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Dunkle Seelen

Dunkle Seelen

Titel: Dunkle Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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Verantwortung mit sich.«
    »Na toll.« Diesmal gelang ihr ein Lachen. »Jetzt bin ich Spider Girl.«
    Sein schmalen Lippen verzogen sich zu einem halben Lächeln. »Ich bin nicht der Einzige, der Ihre Fortschritte überwachen wird, Cassie. Bitte, versuchen Sie, daran zu denken. Sie sind hier, weil ich den Rat davon über zeugt habe, dass Sie sich integrieren können. Und wichtiger noch, dass Sie sich beherrschen können. Sie werden mich nicht enttäuschen, davon bin ich überzeugt.« Er berührte das samtene schwarze Blatt einer Orchidee auf seinem Schreibtisch. »Sie sind wie meine Pflanzen: gefährlich einzigartig. Daran ist Ihre unterbrochene Initiation schuld. Wenn ich mich um diese Orchideen kümmere, bin ich extrem vorsichtig, Miss Bell, und ich habe die Absicht, in Bezug auf Sie und Ihrem turbulenten Geist die gleiche Vorsicht walten zu lassen. Genau das habe ich den Ältesten versprochen, wie Sie sich erinnern werden.«
    »Ja, ich glaube, da war etwas.«
    Er zog eine Augenbraue hoch und sah sie direkt an. »Und egal, ob meine Schüler damit einverstanden sind oder nicht, ich halte meine Versprechen.«
    Der warnende Ausdruck in seiner Miene entging ihr nicht. Einmal mehr spielte er den Moralapostel. »Alles klar. Okay.«
    »Gut«, sagte er und lächelte abermals, als würden sie ein vollkommen normales Gespräch zwischen Schüler und Lehrer führen. Dann nickte er, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und griff nach einem Aktenordner.
    Ein Zeichen dafür, dass sie nun gehen konnte. Die Sekretärin hielt ihr die Tür zum Vorzimmer auf. Keine hübsche Route durchs Gewächshaus diesmal. Cassie nickte Sir Alric zu, holte tief Luft und verließ den Raum. Langsam lief sie durch die kostbaren, holzvertäfelten Flure und sammelte ihre Gedanken.
    Verdammt. Dark schaffte es immer wieder, am blauen Himmel eine dunkle Wolke aufziehen zu lassen. Ihre Hände zitterten leicht und sie umklammerte ihre Bücher fester. Dann setzte sie ihren Weg zum Innenhof fort.
    »Hey.« Eine Hand legte sich sanft auf ihre Schulter. »Hast du dir schon Ärger eingehandelt, Cassie Bell?«
    »Was?«
    Ayeesha lächelte und deutete mit dem Daumen vage in die Richtung, in der Sir Alrics Büro lag. »Ich habe gesehen, dass du zum Direktor gerufen wurdest.«
    Cassie grinste schwach. »Nicht wirklich. Aber ich bin mehr oder weniger dafür vorgemerkt.«
    »Lass dich von ihm nicht verunsichern. Er kann ein ziemlicher Mistkerl sein, das wissen wir alle, aber das liegt nur daran, dass er sich Sorgen macht.«
    »Ach was, er ist ein richtig süßer alter Opa.« Cassie verdrehte die Augen, aber sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Ayeesha stimmte in ihr Gelächter ein.
    »Hör mal, wir wollen am Freitag im Gemeinschaftsraum der Auserwählten etwas trinken. Sechs Uhr, vor dem Abendessen, um den Beginn des Trimesters zu feiern. Bist du dabei?« Ayeesha zog hoffnungsvoll eine Augenbraue hoch.
    »Oh! Ich ... Keine Ahnung, ich ...«
    »Willst du nichts mit uns zu tun haben? Cassie! Was haben wir bloß getan, dass du uns nicht leiden kannst?« Sie zog einen scherzhaften Schmollmund. »Nein, beantworte die Frage nicht! Hauptsache, du kommst trotzdem.« Sie grinste. »Wir werden es wiedergutmachen. Cormac mixt einen höllisch guten Mojito.«
    »Das glaube ich dir sofort.« Cassie biss sich auf die Unterlippe. »Aber ich weiß nicht ...«
    »Hey, hör mal«, sagte Ayeesha sanft. »Deine ganzen Probleme im letzten Trimester - keine richtige Nah- rungsaufnahme, Kontrollverlust? Nichts von alledem wäre geschehen, wenn wir für dich dagewesen wären. Alle Auserwählten sollten aufeinander achtgeben, und das haben wir nicht getan.«
    Cassie fragte sich im Stillen, ob Sir Alric das Mädchen aus Barbados instruiert hatte. »Das war nicht eure Schuld...«, setzte sie an.
    »Na ja, nicht ausschließlich, Cassie. Aber trotzdem. Wir müssen wiedergutmachen, was wir an dir versäumt haben.« Ayeesha lächelte sie freundlich an. »Und obwohl du alles dransetzt, es zu verhindern: Einige von uns mögen dich dennoch.«
    Cassie musste laut lachen. »Okay, du hast gewonnen! Aber ich trete nicht irgendwelchen Ausschüssen bei, klar? Niemand wird versuchen, mich dazu zu bringen, den Weihnachtsbasar zu organisieren.«
    »Nein. Aber wir erwarten, dass du Kuchen backst und Schmusetiere strickst.« Ayeesha zwinkerte ihr zu. »Im Ernst, du brauchst dich nicht mehr zu engagieren, als du selbst willst. Wir wollen deine Freunde sein, das ist alles. Das bedeutet nicht, dass wir alle

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