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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Schwinge von esGa’u ist nicht hell oder dunkel, sie ist keines von beidem und beides zugleich: Sie bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit, und sie umgibt alles …
    »Was war denn das?«, wunderte sie sich, als ihr diese Worte durch den Kopf gingen. Sie wirkten wie der Fetzen einer Unterhaltung, den man in einem Zimmer voller Menschen mitbekam. Der wachhabende Offizier des Towers sah sie an und wollte etwas erwidern.
    »Eingehende Nachricht«, rief der Kom-Offizier und hinderte den anderen Mann daran, etwas zu sagen.
    »Laperriere«, sagte sie. Das Display zeigte die Brücke der IS Duc d’Enghien. Barbara MacEwan saß auf dem Platz des Piloten.
    »Commodore«, entgegnete sie. »Wie viele von diesen verdammten Landratten wollen Sie mir eigentlich noch schicken? Diese Idioten besitzen nicht mal so viel Verstand, wie Gott den Pferden gab, wenn es darum geht, ihre Vögel in den Hangar zu bringen. Die meinen, sie könnten sich auf zwei Kilometern Landebahn austoben.«
    »Barbara«, warf Jackie ein. »Ich …«
    »Wir haben nicht unendlich viel Platz, Ma’am. Ich habe schon mal sechs Jäger in einem Hangar untergebracht, aber da wussten die Piloten auch ganz genau, was zu tun war. Diese verdammten Landratten kommen hier reingeprescht …«
    »Barbara …«
    »… und ich kann dann sehen, wie ich aus der Atmosphäre komme, bloß weil mir irgendeiner die Richtungssensoren abgerissen hat. Wo zum Teufel haben Sie bloß …«
    »Than!«, rief Jackie halb verärgert, halb amüsiert.
    Augenblicklich brach MacEwans wütender Monolog ab, und Jackie konnte aus dem Hintergrund leises Lachen hören. MacEwan drehte sich langsam mit ihrem Sessel zur Seite und sagte etwas in einem unverständlichen Dialekt zu jemandem, der sich außerhalb des Erfassungsbereichs der HoloCam befand. Dann wandte sie sich wieder Jackie zu.
    »Wenn Sie so freundlich sein könnten, meine Bedenken an die Piloten der Bodenstation weiterzuleiten, Ma’am, dann wäre ich Ihnen sehr verbunden«, sagte sie leise, während ihr Gesicht leicht errötete.
    »Das werde ich machen.« Jackie gab sich Mühe, ernst zu bleiben, obwohl es ihr schwer fiel. »Haben Sie schon Ergebnisse vom Vorbeiflug?«
    »Aye, Commodore. Ich habe eben alles zur Tilly übertragen, und in Kürze erwarte ich den nächsten Bericht. Wir haben einige gute Bilder machen können, aber allzu klar ist keines davon, weil Sie befohlen haben, einen Abstand von hunderttausend Klicks zu wahren.«
    »Wie sind Sie jetzt verteilt?«
    »Ich habe ein Geschwader auf Gefechtspatrouille geschickt, Commodore, und ein Geschwader im Vorbeiflug. Die beiden anderen wechseln sich ab, eines im Dock, wenn das andere fliegt. Ich hielt es für das Beste, den Tanker nicht einzusetzen, Ma’am.« Der Tanker war ein Versorgungsschiff, das es Jägern erlaubte, ohne Landung aufzutanken.
    »Ja, das ist in Ordnung … aber wo sind die Basisgeschwader? Es sollten eigentlich fast drei volle Geschwader da oben unterwegs sein …«
    »Ich bitte um Verzeihung, aber ich habe Ihnen eben zu sagen versucht, dass ich diesen Landratten nicht von hier bis Cicero traue.«
    »Augenblick mal … soll das heißen, Sie haben drei Geschwader Abfangjäger im Hangar?«
    »0 ja, ganz genau«, entgegnete MacEwan und legte rasch ein ›Ma’am‹ nach.
    »Starten Sie sie.«
    »Ich bitte um Verz …«
    »Das haben Sie gerade schon getan, Barbara. Starten Sie die Abfangjäger, ein Geschwader vom Transporter, eins von der Basis. Überlassen Sie es den Geschwaderkommandanten, sich um die Feinabstimmung zu kümmern.«
    »Ich halte das nicht für klug …«
    »Das ist ein Befehl, Captain«, sagte Jackie und sah das Funkeln in MacEwans Augen. »Hören Sie, Barbara, eine feindliche Streitkraft hat Kurs auf uns genommen. Mir ist es lieber, wenn jeder Vogel fliegt, allen Einschränkungen zum Trotz. Diese Piloten sind die besten, die wir haben, und das heißt, dass sie verdammt gut sind. Ich habe selbst eine Zeit lang einen Jäger geflogen, und Sie ebenfalls. Sie wissen, Piloten haben ihre eigene Sprache. Überlassen Sie es ihnen, das unter sich auszumachen. Schicken Sie nur Ihre Besten voraus, der Rest wird dann schon folgen.«
    Einen Moment lang erwiderte MacEwan nichts, dann nickte sie. »Ich werde den Befehl erteilen.«
    »Gut. Sie hätten mit mehr Nachdruck versucht, es mir auszureden, wenn Sie es wirklich für eine so schlechte Idee gehalten hätten.«
    »Aye-aye, Commodore.« Sie sah vom Schirm weg und rasselte in ihrem schottischen Dialekt herunter: »Mein

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