Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Zauber und die Kräfte des Guten waren weitaus mächtiger als die
seinen. Da er nicht mehr länger in der Lage war, Gefühle zu empfinden,
klammerte er sich an seine Erinnerungen. In dieser Schlacht verließ er sich
auf ihre Stimme. Es würde Desari gelingen, Syndil festzuhalten. Gleichzeitig
musste ihre Stimme dem Vampir schreckliche Qualen verursachen.
    Die Erde bebte, und Darius
erkannte, dass der Vampir von Barack, Syndil und Desari besiegt wurde. Als der
Unhold Syndil schließlich freigab, spürte Darius eine leichte Veränderung der
Atmosphäre. Während die Ghouls sich auf Darius stürzten, brach der Vampir aus
der Erde hervor, um Julian herauszufordern.
    Darius wartete bis zum letzten
Augenblick. Er stand völlig still, die Arme ausgestreckt, wie ein Opfer auf
dem Altar des Bösen. Er hatte sein Gesicht zum Himmel gewandt, betrachtete die
dunklen Wolken und zuckenden Blitze, während der Wind in seinem schwarzen Haar
spielte. Dann senkte er langsam den Kopf und betrachtete die Ungeheuer mit
seinem kalten, gnadenlosen Blick, in dem plötzlich winzige Flammen zu lodern
schienen. Er wirkte unbesiegbar, wie ein Phantom der Nacht, ein Prinz der
Dunkelheit, und doch hielt er seine Arme ausgestreckt, die Handflächen ergeben
zum Himmel gewandt.
    Und der Himmel schien seine
stummen Gebete zu erhören. Die Wolken öffneten ihre Schleusen, und Regen fiel
in Sturzbächen hernieder. Blitze zuckten durch die Wassermassen, schienen
jedoch nie die Erde zu erreichen. Der Donner ließ den Boden erzittern, tödlich
wie jedes Erdbeben. Plötzlich brach die Erde auf, sodass das Regenwasser sich
in den gezeigten Kanälen sammelte. Die Ghouls erreichten das Zentrum der Falle
ihres Meisters. Sie streckten die Arme aus, um Darius mit den Messerklingen zu
zerfetzen, doch der Karpatianer war bereits aus dem unheilvollen Kreis
verschwunden. Nur der Regen fiel unerbittlich auf die heulenden Kreaturen.
    Dampf stieg zischend von den
Schattengestalten auf, während der Regen sie endlich aus ihrer Knechtschaft entließ.
Schwarzer Rauch mischte sich mit dem hellen Wasserdampf, die giftige Mischung
stieg in die Luft und wurde vom Wind verweht. Doch Darius blieb nicht stehen,
um das Ende der Schlacht zu verfolgen. Schon stürzte er auf die beiden Männer
zu, die in einem erbitterten Kampf miteinander verschlungen waren - einer der
Inbegriff des Bösen, der andere ein goldener Krieger.
    Der Vampir versuchte, Julian die
messerscharfen Klauen in die Brust zu schlagen; er war außer sich vor Zorn,
weil der Karpatianer seinen Plan vereitelt hatte, und zischte böse. Als es
Julian gelang, sich auf wundersame Weise seinem Angriff zu entziehen, stieß der
Untote einen Schrei aus. Julian kannte bereits seinen Gegenschlag. Wenn ein
Vampir in Wut geriet, wurde er unvorsichtig. Der Karpatianer verdrängte jeden
Gedanken, jedes Gefühl und konzentrierte sich nur noch auf seine Aufgabe.
Blitzschnell griff er an und hinterließ lange tiefe Furchen im ungeschützten
Bauch des Ungeheuers, aus denen das giftige Blut strömte. Dann entzog sich
Julian der Reichweite der Vampirklauen und umkreiste ihn.
    Einer heftigen Explosion gleich
griff Darius in die Schlacht ein und übte furchtlos und ohne Gnade Vergeltung.
Er stürzte sich geradewegs auf den Vampir, um ihn zu töten. Seine
Herausforderung war eindeutig. Der Untote konnte sich dem Kampf stellen oder es
lassen, Julian und Darius würden ihn auf jeden Fall zur Strecke bringen. Töten
oder getötet werden. Falls Julian und Darius dabei selbst lebensgefährliche
Verletzungen davontragen sollten, hatte es das Schicksal eben so gewollt. Der
Vampir würde mit ihnen sterben. Keiner der beiden Jäger kannte Gnade oder
Mitleid. Die uralte Verkörperung des Bösen hatte es gewagt, sie
herauszufordern, und nun musste der Vampir sterben.
    Doch der Untote, der schon
unzählige Schlachten in vielen Jahrhunderten überlebt hatte, wusste, dass dies
sein sicherer Tod sein würde. Einen erfahrenen Vampirjäger hätte er vielleicht
besiegen können, aber nicht zwei auf einmal. Er hatte seinen Vorteil eingebüßt.
So schnell er konnte, machte er sich unsichtbar und flog über den wolkenverhangenen
Himmel, indem er das schwere Gewitter dazu benutzte, seine Spuren zu
verwischen.
    Gleich darauf suchte Julian den
telepathischen Kontakt zu Desari, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut
ging. Als er sich von ihrer Unversehrtheit überzeugt hatte, nahm er die Fährte
des Vampirs auf, indem er die winzigen Blutstropfen verfolgte, die

Weitere Kostenlose Bücher