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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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der Untote
hinterlassen hatte. Zwar blies der Sturm sie in alle Richtungen davon, doch
Julian hätte die Witterung dieses Vampirs überall aufnehmen können. Das Böse
war in seinem Blut, seiner Seele, der finstere Schatten, der ihn seines Bruders,
seiner Familie und seines Volkes beraubt hatte. Viel zu lange schon hatte der
Untote ihn gequält, aber jetzt hatte er die unverzeihliche Sünde begangen,
seine Gefährtin anzugreifen. Nun musste er unter allen Umständen vernichtet
werden. Julian hatte sich sein ganzes Leben lang auf diesen Augenblick
vorbereitet.
    Auch Darius bewegte sich so
schnell durch die dunklen Wolken, dass er nur noch verschwommen zu erkennen
war. Der Vampir durfte auf keinen Fall entkommen. Er hatte diejenigen
angegriffen, die unter Darius' Schutz standen, und er war mehr als willens, die
Herausforderung anzunehmen. Es war inzwischen beinahe unmöglich geworden, die
Blutspur zu verfolgen, und so ließ Darius den heftigen Sturm allmählich
abklingen. Der Regen hatte die Ghouls vernichtet. Syndils Heilkünste würden ein
Übriges tun und die Natur vom Einfluss des Untoten befreien. Sie rief soeben
die Energie des Universums zu Hilfe. Schon sprossen die ersten zarten
Keimlinge in der Erde und gediehen in der Feuchtigkeit des Regengusses.
    Darius hatte die Witterung des
Ungeheuers aufgenommen und war fest entschlossen, ihm zu seinem Unterschlupf
zu folgen.
    Nein, Darius. Du darfst ihn
nicht unterschätzen. Wenn du ihm zu seinem Versteck folgst, wird er dort
mächtiger sein als je zuvor.
    Desaris Bruder ließ sich nicht
anmerken, ob er Julians leise Warnung überhaupt gehört hatte. Noch immer verfolgte
er die schwache Spur der Blutstropfen. Julian fluchte in mehreren Sprachen,
weil er genau wusste, dass Darius ihn verstanden hatte. Also blieb ihm keine
andere Wahl, als dem Familienoberhaupt zu gestatten, ihn zu begleiten. Zwar
würde der Vampir vermutlich versuchen, einer erneuten Auseinandersetzung zu
entfliehen, doch wenn sie ihn in die Enge trieben, wäre er ein ausgesprochen
gefährlicher Gegner. Julian kannte diesen Vampir besser als alle anderen und
wusste, über wie viel Macht er verfügte. Es war niemals leicht, einen Untoten
wie ihn zu vernichten.
    Julian? Desaris melodische
Stimme durchflutete ihn mit Wärme. Wohin gehst du P Du machst dir Sorgen, das spüre ich.
    Dein arroganter Bruder ist
sturer als alle Männer, denen ich je begegnet bin, und das schließt Gregori mit
ein. Er besteht darauf, den Untoten zu seinem Versteck zu verfolgen.
    Darius ist ein sehr erfahrener
Kämpfer. Desaris Stimme drückte volles Vertrauen zu ihrem Bruder aus. Er würde niemals einen Vampir
am Leben lassen, der sich ihm offenbart hat. Was bleibt ihm anderes übrig P
    Er könnte ihn morgen Nacht aus
seinem Versteck locken. Der Vampir ist verwundet, meine Liebste, und rasend vor
Zorn, weil wir seinen Plan vereitelt haben, Syndil zu entführen. Außerdem
kennt er mich und fürchtet sich von mir. Ein Vampir, in dem Furcht erwacht, ist
ein viel gefährlicherer Gegner. Jetzt kehrt er zu dem Ort zurück, an dem
ersieh sicher fühlt. Das Versteck eines Vampirs ist einer der gefährlichsten
Orte auf der Welt. Ich habe Darius bereits gewarnt, kann ihn jedoch nicht
allein lassen, wenn ich genau weiß, dass er in eine Falle tappt.
    Julian schoss über den Nachthimmel und ließ Darius keine Sekunde aus
den Augen. Die Wolken brachten jetzt nur noch einen feinen Nieselregen hervor,
doch die Luft war schwer und drückend. Wieder schüttelte Julian den Kopf über
den törichten Plan. Darius hatte einen direkten Angriff im Sinn. Er war ein
gefährlicher Gegner, da er fest entschlossen war, seinen Feind zur Strecke zu
bringen, selbst wenn es ihn das Leben kosten sollte. Zwar verstand Julian seine
Motivation, hatte jedoch in seinem langen Leben gelernt, sich seine Schlachten
genau auszusuchen. Natürlich musste Darius alle Untoten ausschalten, die seine
Familie bedrohten, doch ein Teil von ihm sehnte sich danach, bis zum Tode zu
kämpfen und den Vampir mit sich zu nehmen, wenn er die ewige Ruhe fand.
    Der Gedanke daran, Darius womöglich zu verlieren, erschreckte Desari
zutiefst. Julian konnte ihre Seelenqualen kaum ertragen. Außerdem spürte er
die Gegenwart des Bösen in der stickigen Luft, die ihn umgab und es ihm beinahe
unmöglich machte, einen klaren Gedanken zu fassen. Untote wandten diesen Trick
oft an, um Zeit zu gewinnen. Doch Julian verließ sich einfach auf seine
Instinkte.
    Auch Darius erkannte die Falle, die dazu

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