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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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…«
    »Ich befehle dem Schiff beizudrehen«, sagte Noyes, woraufhin Jackie nickte.
    »Die Pappenheim hat den Befehl bereits übermittelt, Sir«, meldete sich der Techniker zu Wort. »Keine Reaktion.«
    »Entern«, wies Noyes nach einem abstimmenden Blick zu Jackie an.
    Die Minuten verstrichen, und die Spannung an Bord der Station wuchs. Das unbekannte Schiff verlangsamte seinen trudelnden Flug ins Schwerkraftfeld und wurde von Jägern eskortiert zum Navy-Raumdock gesteuert, was darauf hindeutete, dass das Schiff erfolgreich übernommen worden war.
    Schließlich ging eine Meldung ein. »Hier Lieutenant Tsang«, sagte eine weibliche Stimme, dann tauchte nahe einer Konsole ein Bild auf, das die Brücke eines Schiffs der Malaysia-Klasse zeigte. Tsang trug einen Raumanzug. »Melden Sie sich, Cicero-Basis.«
    »Hier ist Laperriere«, erwiderte Jackie und trat vor das Display. »Berichten Sie, Lieutenant.«
    »Keine Lebenserhaltung auf der Brücke, Commodore. Die Hülle hat einen Riss. Im Heck gibt es in einzelnen Bereichen Luftdruck.«
    »Welches Schiff ist das?«, wollte Jackie wissen, auch wenn sie sich vor der Antwort fürchtete.
    »Ich … ich würde sagen, ich bin an Bord der IS Singapore, Ma’am.« Sie machte eine ausholende Geste.
    »Das Flaggschiff des Admirals? Sind Sie sich sicher, Lieutenant?«
    »Ja, Ma’am. Der Admiral … nun, mein Team fand ihn im Maschinenraum, wo er versuchte, mit bloßen Händen die Kontrollen für die Steuerdüsen herauszureißen. Wir mussten ihn fesseln.«
    Auf der Brücke herrschte Totenstille.
    »An Bord befinden sich etwa zwanzig bis fünfundzwanzig weitere Crewmitglieder und Offiziere, Ma’am … alle etwa in der gleichen Verfassung. Ich habe sie wegbringen lassen.«
    »Fragen Sie, ob es an Bord Fühlende gab«, warf Sergei ein.
    »Gab es überlebende Fühlende?«, wollte Jackie wissen.
    »Wir fanden sechs Fühlende auf der Krankenstation, Ma’am. Alle an einer Überdosis gestorben. Es …« Sie musste schlucken. »… es sah nach Selbstmord aus. Der Doc sagt, sie hätten Zyanid genommen. Irgendwelche Befehle, Ma’am?« Die junge Frau wirkte erleichtert, wohl weil sie endlich die Gelegenheit bekam, Befehle zu befolgen, anstatt selbst entscheiden zu müssen.
    »Wohin wurden die Überlebenden gebracht?«
    »Auf die Krankenstation der Pappenheim, Ma’am. Sie ist bereits auf dem Weg nach Cicero Op.«
    Jackie drehte sich zu Noyes um. »Widerrufen Sie den Befehl für die Pappenheim. Sie und alle anderen an dieser Aktion beteiligten Schiffe sollen auf Abstand zum Dock und zu jeder anderen Einrichtung in diesem System bleiben. Niemand nähert sich den Schiffen auf weniger als zehntausend Klicks, außer ich erteile den ausdrücklichen Befehl. Los!«
    »Ma’am?«, fragte Tsang verwundert.
    »Lieutenant, sagen Sie all Ihren Leuten, dass sie sehr gute Arbeit geleistet haben. Betrachten Sie sich bis auf weiteres als unter Quarantäne gestellt. Kein zusätzliches Personal darf zu Ihnen an Bord kommen, außer es ist unbedingt notwendig. Außerdem darf mit den Überlebenden niemand außer dem medizinischen Personal in Kontakt kommen, solange ich nicht etwas Gegenteiliges anordne.«
    »Ma’am, die Fühlenden …«
    »Vor allem die verdammten Fühlenden«, unterbrach Jackie sie. »Niemand, Tsang, absolut niemand. Sagen Sie das auch Ihren Leuten. Jeder, der sich diesem Befehl widersetzt, wird von mir persönlich gehäutet. Laperriere Ende.« Sie gab ein Zeichen, damit die Verbindung unterbrochen wurde.
    Schließlich drehte sie sich zu Sergei um. »Ich nehme an, das haben Sie auch erwartet.«
    »Nein, keineswegs«, sagte er erschöpft. »Ich hatte gar nicht mit einer Rückkehr gerechnet. So bekommen wir wenigstens die Gelegenheit, etwas über unseren Feind in Erfahrung zu bringen, bevor …«
    »Bevor was?«, fragte sie direkt, als er mitten im Satz abbrach.
    Sergei sah zu Jackie hoch. »Bevor dieser Feind uns ebenfalls vernichtet, Commodore.«
     
    Ein Sturm zog über den südlichen Kontinent, der als heftig bezeichnet werden konnte – allerdings nicht nach den Maßstäben, die man auf Cicero anlegen musste. Das Personal auf Cicero gewöhnte sich meist recht schnell an dieses Klima, und falls nicht, wurde es versetzt. Für die Abgehärteten stellte diese Wetterkapriole nichts weiter dar als einen Sturm von vielen.
    Von ihrem Platz aus konnte Jackie beobachten, wie sich die Sturmfront über der südlichen Hemisphäre ausbreitete und auf die Küsten traf. Sie konnte sich gut vorstellen, welch

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