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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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jedes Mal bis zehn und war sich der Position der Sonne so stark bewusst wie nie zuvor. Es war noch viel zu lange hin, bis sie untergehen und Zacarias seine Kraft zurückgewinnen würde.
    »Esteban, bring deine Schwester runter! Und wenn sie nicht laufen will, dann schleif sie an den Füßen in den Keller!«
    Esteban lachte. »Du bist ’n harter Brocken, Dan.«
    »Ich hab dir gesagt, du sollst mich nicht so nennen«, fauchte DS.
    Wütend versetzte er Marguarita einen Stoß zwischen die Schulterblätter, der sie nach vorn schleuderte und ihr den Atem nahm. Mit dem Gesicht nach unten landete sie im Dreck, und DS trat über sie und blickte sich zufrieden um. Der Boden bestand aus festgestampfter Erde, und der Raum war kühl und dunkel, die ideale Umgebung für Vampire. DS warf einen Blick auf seine Uhr, bevor er Marguarita mit dem Fuß anstieß.
    »Geh von der Treppe weg und setz dich drüben an die Wand!«, befahl er.
    Sie beeilte sich, aus seiner Reichweite zu kommen, und fuhr zusammen, als sie Lea schreien hörte. Marguarita war stolz auf ihre Freundin, die ihren Bruder nicht anbettelte. Es war offensichtlich, dass er für sie verloren war. Er befand sich rettungslos im Griff der Droge und stand vollkommen unter DS’ Einfluss. Lea sank neben Marguarita auf den Boden, und unter den Falten ihres Rocks, der dieses kleine Zeichen der Kameradschaft verbarg, hielten die beiden Frauen sich an den Händen.
    »Was wird passieren, wenn sie nichts finden?«, flüsterte Lea besorgt.
    Marguarita zuckte hilflos die Schultern. Sie hatte den metallischen Geschmack von Furcht auf der Zunge, doch sie würde handeln müssen, um Zacarias zu retten. Niemals würde sie ihn aufgeben. Sie hatte ihn nicht an den Vampir verraten, und sie würde ihn auch jetzt nicht einer solch widerlichen Kreatur wie DS ausliefern.
    Beide Männer begannen, wie wild zu graben. Die Erde war oben noch ziemlich locker und einigermaßen leicht zu entfernen. Als sie jedoch tiefer kamen, wurde es schwieriger, weil sie dort fast so hart war wie Zement.
    »Siehst du, Esteban? Das muss sein Schlafplatz sein, sonst wäre die Erde anders«, sagte DS mit einer Stimme, die ganz heiser vor Erregung war.
    »Es ist verdammt schwere Arbeit«, murrte Esteban.
    »Halt die Klappe und grab weiter!«
    Marguarita hatte noch nie einen so harten Boden auf der Ranch gesehen und konnte nur vermuten, dass Zacarias die Zusammensetzung verändert hatte.
    Lass das lieber! Du wirst deine Kraft noch brauchen, falls ich scheitere, ermahnte sie ihn.
    Ich bin ein Teil der Erde, und Mutter Erde beschützt die ihren, so gut sie kann.
    Die kryptische Antwort beruhigte Marguarita nicht.
    Anderthalb Stunden krochen dahin. Beide Männer hatten schon lange ihre Hemden abgelegt und schwitzten und fluchten. Im Boden klaffte ein etwa ein Meter achtzig tiefes Loch, in dem jedoch nichts als gähnende Leere zu erkennen war.
    DS’ Gesicht war wieder eine Maske des Zorns, als er sich den Schweiß abwischte und Marguarita einen bösen Blick zuwarf. »Du hast mich belogen.«
    Ein schriller, angsterfüllter Schrei zerriss plötzlich die Luft, und Esteban zeigte auf das Loch und wich entsetzt davor zurück.

17. Kapitel
    R atten. Kleine Ratten wühlten in der Erde. Tief unter dem nahrhaften schwarzen Erdreich hörte Zacarias die beiden Männer die Schaufeln in die Erde stoßen. Scharrend, schabend und schürfend rissen sie die Erde auf und wühlten sich hinein wie die Ratten, die sie waren. Das Geräusch schallte durch die Erdschichten und breitete sich aus wie eine Krankheit, dieses endlose Zerstören und Auseinanderreißen. Mutter Erde erschauderte unter der heftigen Attacke, und er spürte, wie sie nach ihm griff und ihn beschützend in die Arme schloss.
    Sein Körper war bleischwer, aber seine Gedanken rasten und versuchten, einen Weg zu finden, den Fluch seiner Spezies zu überwinden. Noch nie in seinem Leben hatte Zacarias sich so vollkommen hilflos und frustriert gefühlt. Er hatte die Schwäche, die der Preis für enorme Kraft und Macht war, bisher immer akzeptiert. Die Nacht gehörte seiner Spezies und der Tag den Menschen. Das war ebenso sehr ein Bestandteil seiner Welt, wie sich von Blut zu ernähren.
    In all den Jahrhunderten hatte er dieses Gesetz noch nie verwünscht, doch er war ja auch immer der einzige Gefährdete gewesen. Nur er und niemand sonst. Sein Leben war von Pflicht und Akzeptanz bestimmt gewesen. Hätten sie ihn vorher gefunden, wäre es ihm egal gewesen. Aber diesmal ging es nicht um

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