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Dunkle Materie

Dunkle Materie

Titel: Dunkle Materie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aner Shalev
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dass er die Suche unterbrechen und ein Dach finden musste, und unter dem Dach, das er in dieser öden Straße, in der nicht einmal Weihnachtsbäume leuchteten, schließlich fand, dachte er, wie unvorhersehbar das Leben war, vielleicht würde diese Woche, die so stotternd anfing, eine unerwartete Wendung nehmen, aufregend wie ein Feuerwerk.
    Gerade in diesem Moment sah er auf der anderen Straßenseite einen offenen Laden, es schien ihm der Anfang der Wende zu sein, im Laufschritt überquerte er die Straße, betrat den Laden,nahm einen Einkaufskorb, den er mit zwei Gläsern Bio-Erdnussbutter, einer Tüte mit roten Äpfeln, einer Tüte mit grünen Äpfeln, geschnittenem Brot, Camembert und zwei Päckchen Cracker füllte, im letzten Moment legte er auch Milch, Cornflakes und Eiscreme hinein. Der volle Korb ließ seine Laune steigen, und er stellte sich schon vor, wie Eva sich darauf stürzte und gierig anfing zu essen, vielleicht würde er sich von ihrem Hunger anstecken lassen und das nächtliche Picknick genießen. Als er bezahlt hatte und den Laden verließ, merkte er, dass der Regen aufgehört hatte, und legte den Weg zum Hotel in wenigen Minuten zurück.
    Er klopfte leicht an die Tür, aber Eva öffnete nicht, und er steckte die Hand in die Tasche, um zu prüfen, ob er den Schlüssel mitgenommen hatte, ja, der Schlüssel war da, als hätte er sie von Anfang an verdächtigt, als hätte er sich von vornherein nicht darauf verlassen, dass sie ihm die Tür aufmachen würde. Er steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und öffnete die Tür, nur um festzustellen, dass das Zimmer dunkel war, vermutlich war sie eingeschlafen, er legte die eingekauften Sachen im Badezimmer neben das Waschbecken, denn sie hatten keine Küche, und fing an sich auszuziehen, seine Sachen waren vollkommen nass, er legte sie auf den Heizkörper, der eine angenehme Wärme ausstrahlte, putzte sich die Zähne und machte das Licht im Badezimmer aus, und als er sich schon neben Eva ins Bett legen wollte, hörte er sie sagen, kannst du mir Tee kochen? Ich fühle mich nicht so gut.
    Er machte das Licht im Badezimmer an und fing an, unter den Lebensmitteln Tee zu suchen, obwohl er wusste, dass es sinnlos war, und sagte, es tut mir leid, Eva, ich habe vergessen, Tee zu kaufen, aber es gibt Eiscreme, ich dachte, dass du Eiscreme willst, und sie sagte, danke, aber jetzt ist Herbst, da esse ich kein Eis, und außerdem gibt es hier keinen Kühlschrank, und Adam sagte, was für ein Idiot bin ich doch, ich habe alles gekauft außer Tee, und Eva sagte, das ist nicht so schlimm, das ist in Ordnung,ich werde morgen früh Tee trinken, und er sagte, nein, es ist schlimm, ich besorge dir jetzt gleich welchen, und sie sagte, mach dich nicht verrückt, bestimmt hast du draußen gefroren, und ich sehe, dass du schon ausgezogen bist, ich werde morgen früh Tee trinken. Er zögerte einen Moment und sie hustete, und ihr Husten, das Husten von drei Uhr nachts, hörte sich noch zehnmal tiefer und beängstigender an als das Husten von ein Uhr nachts, und er sagte, hör dir deinen Husten an, du bist richtig krank, du musst zu einem Arzt gehen, aber vorher bringe ich dir Tee, schade, dass du mir das nicht gesagt hast, bevor ich losging, und sie sagte, wir haben am Flughafen über Tee gesprochen, ich dachte, du merkst dir das, es war das Wichtigste, und er dachte, es ist gut zu wissen, was das Wichtigste ist, auch rückwirkend, auch wenn es schon zu spät ist.
    Er betrachtete ihr blasses Gesicht, das unter der Daunendecke hervorlugte, und sagte, es ist kein Problem, ich bringe dir Tee, und sie sagte, Adam, wenn du so in den Regen gehst, wirst du am Ende auch krank sein, aber er bestand darauf und zog seine nassen Kleidungsstücke wieder an, denn was hatte das für einen Sinn, trockene Sachen anzuziehen, wenn sie sowieso gleich wieder nass würden, und lief die fünf Stockwerke zu Fuß hinunter, und als er in der Lobby ankam, fragte ihn der Portier, gehen Sie wieder Luft schnappen? Plötzlich fiel ihm ein, dass es bestimmt im Hotel Tee gab, vielleicht konnte ihm der Portier helfen, und er sagte zum Portier, sie fühlt sich nicht wohl, kann man hier um diese Uhrzeit Tee bekommen? Und der Portier sagte, ist Ihre Frau krank? Adam ergriff die Gelegenheit beim Schopf und sagte, ja, sie ist krank, ohne überflüssige Erklärungen, und ihm war klar,

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