit schwarzen Flecken übersät. Während er mit weit aufgerissenen Augen hinunterstarrte, krabbelten immer mehr Spinnen aus den Seiten und dem Boden der Grube und füllten sie langsam. Die winzigen Tiere bewegten sich auf faszinierende Weise, krabbelten übereinander und durcheinander, um mit ihren kleinen Beinen zum Gipfel des wimmelnden Haufens zu gelangen, der immer höher wurde, je mehr Spinnentiere sich dazugesellten.
    »Er ist hier«, schrie DS schadenfroh. »Wir kommen ihm näher. Wahrscheinlich benutzt er die Insekten, um sich zu schützen.«
    »Ich komme den Dingern jedenfalls nicht zu nahe«, erklärte Esteban und setzte sich auf die Treppenstufe, wo er sich mit zitternden Händen durch die Haare fuhr. »Sie sehen hungrig aus, und falls sie aus dem Loch herauskrabbeln, verschwinde ich von hier.«
    »Du wirst tun, was ich dir sage.« DS beobachtete die Masse kleiner Körper, die jetzt aus winzigen Löchern seitlich der Grube kamen und an den Wänden hochzukrabbeln begannen, als suchten sie ihn.
    Er erschauderte und fuhr herum, um die beiden Frauen anzusehen. Marguarita wusste, wie blass sie war. Sie konnte die scheußliche Grube voller Insekten sehen, und ihr ganzer Körper schreckte davor zurück. Aber sie presste die Lippen zusammen, um sich nicht anmerken zu lassen, dass sie vielleicht jeden Moment aufspringen und losrennen würde. Weil ihre Angst vor den Spinnen noch größer war als die vor DS.
    Dabei sollte sie froh sein, dass Zacarias die Krabbeltiere geschickt hatte, weil DS jetzt glaubte, dass sich hier Zacarias’ Ruhestätte befand. Als Hinhaltetaktik war es brillant. Aber da Marguarita eine Höllenangst vor Spinnen hatte, schloss sie die Augen und wünschte mit aller Macht, sie würden wieder verschwinden.
    DS packte sie am Handgelenk und zog sie hoch. »Da wir jetzt wissen, wo er ist, brauchen wir dich ja eigentlich nicht mehr, oder?«, sagte er und zog sie in Richtung Grube.
    Marguarita kämpfte wie eine Wildkatze, trat und schlug um sich und ignorierte den Hagel von Faustschlägen, den er auf sie niedergehen ließ. DS schaffte es, sie bis zum Rand des Lochs zu zerren, aber dort riss sie sich los, hysterisch jetzt und völlig außerstande, klar zu denken. Sie konnte nicht in dieses Spinnenloch hinuntersteigen! Das würde sie nicht überleben. Ihr Herz geriet derart außer Kontrolle, dass sie befürchtete, einen Herzanfall zu erleiden.
    Beruhige dich! Sie sind völlig harmlos.
    Ich kann nicht. Ich kann das nicht. Mach, dass sie verschwinden!
    DS riss Marguarita herum und schlug sie hart genug ins Gesicht, dass sie einen Moment lang wie benommen war. »Du gehst da rein. Wir müssen herausfinden, ob sie giftig sind, und ich habe noch etwas vor mit unserer kleinen Lea.« Und damit hob er Marguarita auch schon auf und warf sie in das Loch – während Lea sich im selben Moment wie

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