Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
James schmunzelnd und zwang Mark damit, ihn anzusehen. Er schien zu bemerken, dass er bis in die Haarspitzen geladen war.
Mark nahm das Glas entgegen, ohne dem Barkeeper die geringste Aufmerksamkeit zu schenken, und sagte düster: „Es ging einfach nicht, ich musste ständig an Alan denken. Aber ich war trotzdem scharf wie eine Rasierklinge. Weißt du, wie widerlich es ist, es sich in einer solchen Umgebung selbst zu besorgen?“
„ Grundsätzlich ist mir das Problem nicht fremd.“ James lachte und hob das Bier, um kräftig mit Mark anzustoßen. „Es ist ja auch nicht so, als hätte ich eine Partnerin an meiner Seite, wann immer mich der Hafer sticht. Ich habe die Richtige einfach noch nicht gefunden.“
Marks Lächeln fiel etwas schmal aus, denn er beobachtete, wie der süße Blonde aufgeregt mit dem Kellner tuschelte. „Auf ex? Hier liegt Ärger in der Luft.“
„ Auf ex.“ James setzte das Glas an und leerte es parallel mit Mark in einem Zug. „Ich mache das schon, warte draußen“, sagte sein Begleiter dann und schob Mark, der froh war, die Bar verlassen zu können, Richtung Ausgang. Die angespannte Atmosphäre in dem Laden passte nicht besonders gut zu seiner Gemütsverfassung.
„ Die nächsten Getränke übernehme ich“, empfing Mark James, als dieser ebenfalls aus der Tür trat.
„ Mach dir darum keine Gedanken. Komm, lass uns ein Stück gehen, bevor wir einen anderen Pub suchen, ich brauche etwas frische Luft.“
„ Keine schlechte Idee, das ist gut für einen klaren Kopf.“ Mark atmete tief ein und stupste James dann mit dem Ellbogen. „Bist du dir sicher, dass du die Richtige noch nicht gefunden hast?“
„ Hmm, meinst du jemand Bestimmtes?“
„ Tracy“, warf Mark möglichst beiläufig ein. Ihr Glück lag ihm sehr am Herzen, immerhin war es irgendwie seine Schuld, dass sie schon lange allein lebte. Es hatte sie damals tief getroffen, ihn ziehen lassen zu müssen. Aber die empathisch veranlagte Tracy hatte seine Liebe zu Alan bereits erahnt, bevor er sie selbst bemerkt hatte.
James schwieg für einen Moment und vertiefte sich in die Betrachtung der verschiedenen Pubs und Klubs, an denen sie vorbeiliefen, aber Mark war sofort klar, ins Schwarze getroffen zu haben. Schon als er Tracy früher kurz erwähnt hatte, war von James kein Widerspruch gekommen.
„ Meinst du nicht, dass ich zu alt für sie bin? Es liegen einige Jahre zwischen uns“, bemerkte dieser dann halbherzig, was Mark ein Lächeln entlockte.
„ Das hat sie auch nicht davon abgehalten, mit mir zusammen zu sein. Du bist ungefähr so alt wie ich. Damals war sie gerade mal zwanzig, glaube ich.“
Mit großem Interesse musterte James ihn und schien sich seine Worte reiflich zu überlegen. „Ihr wart ein Paar?“, fragte er dann vorsichtig.
„ Ja, es war kurz, aber sehr heiß. Trace hat mich gehen lassen, sie wusste, dass Alan …“ Mark stockte mitten im Satz und schluckte, er konnte nicht weiterreden, weil er einen dicken Kloß im Hals hatte.
„ Dass ihr füreinander bestimmt seid“, vollendete James leise, ohne Mark anzusehen. „Du vermisst ihn.“
„ Wie Hölle.“
Sein Kollege nickte und legte Mark die Hand auf die Schulter. So viel Mitgefühl hätte er dem Neuen gar nicht zugetraut; es kostete ihn eine beinahe unmenschliche Anstrengung, seine harte Fassade aufrechtzuerhalten. Am liebsten hätte er James in den Arm genommen. „Danke“, murmelte Mark und legte kurz die Hand auf die seine.
Doch James blieb urplötzlich stehen und horchte in eine Gasse hinein, die sie gerade passierten. „Da stimmt etwas nicht.“ Er schaute mit zusammengezogenen Brauen auf sein Ortungsgerät am Handgelenk, das unabhängig zu der ausgefallenen Satellitennavigation funktionierte, und zeigte Mark das Display: Es waren eindeutig Dämonen in der Nähe, was die rote Anzeige bewies.
„ Das war’s dann mit dem Entspannungsabend. Die Arbeit ruft“, seufzte Mark, doch eigentlich war er froh, etwas zum Draufhauen zu bekommen. Und die Höllenwesen sollten sich besser warm anziehen …
Lachend hielt James ihn zurück, weil er planlos loslaufen wollte, und zog ihn ins Halbdunkel. „Warte mal, willst du die Dämonen mit leeren Händen angreifen?“
Mark schaute ihn verdutzt an und tastete nach seinen Waffen, die natürlich nicht an ihrem üblichen Platz waren, da er einen Nahkampf anderer Form vorgehabt hatte. Normalerweise legte er seine beiden Glock 39-Feuerwaffen nie ab; sie begleiteten ihn im Schulterhalfter überallhin.
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