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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Quartiere zurückziehen.«
     
    Ein Holo des Planetensystems schwebte über dem Konferenztisch im Bereitschaftsraum der Singapore. Zu jeder Welt gab es einen ID-Block, zusammenfassende Informationen waren unter der Anzeige zu sehen. Admiral Tolliver saß mit finsterer Miene am anderen Ende des Tischs.
    »Ich weiß es nicht, Admiral.«
    »Mit dieser Antwort kann ich nichts anfangen, Captain Diaz.« Er deutete auf das Holo. »Diese Daten entsprechen nicht denen der Großen Vermessung von 2372, und dafür muss es einen Grund geben.«
    »Sir, ich bin genauso erstaunt wie Sie. Trotz des Logbuchs der Gustav Adolf II war ich davon ausgegangen, einen Sprung in ein System zu machen, das in unserer Datenbank aufgeführt wird. Nun müssen wir feststellen, dass wir in ein System springen, über das überhaupt keine Daten vorliegen.«
    »Früher hat man das immer so gemacht.«
    »Ich weiß, Admiral. Aber die Vorschriften besagen, dass …«
    »Ja, ja, ich kenne die Vorschriften.« Tolliver hob eine Hand, um Diaz zu stoppen. »Trotzdem sind wir jetzt hier -wo auch immer dieses Hier sein mag.«
    »Wir befinden uns an den erwarteten Koordinaten, Sir.«
    »Dann sind die erfassten Daten definitiv falsch … Haben sich die Johore und die Andaman bereits gemeldet?«
    »Sie sind ins innere System geflogen, Admiral. Die aktuelle Anzeige« – Diaz zeigte auf die dritte und vierte Welt – »entspricht den Informationen, die sie bislang gesammelt haben.«
    »Captain.« Tolliver berührte seinen Computer, die Systemanzeige wurde ein wenig verkleinert, gleichzeitig tauchte daneben eine weitere Darstellung auf. »Dies sind die Daten aus der Imperialen Großen Vermessung, und diese Situation hätten wir auch antreffen sollen, als wir hierher sprangen. Die anderen Daten dagegen« – er deutete auf die Originaldarstellung, die immer noch aktualisiert wurde – »entsprechen dem Bericht der Gustav Adolf II Das bedeutet, dass wir dort sein müssten, wo das Schiff ebenfalls gewesen ist. Die Frage ist nur: Warum befinden wir uns nicht hier?« Er zeigte auf die andere Anzeige. »Das herauszufinden, ist unsere Aufgabe.«
    »Admiral, bei allem Respekt«, gab Diaz zurück. »Indem wir die Daten der Gustav bestätigen konnten, haben wir erledigt, was wir erledigen sollten. Ich bin mir nicht sicher …«
    »Aber ich bin mir sicher. Wir werden die bewohnbaren Welten erkunden und unseren Bericht abschließen. Danach werden wir entscheiden, was wir als Nächstes machen.«
    »Admiral, ich …«
    »Captain Diaz, Sie können diese Anweisungen als Befehl betrachten. Wenn Sie den Befehl nicht ausführen, seien Sie bitte so gut und schicken Sie mir jemanden, der es machen wird.«
    Diaz salutierte steif nach dieser Zurechtweisung, machte kehrt und verließ den Bereitschaftsraum.
     
    Die Cameroon und die Wei Hsing hielten sich in der Nähe des Sprungpunkts auf, während die Singapore – Tollivers Flaggschiff – und das Schwesterschiff Maldive in das Schwerkraftfeld vordrangen, um sich zwei Schiffen anzuschließen, die dort bereits unterwegs waren. Um die äußere bewohnbare Welt schwenkten sie in einen Orbit ein – so wie wenige Wochen zuvor die Gustav Adolf II Tolliver sah von der Maschinenstation aus zu, wie Captain Robert Diaz eine Gig mit vier Fühlenden und einer Einheit Marines losschickte, um eine Erkundung vorzunehmen. Es gab keine direkten Hinweise auf empfindungsfähiges Leben, doch bei den ersten Umrundungen waren in einer flachen Hügelkette nahe dem Äquator Energiesignaturen registriert worden.
    Das kleine Raumfahrzeug benötigte zwanzig Minuten, um durch die Atmosphäre nach unten zu sinken und auf der Oberfläche zu landen. Während dieses Flugs herrschte auf der Brücke der Singapore Totenstille. Tolliver regte sich nicht, und die Stimmung war von der Verärgerung des Captains geprägt.
    »Singapore, hier ist Ajami. Das Erkundungsteam ist unterwegs.« Das Gesicht von Lieutenant Ken Ajami schwebte direkt vor Tolliver über der Maschinenstation. Ein Videobild der mitlaufenden Kamera wurde auf einen der Holo-Monitore an der Wand übertragen.
    Die Fühlenden entfernten sich vom Landeplatz, jeder begleitet von zwei Marines. Die Kamera schwenkte über die Landschaft und zeigte die örtliche Flora mit ihrer Tierwelt. Auf den ersten Blick war es ein ganz normales Bild. Die Teams hatten von der Gustav Adolf II ähnliche Bilder zu sehen bekommen. Dem äußeren Anschein nach zu urteilen war alles so, wie es auch die Gustav vorgefunden hatte. Die

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