Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
lieber ein Murphy’s. Das dunkle Bier passte nicht nur wegen der Farbe zu seiner Stimmung, sondern speziell durch seinen Alkoholgehalt. Er würde an diesem Abend alles tun, um jeden Gedanken an Alan zu verdrängen. Und das gesamte Spektrum zwischen hemmungslosem Sex und einem Vollrausch lag dabei im Rahmen des Möglichen.
„ Okay, ich habe da schon einen Laden im Auge“, brummte Mark. „Wenn du magst, kannst du mitkommen.“ Innerlich musste er schmunzeln, es war nicht sehr wahrscheinlich, dass James ihn freiwillig begleiten würde, wenn er wüsste, um was für einen Anlaufpunkt es ging, aber dort konnte Mark alle seine Bedürfnisse stillen.
„ Gern, ich überlasse mich ganz deiner Führung.“ Es blitzte in James’ Augen, und Mark hatte den Eindruck, dass sein neuer Kollege sich über ein wenig Gesellschaft freute. Wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, hatte er auch keine Lust, sich allein ins Getümmel zu stürzen. Mit jemandem an seiner Seite konnte er sich besser aussuchen, mit wem er Kontakt herstellen wollte, ohne ständig blöd angebaggert zu werden, denn mit Sicherheit würde man James für seinen Gefährten halten. Gar keine so schlechte Vorstellung , dachte er für einen Moment. Stünde er nicht ausgerechnet auf unser Computermäuschen, würde ich mein Glück bei ihm versuchen. Ein hammergeiler Kerl!
Mark konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er an Tracy dachte. Zwar waren sie schon seit Urzeiten kein Paar mehr, aber es verband sie eine tiefe Zuneigung, die sich in eine ebensolche Freundschaft verwandelt hatte. Doch seine Hetero-Anwandlungen waren Geschichte; seit Alan ihn in die Liebe unter Männern eingewiesen hatte, war für ihn keine Frau mehr von Interesse.
Alan! Schon wieder Alan! Irgendwie kam Mark gedanklich ständig bei seinem Geliebten an. Wie er es auch drehte und wendete, es gab anscheinend kein Entrinnen.
„ Dann komm, beweg deinen Hintern! Ich will hier nicht versauern!“, sagte Mark ungewollt schroff. Das Adrenalin in seiner Blutbahn brachte ihn fast um, er wollte einen erneuten Ausbruch seiner PSI-Kräfte verhindern … denn körperlich laugte ihn diese Anstrengung aus und es hatte immer einen sehr nachhaltigen Effekt auf seine Umgebung, wenn er sich entlud. Diese Blöße wollte er sich vor James nicht geben.
„ Die Nacht ist unser.“ Der Neue in ihrer Truppe grinste, er schien Mark den derben Ton nicht übel genommen zu haben. „Wäre doch gelacht, wenn wir dieser altehrwürdigen Stadt nicht ein bisschen Spaß abringen könnten …“
Nachdem sie mit dem Aufzug die Tiefgarage erreicht hatten, stiegen sie in Marks Zweisitzer und fuhren auf der Bayswater Road in Richtung Soho. Dieser Stadtteil war berühmt für sein schwul-lesbisches Nachtleben. Dort gab es jede Menge Bars, Klubs und Szene-Treffs. In der Nähe des Piccadilly Circus kannte Mark eine interessante Kneipe, allerdings nur vom Hörensagen. Sie war für bestimmte Ausschweifungen bekannt und sollte sogar einen Darkroom besitzen, daher hatten er und Alan diese Bar nie besucht. So etwas hatten sie in ihrer Beziehung nicht nötig gehabt. Aber jetzt könnte es der perfekte Ort für Mark sein, um auf andere Gedanken zu kommen. Da erinnert mich wenigstens nichts an ihn , dachte er, als er mit seinem Lotus die Park Lane hinunterglitt und verstohlen zum Speakers Corner schielte.
An diesem berühmten Platz am Eingang des Hyde Parks hatte alles Übel angefangen. Dort hatte Mark von einem Dämon erfahren, dass sie Alan entführt hatten. Er schluckte hart, als ihn die Geschehnisse zu überrollen drohten. Alles, nur das nicht! Wenn er diese Erinnerungen zuließe, wäre der Abend gelaufen. Mark schob seine Empfindungen weit in den Hintergrund, wo sie mit all den anderen Dingen, die ihn belasteten, vor sich hin gären konnten – und es wurde ihm klar, wie dringend er Zerstreuung brauchte: Er war ein wandelndes Pulverfass!
Kurze Zeit später erreichten sie ihr Ziel im Stadtzentrum. Unterwegs hatte Mark seinem neuen Kollegen hier und da eine Londoner Sehenswürdigkeit gezeigt, aber nur, um sich abzulenken. Mehr als einmal hatte er James seine Hand auf den Oberschenkel legen wollen, aus reiner Gewohnheit. Mark war sonst nur sehr selten ohne Alan unterwegs …
Okay, Tyrell , dachte er und atmete tief durch, während er mit James die belebte Straße entlangschritt, in der das Londoner Nachtleben schon im vollen Gang war, von nun an wirst du dich amüsieren und keinen Gedanken mehr an das Milchgesicht verschwenden
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