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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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eine Raubkatze auf ihn stürzte, ihn an den Beinen packte und ihn über den Rand des Lochs zu Marguarita in die Tiefe stieß. Aber auch sie wurde mitgerissen, und alle drei landeten auf dem Spinnenhaufen. Marguarita wurde tief in ihn hineingedrückt, weil DS und Lea bei dem Sturz auf sie gefallen waren.
    Marguarita fühlte Tausende der widerlichen Spinnenbeine auf ihrer Haut, in ihrem Haar und ihrem Mund. Sie hatte ihn zu einem stummen Schrei geöffnet, und die Spinnen schwärmten über sie wie über frisches Fleisch. Sie konnte nicht atmen und hatte Angst zu schlucken, kniff die Augen so fest wie möglich zu und versuchte mit ihrer ganzen Willenskraft, eine gnädige Ohnmacht zu erzwingen. Ihr gellten die Ohren von dem lauten, lang gezogenen Schrei in ihrem Geist. Es war ein Heulen schierer Panik, das sie nicht beherrschen konnte.
    Sívamet . Atme mit mir! Die Spinnen würden dir niemals etwas zuleide tun. Vertrau mir! Komm zu mir, dort bist du sicher!
    Außer sich vor Angst, folgte sie mit ihrem Geist dem Pfad zu Zacarias’, überließ ihren Körper den Spinnen und dem Chaos und gab sich in Zacarias’ Obhut. Sofort wurde sie ruhig und gefasst, und eine angenehme Wärme durchströmte sie. Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie eisig kalt ihr war. Zacarias umgab sie mit seinem ganzen Sein, hielt sie an sich gedrückt und beschützte sie vor dem fürchterlichen Albtraum, in dem sie gefangen gewesen war.
    Es war Leas Schrei, der sie in die Realität zurückbrachte, und ihre Augen flogen auf, als ihr Geist in ihren eigenen Körper zurückkehrte. Esteban war fieberhaft dabei, Erde auf die drei in der Grube zu schaufeln, um die Spinnen zu begraben, wobei ihm anscheinend völlig gleichgültig war, dass seine Schwester, Marguarita und DS in dem tiefen Loch festsaßen. So schnell er konnte, schaufelte und schob er große Haufen des Erdreichs von den Rändern in das Loch.
    Lea schrie und schüttelte sich die Erde aus dem Haar. DS verfluchte Esteban und sprang an der Wand hoch, um den Rand der Grube zu erreichen. Esteban schlug ihm jedoch mit der Schaufel auf die Finger und fuhr hysterisch fort, die Erde auf sie zu schütten. In wilder Wut packte DS Lea am Hals, um sie zu erdrosseln. Sie konnte nicht einmal mehr schreien, so fest drückte er zu.
    Marguarita schaffte es irgendwie, auf die Beine zu kommen, und griff in die Rocktasche, um das Messer hervorzuholen. Die Scheide steckte sie schnell wieder ein und versuchte, nicht die Spinnen zu beachten, die überall herumkrabbelten, an ihrem Arm hinunterliefen und sich in ihrem Haar festsetzten. Ihr drehte sich der Magen um, als sie auf DS zustolperte. Und noch immer hagelte Erde auf ihren Kopf und ihre Schultern nieder. Sie musste sich die Augen reiben. Aber die ganze Zeit hielt sie den Blick auf DS gerichtet, weil sie wusste, dass ihr nur Sekunden blieben, bevor er Lea töten würde.
    Marguarita brachte die drei Schritte zu ihm hinter sich, zögerte aber einen Moment, weil sie nicht sicher war, wie sie das Messer benutzen sollte. Er kehrte ihr den Rücken zu, doch Marguarita hatte noch nie im Leben auch nur daran gedacht, einen anderen Menschen zu töten.
    Er ist böse. Zacarias’ Stimme war tödlich ruhig und kalt wie Eis.
    Marguarita trat näher. Leas Augen quollen aus den Höhlen, ihr Gesicht war scharlachrot. DS’ Finger gruben sich immer tiefer in ihre Kehle und schnürten ihr die Luft ab. Ein weiterer Erdregen ging auf ihre Köpfe und Schultern nieder, aber DS lockerte nicht einmal für eine Sekunde den Griff.
    Marguarita atmete tief ein, und Kraft und Stärke strömten in sie hinein. Sie stieß so hart zu, wie sie konnte, durchtrennte Haut und Muskeln und spürte, wie das Messer in die Niere ihres Peinigers eindrang.
    Dreh die Klinge!, befahl Zacarias ihr ruhig.
    Mit zusammengepressten Lippen gehorchte sie. Es war viel schwerer, als sie geglaubt hatte, selbst mit der großen Macht, die sie durchflutete.
    Und jetzt zieh sie heraus!
    Marguarita wusste, dass Blut fließen würde, wenn sie das Messer aus der Wunde zog. Der Mann würde verbluten. Dennoch gehorchte sie. Das Gefühl der durch menschliches Fleisch gleitenden Klinge war grauenvoll – und Marguarita wusste, dass sie es nie vergessen würde. Als sie zurücktrat, erstickte sie fast an der Galle, die ihr in die Kehle stieg.
    DS versteifte sich. Seine Augen weiteten sich, und er wandte den Kopf, um Marguarita anzustarren. Seine Hände lösten sich von Leas Hals, und sie fiel, hustend und nach Atem ringend, zwischen die

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