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Dunkle Schatten (German Edition)

Dunkle Schatten (German Edition)

Titel: Dunkle Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
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Panker das Fernglas, »… das ist ja
wirklich der Hammer!« Ein guter Privatdetektiv ist für alle Fälle gerüstet.
Rasch wirft er Kokoschansky das Glas in den Schoß, angelt sich seine Kamera mit
dem Teleobjektiv und drückt pausenlos auf den Auslöser. »Die Bilder werden wir
sicherlich demnächst bestens gebrauchen können.«
    »Manches Mal hat der alte Koko doch die richtige Eingebung«, lobt
Kokoschansky sich selbst, »wenn’s Brösel geben 32 sollte, holt
ihr mich raus. Sagen wir in zwanzig Minuten bin ich wieder zurück. Wenn nicht,
dann kracht ihr hinein. Falls nötig auch mit Artillerie.«
    Die drei Männer warten noch im Auto ab, bis der Bordellbesucher
weggefahren ist. Dann steigt Kokoschansky aus und geht langsam auf den Eingang
zu. Er bemerkt die Kameras beim Eingang und ist überzeugt, dass er längst ins
Visier genommen wird. Er läutet, ein Summton ertönt, die Tür öffnet sich, und
er tritt ein.
    Es stimmt tatsächlich, die Hütte ist nicht attraktiv, aber das ist auch
für die meisten Freier nicht von Bedeutung. Kokoschansky ist zum ersten Mal
hier, sieht sich scheinbar gelangweilt um, lehnt sich an die Bar, winkt dem
Mädel mit der ausladenden Oberweite, das offensichtliche Silikon scheint
beinahe die Haut zu sprengen, bestellt sich einen Kaffee.
    »Ist der Chef des Hauses zu sprechen?«, fragt er.
    »Moment.« Sie greift zum Haustelefon, flüstert. »Wer sind Sie?«
    »Einer, auf den er nicht gut zu sprechen ist. Sag ihm das ruhig.«
    Kokoschansky zündet sich eine Zigarette an, rührt in seinem lauwarmen
Kaffee, von dem kein Herzinfarkt zu erwarten ist. Die Mädchen beobachten ihn
argwöhnisch und als eine versucht, auf ihn zuzugehen, um ihn anzusprechen, wird
sie von ihrer Kollegin zurückgehalten. Sicherlich halten sie ihn für einen
Bullen.
    Plötzlich steht Hermann Honsa neben ihm.
    »Was willst du?«
    »Mich bedanken …«
    »Was?« Mit allem hat Honsa gerechnet, aber niemals mit einer derartigen
Äußerung. »Und wofür?«
    »Dass ich durch dich einen weiteren Trumpf gegen meinen Feind in der Hand
halte. Seit wann packelst du mit Bullen?«
    »Was soll ich?«
    »Der Name Erharter ist dir bestimmt nicht unbekannt. Ein suspendierter
BKA-Bulle in deinem Puff, Wasser auf meine Mühlen.«
    An Honsas verblüfftem Gesicht merkt Kokoschansky trotz des schummrigen
Lichts, dass er den Ganoven voll erwischt hat.
    »Verschwinde, du Arschloch. Du hast Lokalverbot.«
    Im gleichen Augenblick legt sich eine schwere Pranke auf Kokoschanskys
Schulter, und nun ist Kokoschansky an der Reihe, sich mehr als nur zu wundern.
    »Begleite den Komiker hinaus«, befiehlt Honsa, »der Typ ist hier
unerwünscht. Sollte er Probleme machen, dann sorgst du dafür, dass er die
nächsten drei Wochen aus der Schnabeltasse trinkt.« Der eher kleinwüchsige
Honsa stellt sich dicht vor den Journalisten und blickt zu ihm hoch. »Du hast
doch nicht im Ernst daran gedacht, Kokoschansky, dass du mir jemals gefährlich
werden kannst. Jetzt schaust du ziemlich blöd aus der Wäsche, nicht wahr? Tja,
nur Loser geben sich mit Losern ab. Kaffee geht aufs Haus, und nun schleich
dich.«
    Kokoschansky lässt sich seine Anspannung nicht anmerken, während ihm
Husky, einst Robert Sallers Leibwächter und Mann fürs Grobe, mit versteinertem
Gesicht den Weg weist.
    Ein paar Meter vor dem Lokaleingang bleibt der Hüne, der Kokoschansky
locker um Haupteslänge überragt, stehen und hält ihn kurz zurück.
     
    »He, ein Abend voller Überraschungen«, sagt Panker zu Petranko, der die
Szene vom Auto aus mit dem Fernglas beobachtet, »da hat einer die Fronten
gewechselt. Husky ist zu Honsa übergelaufen.«
     
    »Ich bin nicht der Verräter, für den du mich hältst, Kokoschansky«, presst
Husky flüsternd zwischen den Zähnen hervor. Wart’s ab.«
    »Was ist mit Saller?«
    »Dem geht es gut«, wispert Husky weiter, »ich gebe dir jetzt einen
leichten Rempler, damit es echt aussieht. Honsa beobachtet mich sicher.« Im
gleichen Atemzug erhält der Journalist einen Stoß und stolpert ein paar
Schritte vorwärts, glaubt, ein Dampfhammer habe ihn gestreift. Doch das
versteht Husky eben unter einem leichten Rempler.
    Kokoschansky schwingt sich auf den Beifahrersitz und schlägt die Tür zu,
noch immer unter den wachsamen Augen Huskys.
    »Puh«, atmet Petranko tief durch, »das war wohl jetzt sehr knapp. Die
Mission ist in die Hose gegangen.«
    »Irrtum, meine Herren«, lacht Kokoschansky, »das Gegenteil ist der Fall.
Was dahintersteckt, weiß ich

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