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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Kommunikationskanäle übertrugen die Meldungen der vier Gruppen, da alle Daten auf die Brücke der Singapore weitergeleitet wurden.
    Plötzlich wurden zwei der vier Übertragungen abrupt unterbrochen. Tolliver wandte sich der Konsole zu und arbeitete an den Kontrollen, dann sah er zu Diaz.
    »Captain, stellen Sie den Kontakt zu den Gruppen Bravo und Charlie wieder her.«
    »Alford, Huerta, hier ist die Singapore. Melden Sie sich.« Diaz beugte sich auf seinem Sessel vor und wandte sich der Kom-Station zu. »Lieutenant, haben wir die Positionen der beiden Teams?«
    Der Kom-Offizier bediente flink seine Kontrollen, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, Skip, wir haben sie verloren.«
    »Ajami, melden Sie sich«, rief Diaz. »Ken, wir haben zwei Ihrer Gruppen verloren. Was ist da unten los?«
    Die nächste Vid-Verbindung brach ab. Die Hauptkamera, die dem Alpha-Team folgte – das aus Ajami und zwei Marines bestand –, sendete unterdessen weiter und zeigte eine von ein paar niedrigen Bäumen bestandene Wiesenlandschaft, die sich vom wolkenlosen Himmel abhob.
    »Ken«, sagte Diaz. »Wenn Sie mich hören können, melden Sie sich.«
    Auf der Brücke war es völlig ruhig geworden. Über die Kom-Kanäle wurde nichts mehr übertragen, das verbliebene Team reagierte nicht auf die Rufe, und die Kamera zeigte weiter die gleiche friedliche Szene.
    Diaz drehte sich zu Tolliver um.
    »Gig startet, Captain«, meldete Ensign Louise Kahala, Steueroffizier der Singapore. »Sie beschleunigt und steigt in den Orbit auf.«
    »Stellen Sie eine Verbindung her«, meinte Diaz wütend. »Ajami, hier ist die Singapore. Was zum Teufel ist da los?«
    Der Kom-Offizier schüttelte gleich darauf den Kopf. »Gig reagiert nicht, Skip.«
    »Admiral?« Diaz sah wieder zu Tolliver. Seine Wut war deutlich an seiner Mimik abzulesen. Jeder Captain fühlte sich für seine Crew verantwortlich, und er hatte sich von vornherein gegen diesen Erkundungsgang ausgesprochen.
     
    »Captain, ich mache Sie persönlich verantwortlich«, sagte Tolliver. »Ich werde einen vollständigen Bericht erhalten, und wenn ich ihn mir selbst beschaffen muss!«
    Die Lifttür glitt zur Seite, dann betraten Lieutenant Ken Ajami, WS4 – der höchste, ausschließlich für Fühlende vorbehaltene Dienstgrad in der Imperialen Navy –, sowie seine sensitiven Kollegen Marie Alford, Terrence Huerta und Ivan Asaro die Brücke. Alle vier machten einen völlig gelassenen Eindruck, was Admiral Tolliver nur noch stärker zu reizen schien.
    Ajami salutierte vor Diaz, dann ging er wortlos zur Gefechtsstation. Die übrigen drei blieben nahe dem Lift stehen. Tolliver durchquerte die Brücke und baute sich vor Ajami auf.
    »Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind, Mister?«, herrschte der Admiral ihn an. »Ich erinnere mich nicht daran, dass ich Ihnen den Befehl zum Rückflug gegeben habe.«
    »Das ist jetzt nicht mehr wichtig, Admiral.«
    »Was? Ich werde Sie degradieren und in Ketten legen lassen …«
    »Nein«, widersprach der Fühlende, hob eine Hand und deutete auf die Brücke hinter Tolliver. »Nein, das glaube ich nicht.«
    Tolliver sah in die Richtung, in die der Mann zeigte. Er blickte zu Diaz, der im Pilotensessel saß, dann weiter zu den anderen Stationen und schließlich zu den Marines, die in Habtachtstellung dastanden.
    Keiner von ihnen bewegte sich, sie alle waren mitten in ihrer jeweiligen Aktion erstarrt.
    »Was …«
    Plötzlich bemerkte er auf dem Bugmonitor eine Bewegung, doch was er dort sah, widersprach aller Vernunft: Der Planet, in dessen Orbit sie sich befanden, lag halb im Schatten und begann auf einmal, seine Form zu verändern*
    Es war ein Phänomen, das er nicht verstehen konnte. Es sah aus, als hätte der Planet zwei lange Gliedmaßen aus Land, Wasser und Atmosphäre gebildet, die sich nach der Johore ausstreckten und sie umschlossen. Die Johore war nur einen Viertel Orbit von der Singapore entfernt. Tollivers Herz begann zu rasen: Er konnte sich nicht von der Stelle rühren, die Angst lähmte ihn.
    Dann wurde ihm klar, dass es sich nicht um eine Illusion handelte, denn die Szene auf dem Schirm veränderte sich plötzlich wieder: Sie waren aus dem Orbit geschleudert worden. Der Masseradar bestätigte diesen Eindruck. Der Alarm schrillte schiffsweit los, da die abrupte Änderung der Flugrichtung die Struktur des Schiffs extrem belastete.
    »Diaz!«, rief Tolliver. »Was ist …«
    Noch immer regte sich niemand. Tolliver sah vom Captain zum Fühlenden, der sich auf

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